Frauen entdecken ihre Sinn-Quellen
Permanente Erreichbarkeit im Job und gleichzeitig noch für die Familie sorgen: Gerade Frauen sind oft dauergestresst und stellen ihre Bedürfnisse in den Hintergrund. Eine Veranstaltungsreihe der Barmherzigen Schwestern in München möchte Betroffenen helfen, aus dem Hamsterrad des Alltags auszubrechen. Die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern, Schwester Rosa Maria Dick, erklärt im Interview, wie Frauen ihre ganz persönlichen Kraftquellen finden können.

Schwester Rosa Maria, wie sind Sie auf die Idee zu der Veranstaltungsreihe „Sinn-Quellen“ gekommen?
Schwester Rosa Maria Dick: Die Motivation solche Seminare anzubieten, kommt aus Begegnungen mit jungen Frauen selber. Da nehme ich immer wieder das Bedürfnis nach Reflexion, Besinnung wahr – ja einen Hunger danach. Deshalb war es mir ein großes Anliegen, für diese aktuellen Herausforderungen Angebote zu schaffen.
Worum geht es in der Veranstaltungsreihe konkret?
Dick: Die Veranstaltungsreihe ist speziell darauf ausgerichtet, Sinn- und Wertfragen der heutigen Zeit aufzugreifen und zu beantworten. Wir wollen Frauen helfen, aus dem Hamsterrad des Alltags auszubrechen und ihren Bedürfnissen mehr Raum zu geben. Frauen sollen die Möglichkeit bekommen, innezuhalten und zu reflektieren und kraftvolle Quellen für ihren Sinn im Leben neu zu entdecken.
Geben Sie doch mal ein Beispiel. Was können denn Sinn-Quellen sein?
Dick: Eine wichtige Sinne-Quelle sind vor allem die persönlichen Werte wie zum Beispiel Beziehung, Natur, Glaube aber auch persönliche Talente und Fähigkeiten. Und manchmal schlummert ein Wert in einer Person, der an so einem Tag geweckt werden kann oder ganz neu entdeckt.

Womit befassen sich die kommenden Veranstaltungen?
Dick: Die Veranstaltung am 15. Juni hat den Schwerpunkt „Resilienz fördern“, also Widerstandskraft und Stabilität entwickeln, denn wenn sie fehlen, kann uns der Alltag aus der Bahn werfen. Durch die Selbstreflexion und Übungen finden die Teilnehmerinnen heraus, was sie beflügelt und lernen, diese ganz persönlichen Kraftquellen zu aktivieren. Am 13. Juli ist das Motto „Burnout vorbeugen“. Unser Leben ist voller Reize und Herausforderungen und dabei verlieren wir uns oftmals selbst aus den Augen. Um mit Stress besser umgehen zu können, helfen tägliche Momente der Achtsamkeit oder einfach Unterbrechungen. Die äußeren Faktoren für Überforderungen können wir nicht immer verändern, aber bei inneren Faktoren haben wir sehr wohl Möglichkeiten, etwas zu verändern.
Kann ich auch teilnehmen, wenn ich nicht an Gott glaube?
Dick: Sie müssen nicht religiös sein, um an unserer Reihe Sinn-Quellen teilzunehmen. Wir freuen uns, wenn wir allen Interessierten Impulse für ein erfülltes Leben geben können. Alle Teilnehmerinnen verbringen den Tag in unserem großen, schönen Mutterhaus mit hellen, freundlichen Räumen. Erfahrungsgemäß vergeht die Zeit für alle Teilnehmerinnen meistens viel zu schnell.
Sind Sie eigentlich auch manchmal gestresst oder immer die Ruhe selbst?
Dick: Ich bin auch manchmal gestresst, und ich bin auch eine Übende. Und da suche ich immer wieder eine Sinn-Quelle selbst auf. Das kann ein offenes Fenster sein, oder ich nehme eine Sanduhr und tue einfach eine ganze Minute nichts.
Die Veranstaltungsreihe „Sinn-Quellen“ für Frauen zwischen 20 und 50 Jahren findet im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern im Münchner Stadtteil Berg am Laim statt. Anmeldung und weitere Informationen im Internet unter barmherzige.net.