Ein Grund zur Hoffnung
Der neue Papst Leo XIV. – für Florian Ertl ein Zeichen des Aufbruchs und der Hoffnung für die Kirche und gesamte Menschheit.

Als Kardinal Robert Francis Prevost am Abend des 8. Mai als neuer Papst Leo XIV. die Loggia des Petersdoms betritt, ist dies ein Moment, der weit über die bloßen Bilder und Worte hinausgeht. Ein Moment, in dem etwas vom Kairos des Augenblicks, vom Wirken jenes Geistes, den die 133 Kardinäle zu Beginn des Konklaves angerufen haben, spürbar wird.
Es ist ein warmer und heiterer Frühlingstag in Rom, die Sonne versinkt langsam hinter dem Petersdom. Neben dem Schornstein, auf den sich alle Kameras und Blicke richten, sitzt auch diesmal die wohl berühmteste Möwenfamilie samt Küken, längst gefeierte Stars in den sozialen Medien. Und dann, um 18.08 Uhr: weißer Rauch aus der Sixtina. Nach gespanntem Warten endlich das erlösende „Habemus Papam“. Um 19.23 Uhr erscheint ein in seinem Wesen und Auftreten absolut bescheiden-demütiger Mann auf dem Balkon. Er sagt nichts, die Menge, quasi die Weltkirche vereint auf diesem Platz, feiert ihn mit „Viva il Papa“-Sprechchören. Seine ersten Worte gelten der gesamten Menschheit: „Der Friede sei mit euch allen!“ Es ist der Gruß des Auferstandenen an seine Jünger am Abend des Ostertages. Mehr Symbolkraft geht nicht. Bricht nun ein neues Ostern in der Kirche an?
[inne]halten - das Magazin 12/2025

Geist der Freiheit
Für Kardinal Reinhard Marx ist Freiheit mehr als ein politisches Schlagwort - sie ist das zentrale Thema seines theologischen Denkens. Im Interview spricht er über ihre Wurzeln im chistlichen Glauben, über die Entwicklung der Kirche zur Verteidigerin von Freiheitsrechten und darüber, warum Freiheit immer auch Verantwortung bedeutet.
Lesen Sie im [inne]halten-Magazin unseren Themenschwerpunkt und weitere Geschichten und Berichte aus dem kirchlichen Leben.
Es ist ein Kennzeichen unserer Gesellschaft, jeglichen Zauber zu zerreden oder peinlich ins Lächerliche zu ziehen. Doch dieser Augenblick bedarf keiner weiteren Erläuterungen. Er ist ein einziges gültiges Statement. Es lohnt sich daher, ihn unverfälscht in Erinnerung zu behalten. Eine kurze Whatsapp-Nachricht eines früheren Kollegen um 21.34 Uhr bleibt mir in Erinnerung: „Auf diesem Pontifikat liegt ein Segen. Ein Pontifex.“ Ich denke, wir haben tatsächlich allen Grund zu dieser Hoffnung.