Glaubenswelten
06.05.2025

Cursillo Glaubenskurs: Eine intensive Erfahrung

Der Cursillo ist ein mehrtägiger Glaubenskurs, der sich an suchende Menschen richtet. Diakon Willi Kuper, geistlicher Begleiter von Cursillo München, möchte vor allem wieder mehr junge Menschen dafür begeistern. Zusammen mit Anton Wölfl, Cursillo-Mitarbeiter seit 1980, stellt er den "kleinen Kurs über das Christ-Sein" im Interview vor.

Diakon Willi Kuper möchte den Cursillo life für Jugendliche wiederbeleben, zum Beispiel zum Thema „Baum“. Diakon Willi Kuper möchte den Cursillo life für Jugendliche wiederbeleben, zum Beispiel zum Thema „Baum“. Foto: © privat

An wen richtet sich dieser Glaubenskurs?

Wölfl: An jeden, der auf der Suche ist nach Orientierung in seinem Leben auf dem Hintergrund der christlichen Botschaft.

Kuper: Wir hatten auch evangelische Teilnehmer, wir hatten auch schon einen Buddhisten.

Worum geht es in einem Cursillo-Kurs?

Wölfl: Der erste Schritt ist die Begegnung mit mir selber. Der zweite Schritt ist die Begegnung mit Christus. Und im dritten Schritt steht das Miteinander in der Gemeinschaft der Glaubenden im Zentrum.

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Wie sind Sie beide selber zum Cursillo gekommen?

Wölfl: Ich bin zum Studium nach München gekommen und habe 1977 über eine Bekannte aus meiner Heimat – ich stamme aus der Oberpfalz – erfahren, dass es da einen Cursillo gibt. Ich war damals auf der Suche, ein bisschen mehr vom Christentum zu erfahren als das, was ich so aus den Sonntagsgottesdiensten, aus den Predigten mitgenommen habe. Der Cursillo war für mich eine sehr intensive Erfahrung: in der Begegnung die Botschaft und die Person Jesu neu kennenzulernen und die Erfahrung zu machen, dass er tatsächlich mich persönlich meint. Das war dann der Auslöser, bei der Cursillo-Gemeinschaft dabeizubleiben und im Mitarbeiterkreis mitzumachen. Der Cursillo hat mich mein ganzes Leben begleitet bis jetzt im Ruhestand.

Kuper: Ich war mit 19 Zivi in einem Kloster und hatte einen Pater in der Glaubenskrise, der hat mich überall hingeschickt. Da habe ich den ersten Cursillo erlebt. Dann war ich in der Pfarrei St. Heinrich in München, wo es schon zwei Cursillo-Gruppen gab und wo auch immer wieder Ultreya-Treffen stattfinden, also Zusammenkünfte von mehreren Gruppen, und wir hatten auch zwei Pfarrkurse dort. Dadurch habe ich den Cursillo wieder kennengelernt und 2018 oder 2019 meinen zweiten Cursillo gemacht. Seitdem bin ich als geistlicher Begleiter in der Gruppe.

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Herr Diakon Kuper, welche Akzente möchten Sie in dieser Funktion setzen?


Kuper: Wir hatten früher eine Kooperation mit dem Kloster Benediktbeuern. Da konnten Studierende der Sozialpädagogik einen Cursillo-life-Kurs machen. Als der Professor unser Cursillo-life-Angebot nicht mehr mit einem Schein belohnt hat, haben sich die Studenten lieber für andere Kurse entschieden. Jetzt orientieren wir uns neu und bieten in Schulen, im Rahmen der Firmvorbereitung oder für Pfarreijugendgruppen den neu konzipierten Cursillo-life-Kurs an, aber nicht unbedingt mit den klassischen Themen, sondern mit jugendgerechten Themen. Da geht es zum Beispiel um das Thema Baum: Wo sind meine Wurzeln? Und wo sind meine Früchte? Wo will ich hinwachsen?

v.l.: Willi Kuper, Anton Wölfl. v.l.: Willi Kuper, Anton Wölfl. Foto: © SMB/Hammermaier
Der nächste Cursillo-Kurs findet vom 28. bis 30. November im Kloster Armstorf statt. Cursillo-life-Kurse für Firmlinge, Jugendgruppen oder Schulklassen können per E-Mail an sekretariat@cursillo-muenchen.de angefragt werden. Homepage: www.cursillo-muenchen.de.
Karin Hammermaier
Artikel von Karin Hammermaier
Redakteurin
Recherchiert und schreibt Geschichten für [inne]halten.