Wohnt im Wald das Wohlbefinden?
Runterkommen, entspannen und die Batterien aufladen. Wer das kann, lebt gesünder, ist gelassener und fröhlicher. Aber wie geht das im hektischen Alltag? Im Wald, sagen immer mehr Fachleute wie Gisela Immich und können das auch mit Studien belegen.

Grün, Vogelgezwitscher und kühle Luft: Wer an einem Sommertag in den Wald kommt, spürt sofort: Das tut gut. Und das gute Gefühl lässt sich mit Fakten untermauern. Die Humanbiologin Gisela Immich forscht an der LMU zur Wirkung von Wäldern und ist Mitgründerin eines Zentrums für Waldmedizin. Sie weiß um das besondere Innenklima im Wald, gekennzeichnet durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine hohe Luftqualität: „Der Wald kämmt mit den Blättern und Nadeln der Bäume die Luftschadstoffe aus.“ Wer sich im Wald aufhält, profitiert von diesem besonderen Bioklima und ist vor Sonnenstrahlung geschützt. An Sommertagen kann es im Wald bis zu zehn Grad kühler sein, lediglich an besonders schwülen Tagen ist die hohe Luftfeuchtigkeit dort weniger zuträglich.
Aber geht es uns im Wald wirklich besser als gemütlich zuhause in einem angenehm temperierten Raum auf dem Sofa? Die Waldexpertin hat da eine Botschaft für Couchpotatoes:
„Indoor stumpfen wir immer mehr ab, denn unsere Sinne sind auf die Natur geprägt“
Das besagt die Biophilietheorie. Demnach ist die evolutionäre Herkunft des Menschen aus der Natur ein wesentlicher Faktor, auch wenn sich unsere heutige Lebensform davon entfernt hat. Bei unseren alltagstypischen Aktivitäten am Handy oder vor dem Rechner wird aber schwerpunktmäßig nur der Sehsinn angesprochen. Anders draußen und speziell im Wald, wo es auch für Geruchs- Tast- und Hörsinn ständig neue Eindrücke gibt.
Höhere Lebenserwartung im Grünen
Ist ein Leben ohne Wald also möglich, aber nicht gesund? Gisela Immich führt da eine Untersuchung aus den USA ins Feld, bei der etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Testpersonen deutlich zunahmen, als der Wald in ihrer Wohnumgebung von einem Schadkäfer zerstört worden war. Es zeigt sich: Wer im Grünen wohnt, hat im Schnitt eine höhere Lebenserwartung und auch weniger schwerwiegende Erkrankungen.
Von diesen positiven Wirkungen kann man bei jedem Aufenthalt im Wald profitieren. Schnell ein paar Schritte auf die Fitnessuhr zählen und dann weiter zur nächsten Aktivität – das ist allerdings keine geeignete Strategie. Die Expertin für Waldtherapie rät dazu, sich Zeit zu nehmen: „Sobald ich mich einlasse auf die Natur, hat das einen deutlich stärkeren erholungsfördernden und entspannenden Effekt“. Das lässt sich einfach ausprobieren: „Einfach mal in eine Wiese setzen oder unter einen Baum setzen, dem Vogelgezwitscher zuhören.“ Damit kann es schon gelingen, dem Gedankenkarussell zu entkommen: „Es ist ein schönes Erlebnis, das auch beglückend sein kann.“

Höhere Lebenserwartung im Grünen
Ist ein Leben ohne Wald also möglich, aber nicht gesund? Gisela Immich führt da eine Untersuchung aus den USA ins Feld, bei der etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Testpersonen deutlich zunahmen, als der Wald in ihrer Wohnumgebung von einem Schadkäfer zerstört worden war. Es zeigt sich: Wer im Grünen wohnt, hat im Schnitt eine höhere Lebenserwartung und auch weniger schwerwiegende Erkrankungen.
Von diesen positiven Wirkungen kann man bei jedem Aufenthalt im Wald profitieren. Schnell ein paar Schritte auf die Fitnessuhr zählen und dann weiter zur nächsten Aktivität – das ist allerdings keine geeignete Strategie. Die Expertin für Waldtherapie rät dazu, sich Zeit zu nehmen: „Sobald ich mich einlasse auf die Natur, hat das einen deutlich stärkeren erholungsfördernden und entspannenden Effekt“. Das lässt sich einfach ausprobieren: „Einfach mal in eine Wiese setzen oder unter einen Baum setzen, dem Vogelgezwitscher zuhören.“ Damit kann es schon gelingen, dem Gedankenkarussell zu entkommen: „Es ist ein schönes Erlebnis, das auch beglückend sein kann.“
Der Wald als Therapeut
Auch in Medizin und Psychotherapie spielt der Wald inzwischen eine Rolle. Untersuchungen aus dem asiatischen Raum, inzwischen auch aber aus Europa und den USA belegen den präventiven Effekt von Waldaufenthalten bei der Verringerung von Stress, zeigen aber auch konkrete therapeutische Effekte auf Personen, die unter Angststörungen oder Depressionen leiden. Manche Rehabilitationskliniken haben Übungen im Wald bereits in ihre Konzepte aufgenommen. Körper und Psyche können also im Wald aufgebaut werden. Doch auch schon kurzfristig zeigen sich positive Wirkungen wie eine bessere Konzentrationsfähigkeit.
Wald bietet positive Lernumgebung
Viele Grundschüler profitieren inzwischen davon in dem Projekt „Grundschule im Wald“ von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, an dem Gisela Immich beteiligt ist. Während des Unterrichts draußen sind sie konzentrierter und helfen sich untereinander viel mehr, beobachten die Lehrer. Ideal ist das grüne Klassenzimmer für Schüler, die Neues am besten aufnehmen können, wenn sie sich bewegen. Gerade für diesen Lerntyp ist das Stillsitzen im Klassenzimmer eine harte Übung.
Wenn Jugendliche Freude an einem Aufenthalt im Wald haben sollen, brauchen sie eine zusätzliche Abenteuerkomponente, etwa Kletterparks oder Wettbewerbe, ist die Erfahrung der Expertin.Doch egal ob Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen ist sie überzeugt:
„Letztendlich ist es eine Gesundheitsressource, wenn wir wieder zurück zur Natur finden können.“
Für die Wälder wünscht sie sich deshalb einen besseren Schutz, denn stark zerstörte Wälder mit Schädlingsbefall und Kahlschlag wirken wenig förderlich für die Erholung.