Verborgener Kapellenkosmos
Münchner Kapellen: 6 Geheimtipps
Von den vielen Kapellen in der Münchner Innenstadt sind nur wenige zugänglich. Wir haben sechs Besichtigungstipps für Sie.

Hauskapelle des Salesianums
Die Hauskapelle im Salesianum bei den Salesianern Don Boscos (St.-Wolfgangs-Platz 11) in Haidhausen erreicht man, indem man das Zentrum durch den Haupteingang betritt und sich gleich nach links wendet. Interessante Details in dem hellen, modernen achteckigen Raum mit eigener Orgel gibt es mehrere. Zum Beispiel, dass gleich zwei ewige Lichter vorhanden sind. Oder natürlich die außergewöhnliche Kreuzwegsdarstellung an der Wand: 15 Holzreliefs bilden ihrerseits die Form eines Kreuzes. Spannend an den Tafeln ist, dass keine ganzen Kreuzwegszenen, sondern nur Hände abgebildet sind.

Schmerzhafte Kapelle
St. Anton ist ein wichtiges kirchliches Zentrum in der Isarvorstadt, direkt gegenüber dem Alten Südfriedhof. Nicht nur die Pfarrkirche St. Anton, das Kapuzinerkloster und die katholische Journalistenschule ifp gehören zu dem Gebäudekomplex, sondern auch die Schmerzhafte Kapelle (Eingang in der Isartalstraße), die bereits von außen mit ihrer Kuppel auffällt. Letztere prägt auch den Innenraum. Mit einem gegeißelten Heiland und einer auffälligen Pietà-Darstellung dominieren zwei ernste bis bedrückende Kunstmotive – was aber der vielfältigen Nutzung der Kapelle, unter anderem auch für Taufen und Trauungen, keinen Abbruch tut.
Klinikkapelle in der Maria-Theresia-Klinik
Unter allen Klinikkapellen in der Münchner Innenstadt seien hier zwei zum Besuch empfohlen, darunter auch die Kapelle in der Maria-Theresia-Klinik (Bavariaring 46). Wer die Klinik über den Haupteingang betritt, sich gleich nach links wendet und mit dem Aufzug in den vierten Stock hinauffährt, steht vor der Kapellentür. Das Innere ist geräumig und bietet vielen Besuchern Platz. Es finden auch täglich Gottesdienste oder Gebete wie z. B. Rosenkranz, Abendlob oder Stille Anbetung statt. Das Besondere an der Kapelle aber ist ihre hervorragende Aussicht, die über die Theresienwiese zur Pfarrkirche St. Paul reicht.
Klinikkapelle des Deutschen Herzzentrums
Ebenfalls einen Besuch wert ist die Klinikkapelle im Deutschen Herzzentrum (Lazarettstraße 36), die als ökumenische Kapelle gestaltet ist. Blickfang ist die Stoffwand hinter dem Altar mit ihren kräftigen Farben, die vom Tageslicht förmlich zum Leuchten gebracht wird. Auch eine ostkirchliche Ikonen-Collage, eine ungewöhnliche Marienskulptur und der ebenfalls sehr individuell geformte Altar ziehen die Blicke auf sich.
Missio-Kapelle im Münchner Haus der Weltkirche
Die Hauskapelle des katholischen Hilfswerks Missio München (Pettenkoferstraße 26/28) kann zu den regulären Öffnungszeiten der Geschäftsstelle besichtigt werden. Sie zählt zu den ungewöhnlichsten Kapellen in München, ist vielleicht sogar die ungewöhnlichste schlechthin. Das gesamte Inventar besteht aus Holzskulpturen, die von Künstlern eines afrikanischen Volks in Malawi geschnitzt wurden. Diese Kunstobjekte, die den Menschen und die afrikanische Kultur in den Mittelpunkt stellen, enthalten viele aussagekräftige Details, deren Bedeutung man oftmals nicht ohne Weiteres sofort erkennt. 
Sakramentskapelle im Liebfrauendom
Nicht fehlen darf hier auch die zentralste aller Kapellen, die sich direkt in der Herzkammer des Erzbistums befinden: die Sakramentskapelle im Liebfrauendom. Ganz hinten links, vom Hauptportal her gesehen, befindet sich der Eingang in den kleinen Raum, der mit Orgel, Tabernakel, Gottesdiensten und bestimmten Zeiten zur Eucharistischen Anbetung nicht nur eine von vielen Seitenkapellen im Dom ist, sondern ein Sakralraum mit eigener Wertigkeit. Ein Schild an der Eingangstür macht darauf aufmerksam, dass die Sakramentskapelle nur zum persönlichen Gebet, nicht aber zur touristischen Besichtigung betreten werden soll.