Rituale
07.06.2025

„Der Schatz meines Lebens“

In München findet erstmals ein Begleitkurs zu „Liturgie im Fernkurs“ statt. Die Teilnehmer sind begeistert. Im Oktober soll deshalb ein neuer Kurs starten.
    

Einige der insgesamt 15 Teilnehmer des ersten Begleitkurses zu „Liturgie im Fernkurs“ unter der Leitung von Michael Wagner (Mitte). Einige der insgesamt 15 Teilnehmer des ersten Begleitkurses zu „Liturgie im Fernkurs“ unter der Leitung von Michael Wagner (Mitte). Foto: © privat

Es ist Freitagnachmittag. In einem Konferenzraum des Münchner Ordinariats haben sich Ehrenamtliche aus verschiedenen Orten des Erzbistums zusammengefunden, weitere sind online zugeschaltet. Vor ihnen liegt der neunte von zwölf Lehrbriefen zu „Liturgie im Fernkurs“ des Deutschen Liturgischen Instituts. Er ist überschrieben mit: „Gott ist nah in diesen Zeichen. Sakramente und Sakramentalien“. „Zu den Sakramentalien gehören auch die Segnungen und mit denen möchte ich heute einsteigen“, führt Michael Wagner, Fachreferent in der Abteilung Liturgie des Ordinariats, in das Thema des Treffens ein. Ein solches findet etwa alle sechs Wochen statt – im Rahmen des ersten 18-monatigen diözesanen Begleitkurses zu diesem Fernkurs.

Der Gottesdienstbeauftragte Wolfgang Bauer aus dem Pfarrverband Unterhaching ist durch eine E-Mail des Ordinariats auf dieses Angebot aufmerksam geworden. „Ganz super ist, dass wir hier zusammen als Gruppe sind, dass man Fragen stellen kann und dann auch eine sehr fundierte Auskunft kriegt und in den Austausch kommt, weil man auch die Fragen der anderen hört. Wir haben auch ein Wochenende mit Herrn Wagner verbracht, das war ganz, ganz schön, und er hat uns eine Lernplattform zur Verfügung gestellt, wo er noch zusätzliche Texte reinstellt. Auch das ist immer wieder sehr bereichernd“, findet der vierfache Familienvater. „Man traut sich dann einfach mehr, zum Beispiel Fürbitten selber zu formulieren.“
   

Der Gottesdienstbeauftragte Wolfgang Bauer aus dem Pfarrverband Unterhaching. Der Gottesdienstbeauftragte Wolfgang Bauer aus dem Pfarrverband Unterhaching. Foto: © privat
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Mit "Liturgie im Fernkurs" den
persönlichen Glauben vertiefen

Hildegard Massari aus dem Pfarrverband Laim schätzt den Begleitkurs ebenfalls: „Die Lehrbriefe sind toll aufgebaut und sehr informativ, aber durch den Begleitkurs bekommt man noch weitere Hintergrundinformationen und auch Empfehlungen für die praktische Ausübung, die das Ganze schön ergänzen.“ Die Anwältin wurde von ihrem Pfarrer auf den Kurs aufmerksam gemacht und zögerte nicht lange, sich anzumelden. „Ich hatte das Bedürfnis, die Liturgie besser zu verstehen aufgrund meiner Tätigkeit als Gottesdienstbeauftragte, aber auch um meinen persönlichen Glauben zu vertiefen. Ich fühle mich besonders privilegiert, weil ich mir die Zeit nehmen konnte, um mir das genauer anzuschauen, und entdecke den Schatz meines Lebens. Ich habe eigentlich immer gerne Gottesdienste besucht, aber durch die Kenntnisse, die ich jetzt erworben habe, muss ich sagen, dass mein Bedürfnis nach der Feier des Glaubens und nach dem Besuch der Messe deutlich gestiegen ist“, führt die dreifache Mutter aus und ergänzt: „Mein Zeitmanagement ist sehr straff. Aber gerade die Beschäftigung mit diesen Themen rüstet mich auf, um dann im Beruf und mit den Kindern zu wissen, wo es langgehen sollte. Das macht es wett, dass in meinem Leben die Freizeit zu kurz kommt. Die Bilanz fällt so positiv aus, dass ich es schade finde, dass das im Herbst irgendwann mal zu Ende geht“, sagt sie und bringt damit die Gruppe zum Schmunzeln.

Hildegard Massari aus dem Pfarrverband Laim bei einer Maiandacht. Hildegard Massari aus dem Pfarrverband Laim bei einer Maiandacht. Foto: © privat
[inne]halten - das Magazin 12/2025

Geist der Freiheit

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Mit "Liturgie im Fernkurs" verstehen,
was man als Christ ist

„Ich bin jetzt im Ruhestand. Für mich ist das ideal“, meint hingegen Ursula Verhoeven aus dem Pfarrverband Im Würmtal, die in der Münchner Kirchenzeitung einen Hinweis auf diesen Kurs gelesen hat. „Ich bin schon sehr lange Kommunionhelferin und Lektorin und weil ich im letzten Jahr die Ausbildung zur Gottesdienstbeauftragten gemacht habe, fand ich es wichtig, ein vertiefendes Wissen über Liturgie zu bekommen. Die Gruppentreffen geben mir immer sehr viel. Ich mache auch die Studienwochenenden, die vom Liturgischen Institut angeboten werden“, erzählt die gelernte Krankenschwester und Buchhändlerin. So könne sie liturgische Fragen, die in ihrer Gemeinde aufkämen, kompetenter beantworten und ihr Wissen auch an die jungen Lektoren dort weitergeben, die sie seit vergangenem Herbst betreut. „Ich bin überzeugt, dass liturgische Bildung viel ausmacht, um zu verstehen, was man als Christ ist“, pflichtet ihr Wagner bei. Er hofft deshalb, dass ab Oktober ein neuer Begleitkurs zustande kommt.

„Liturgie im Fernkurs“ ist ein Studienangebot der katholischen Kirche, das die Bedeutung, Formen und Feier der Liturgie vermittelt. Es richtet sich an engagierte Laien und bietet fundiertes Wissen über Gottesdienste, Sakramente und die liturgische Praxis im Kirchenjahr.

Informationen zum Begleitkurs ab Oktober finden Sie hier.
Karin Hammermaier
Artikel von Karin Hammermaier
Redakteurin
Recherchiert und schreibt Geschichten für [inne]halten.