Glaubenswelten
08.05.2025

Eisheilige 2025

Wenn's an Pankratius friert, wird im Garten viel ruiniert: Viele Bauernregeln beschäftigen sich mit den Eisheiligen. Auch im Klimawandel sind sie noch da. Wir erklären, was es mit den Eisheiligen auf sich hat.
    

Rund um die Namenstage der Eisheiligen kann es zu einem Kälteeinbruch im Frühjahr kommen. Rund um die Namenstage der Eisheiligen kann es zu einem Kälteeinbruch im Frühjahr kommen. Foto: © SusaZoom - stock.adobe.com

Was haben die Eisheiligen mit dem Wetter zu tun?

Als Eisheilige werden die fünf Heiligen bezeichnet, deren Namenstage die katholische Kirche zwischen dem 11. und 15. Mai feiert. Der Name Eisheilige rührt daher, dass häufig Mitte Mai eine Wetterperiode mit Zufuhr arktischer Meeresluft einsetzt, die als kritisch für die Landwirtschaft gilt.

An diesen Tagen droht nach den Erfahrungen der Bauern der letzte Frost und damit eine große Gefahr für die Ernte. Viele Volksweisheiten bezeugen den Respekt der Winzer, Bauern und Gärtner vor den Eisheiligen. Bei der Datierung der Eisheiligen gibt es regionale Unterschiede: Im Norden Deutschlands dauern sie traditionell vom 11. bis 13. Mai, im Süden vom 12. bis 15. Mai.

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Wer sind die Eisheiligen?

Mammertus (11. Mai) war im fünften Jahrhundert Bischof im französischen Vienne.

Pankratius (12. Mai) wurde ein Jahrhundert früher in Rom als Märtyrer hingerichtet.

Servatius (13. Mai) war im vierten Jahrhundert Bischof im belgischen Tongern.

Mit dem am 14. Mai gefeierten heiligen Bonifatius ist nicht der als „Apostel der Deutschen" bekannte angelsächsische Benediktinermönch, sondern ein gleichnamiger sizilianischer Märtyrer aus dem vierten Jahrhundert gemeint.

Die Mailänderin Sophia (15. Mai), im Volksmund als "kalte Sophie" bekannt, starb im zweiten Jahrhundert in Rom als Märtyrerin.

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Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Eisheiligen-Zeit?


Nach Angaben der Wetterforscher sind die Eisheiligen ihrem Ruf in den letzten zwei Jahrzehnten nicht ganz gerecht geworden - auch weil sich das Wetter wegen des Klimawandels verändert: Laut Deutschem Wetterdienst zeigen die Wetteraufzeichnungen, dass die mitteleuropäischen Kaltlufteinbrüche der zweiten Maidekade im 19. und 20. Jahrhundert häufiger und intensiver eingetreten sind als in der Gegenwart. Zudem hat sich die Phase der Obstblüte in Folge des Klimawandels nach vorn verschoben, so dass sich nun die Eisheiligen nicht mehr so stark auf die Vegetation auswirken.

KNA
Artikel von KNA
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