Positives Denken
Die Welt ist oft besser, als wir glauben: Fünf positive Nachrichten, die Schlagzeilen machten
Die täglichen Krisenmeldungen sind oft kaum zu ertragen. Aber sie drücken nicht nur unsere Stimmung, sondern verzerren auch den Blick auf die Wirklichkeit. Denn obwohl die einzelnen Nachrichten über Katastrophen stimmen mögen, so führen sie in der Summe zu einem verfälschten Bild der Welt. Paula Konersmann hat fünf gute Nachrichten aus dem ersten Vierteljahr 2024 zusammengestellt.

Auf der Erde leben fast acht Milliarden Menschen in etwa 200 Ländern. Was an einem einzigen Tag an Gutem und Schlechtem, an Ermutigendem und Erschreckendem alles geschieht, lässt sich in seiner Fülle und Vielfalt nicht darstellen. Mediale Aufmerksamkeit findet jedoch meist nur das, was am meisten lärmt oder aufreizt: Überschwemmungen und Waldbrände, Krieg und Mord, Pandemien und Terroranschläge. Das Normale hingegen erregt kein Aufsehen und ist damit keiner Nachricht wert. Dabei täte es der seelischen Gesundheit und dem Realitätssinn gut, ab und an zu lesen, dass ein Zug aus Hamburg pünktlich um 17.13 Uhr in Wien eingetroffen ist.
Das Problem liegt in der einseitigen Berichterstattung: Obwohl die einzelnen Nachrichten über Katastrophen stimmen mögen, so führen sie in der Summe zu einem verfälschten Bild der Welt. Die Zukunft beginnt damit, dass wir anfangen, einander eine neue Art von Geschichten zu erzählen. Gute Geschichten, die uns weiter bringen, allein weil sie uns zuversichtlich stimmen und Mut machen, den nächsten Schritt zu gehen. Hier sind fünf gute Nachrichten aus den ersten drei Monaten dieses Jahres.
Gewalt nimmt beständig ab
Viele Menschen schildern den Eindruck, es gäbe immer mehr Gewalt. Aus Sicht eines Kriminologen ist das Gegenteil der Fall, wie Presseartikel oder Polizeiberichte der vergangenen Jahre zeigten. Die Gesellschaft sei "wesentlich sensibler geworden, was Gewalt angeht", sagte der Kriminologe Tobias Singelnstein der "Süddeutschen Zeitung" im Januar. Ausschreitungen, die durchaus vorkommen, müssten daher ins Verhältnis gesetzt werden.
Weniger Menschen müssen wegen Krebs ins Krankenhaus
Fachleute führen diese Entwicklung auf Vorbeugung und bessere Behandlungsmethoden zurück. Im Jahr 2022 wurden gut 1,4 Millionen Menschen wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt – laut Statistischem Bundesamt der niedrigste Wert der vergangenen 20 Jahre. Auch der Anteil derjenigen, die an Krebs sterben, ist in diesem Zeitraum gesunken: von 25 Prozent im Jahr 2022 auf 22 Prozent 2022.
Bayerische Kurzohrmaus wiedergefunden
Das Bayerische Landesamt für Umwelt sprach Mitte Februar von einem "Sensationsfund": Wissenschaftler haben die Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) im Alpenraum wiedergefunden. Die kleine Säugetierart galt demnach seit 1962 als verschollen - kurz nachdem sie bei Garmisch-Partenkirchen überhaupt zum ersten Mal entdeckt worden war. Die Bayerische Kurzohrmaus gelte als eine der seltensten Säugetierarten weltweit, hieß es. Nun gehe es darum, ihre genaue Ausdehnung und etwaige Gefährdungsfaktoren zu erfassen.
Sprachgrenzen könnten dank Künstlicher Intelligenz fallen
In der Science-Fiction-Serie "Star Trek" funktioniert die Kommunikation auch dank eines Universalübersetzers. Solch ein Gerät könnte bald schon Realität werden, meint der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann. Damit würden sich Sprachbarrieren auflösen; im Urlaub und am Arbeitsplatz werde die Verständigung erleichtert. Die zukünftige Verkehrssprache werde "das wunderbare babylonische Sprachgewirr, das mittels Universalübersetzer für alle verständlich wird".
Mehrheitlich Strom aus Erneuerbaren Energien
Das Gleichgewicht auf dem Energiemarkt hat sich verändert. Erstmals stammte der Hauptteil des Stroms, der erzeugt und ins deutsche Netz eingespeist wurde, im vergangenen Jahr aus Erneuerbaren Energien. Dieser Anteil lag laut Statistischem Bundesamt bei 56 Prozent; im Vorjahr waren es noch 46,3 Prozent. Der wichtigste Energieträger war laut Angaben die Windkraft.
(Paula Konersmann/KNA, Melanie Wolfers)