Glaubenswelten
05.05.2025

Papstwahl

Das sind die beliebtesten Papstnamen

Innozenz, Gregor, Clemens oder Leo? Viele Papstnamen, die früher immer wieder und gern angenommen wurden, sind seit einigen Jahrhunderten schon in Vergessenheit geraten. Auch Papstnamen unterliegen der Mode. Der neue Pontifex kann sich aus einem Pool von 83 Namen bedienen - oder aber einen noch nie dagewesenen wählen wie sein Vorgänger Franziskus.
    

Das Medaillon von Papst Franziskus (r.) in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern in Rom. Links ein leeres Medaillon, das für das Mosaik des Nachfolgers von Papst Franziskus reserviert ist. Das Medaillon von Papst Franziskus (r.) in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern in Rom. Links ein leeres Medaillon, das für das Mosaik des Nachfolgers von Papst Franziskus reserviert ist. Foto: © KNA

Johannes: 23 Päpste trugen diesen Namen, doch tatsächlich waren es weniger. Einen Johannes XX. gab es nicht; im Mittelalter passierte ein Zählfehler. Zudem gab es zwei Gegenpäpste mit dem Namen. Der sehr beliebte Johannes XXIII. (1958-1963) war der bislang letzte dieses Namens. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil leitete er wichtige Reformen ein.

Gregor: 16 Päpste. Der Name wurde seit dem Tod Gregors XVI. im Juni 1846 nicht mehr verwandt. Gregor XVI. war bis zur Wahl von Franziskus 2013 der letzte Ordensmann, der Papst wurde.

Benedikt: 16 Päpste. Der bislang letzte war der Deutsche Benedikt XVI. (2005-2013), schon vor seiner Zeit als Papst ein bedeutender Theologe eher konservativer Prägung.

Clemens: 14 Päpste. Der Name Clemens bedeutet "der Milde" und wurde seit fast genau 250 Jahren, dem Tod Clemens XIV. im September 1774, nicht mehr von einem Nachfolger gewählt.

    

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Innozenz: 13 Päpste trugen diesen Namen, darunter Innozenz III., einer der wichtigsten Päpste des Mittelalters. Doch seit dem Tod Innozenz XIII. vor 301 Jahren, im März 1724, hat sich kein Papst mehr dafür entschieden.

Leo: ebenfalls 13 Päpste. Unter ihnen war Leo der Große (440-461), der als einer von nur zwei Päpsten diesen besonderen Beinamen trägt. Der bislang letzte war Leo XIII. (1878-1903), der das Papsttum auf die Schiene ins 20. Jahrhundert setzte.

Pius: 12 Päpste. Der Name war besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert beliebt. Pius IX. (1846-1878) berief das Erste Vatikanische Konzil ein und ließ die päpstliche Unfehlbarkeit zum Dogma erheben. Über die Rolle von Pius XII. (1939-1958) im Zweiten Weltkrieg wird kontrovers diskutiert.

Stephan: 9 Päpste. Stephan IX. starb 1058; seither kam der Name nicht mehr zum Einsatz.

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Bonifatius
: 9 Päpste. Der Name ist seit über 600 Jahren nicht mehr in Gebrauch, seit Bonifatius IX. 1404 starb. Eigentlich gab es nur acht Bonifaze - denn einer, Bonifatius VII., wurde nachträglich als Gegenpapst gezählt.

Urban: 8 Päpste. Auch dieser Name ist seit bald 400 Jahren, 1644, nicht mehr in Gebrauch.

Johannes Paul I. war 1978 der erste, der einen Doppelnamen wählte und sich damit bewusst in die Tradition seiner beiden direkten Vorgänger stellte, Papst Paul VI. und Johannes XXIII. Sein Nachfolger, Johannes Paul II., zählte später zu den bedeutenden Päpsten der Geschichte.

Franziskus war 2013 der erste Papst seit über 1.000 Jahren, der einen Namen wählte, den es vorher noch nicht gegeben hatte. Er stellte sich programmatisch in die Tradition des beliebten "Heiligen der Armen", Franz von Assisi (1181/82-1226).

Christiane Laudage

KNA
Artikel von KNA
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