Abschied von Papst Franziskus
Hunderttausende begleiten seinen letzten Weg
Mehr als 250.000 Menschen haben auf dem Petersplatz und in den Straßen Roms Abschied von Papst Franziskus genommen. Nach dem feierlichen Requiem wurde sein Sarg in einer bewegenden Prozession zur Basilika Santa Maria Maggiore überführt, wo er seine letzte Ruhestätte fand.

In einer bewegenden Zeremonie auf dem Petersplatz hat die Weltgemeinschaft am Samstagvormittag von Papst Franziskus Abschied genommen. Mehr als 250.000 Menschen versammelten sich auf dem Platz, der angrenzenden Via della Conciliazione und bis hin zur Engelsburg, um an der Totenmesse unter freiem Himmel teilzunehmen. Kardinaldekan Giovanni Battista Re würdigte in seiner Predigt den verstorbenen Papst als eine starke Persönlichkeit, die die Kirche mit einem neuen Stil geprägt habe: einem Stil der Nähe, der Spontanität und der klaren Sprache.
Vertreter aus über 150 Staaten, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Donald Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, waren nach Rom gereist. Immer wieder unterbrachen Applaus und tiefe Rührung die Predigt, besonders als Kardinaldekan Re an Franziskus' unermüdliches Engagement für Frieden, Arme und Geflüchtete erinnerte.
Nach der Messe wurde der schlichte Sarg auf einem offenen Papamobil durch das Herz der Ewigen Stadt gefahren – vorbei an der Piazza Venezia, dem Kapitol, den antiken Foren und dem Kolosseum. Entlang der Strecke säumten Zehntausende Menschen die Straßen, viele beteten oder verharrten in stiller Andacht. Ein solcher Leichenzug eines Papstes durch Rom hatte zuletzt 1978 stattgefunden.
In der Basilika Santa Maria Maggiore fand Papst Franziskus schließlich seine letzte Ruhestätte. Auf eigenen Wunsch wurde er in einem schlichten Erdgrab beigesetzt, im Beisein eines kleinen Kreises von Trauergästen, zu dem auch Obdachlose und Migranten gehörten – ein Zeichen seiner lebenslangen Verbundenheit mit den Ausgegrenzten.
„Lieber Papst Franziskus, nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen“, schloss Kardinaldekan Re seine Predigt – Worte, die den Geist dieses Tages in Rom prägten.
[inne]halten - das Magazin 10/2025

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