Wir waren wie Brüder

Roman
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Buchprofile - Rezension
Eine Jugend im Brandenburg der 1990er Jahre zwischen Schlagermusik und rechter Gewalt.
Der Ich-Erzähler ist gerade mal zehn Jahre alt, als die Mauer fällt, und möchte am liebsten die Pistole seines Vaters stehlen, in den Westen gehen und die Kapitalisten töten. Denn so hat er es gelernt, so steht es in seinem Kinderlexikon: Im Osten sind die Guten, im Westen die Bösen. Episodenhaft erzählt er nun von seinem Aufwachsen irgendwo in Brandenburg zwischen Plattenbauten und stillgelegten Betrieben. Von Grafen, die ihren Besitz zurückhaben wollen, desillusionierten Männern und den Frauen, die den Laden am Laufen halten. Denn: „Es ist echt Arbeit, sich an den Westen zu gewöhnen“ (S.103). In einem Milieu von allgegenwärtiger Gewalt fühlt er sich nirgends wirklich zugehörig, sucht Freunde und nimmt in Kauf, dass diese sich Nazidevotionalien an die Wand hängen. Dem hat er nichts entgegenzusetzen als seine langen Haare und die Fähigkeit sich wegzuducken. - Daniel Schulz, der in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Potsdam aufgewachsen ist, geht in diesem dichten Roman in authentischer, unmittelbarer Sprache der Frage nach, wie rechte Gewalt im Osten erstarken konnte und findet Antworten, die in unsere Gegenwart reichen. Überall empfohlen.
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Artikelbeschreibung


"Ein ebenso wichtiges wie wuchtiges Buch über den Naziterror nach der Wende, über eilig zurückgelassene Kirschgärten in Brandenburg und Söhne, deren Väter plötzlich Versicherungen verhökern." Dmitrij Kapitelman

Er ist zehn, als in der DDR die Revolution ausbricht. Während sich viele nach Freiheit sehnen, hat er Angst: vor den Imperialisten und Faschisten, vor denen seine Lehrerinnen ihn gewarnt haben. Vor dem, was kommt und was er nicht kennt. Wenige Jahre später wird er wegen seiner langen Haare von Neonazis verfolgt. Gleichzeitig trifft er sich mit Rechten, weil er sich bei ihnen sicher fühlt. So sicher wie bei Mariam, deren Familie aus Georgien kommt und die vor gar nichts Angst hat. Doch er muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht. "Wir waren wie Brüder" ist eine drastische Heraufbeschwörung der unmittelbaren Nachwendezeit - und ein nur allzu gegenwärtiger Roman über die oft banalen Ursprünge von Rassismus und rechter Gewalt.

Produktsicherheit

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Personeninformation


Daniel Schulz wurde 1979 in Potsdam geboren und wuchs in einem brandenburgischen Dorf auf. Er studierte Politikwissenschaft und Journalistik in Leipzig. Nach ersten Stationen bei Zitty, Märkische Allgemeine und Freies Wort ging er zur taz, wo er heute das Ressort Reportage leitet. 2018 erhielt er den Reporterpreis und 2019 den Theodor-Wolff-Preis. 'Wir waren wie Brüder' (2022) ist sein literarisches Debüt.
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