Tatendrang

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Buchprofile - Rezension
Unterhaltsamer Roman über die EU-Bürokratie und Normenwelt.
Hanna Fürst, die junge Hauptfigur des Romans, ist Mitarbeiterin der "Europäischen Außenzentrale" in Brüssel. Nach Journalistik-Ausbildung und dem Studium der Inter-Euro-Universität ist sie ins vier Monate dauernde Young-Professional-Programm der Europäischen Außenzentrale aufgenommen worden. 500 sind dafür ausgewählt worden, aber übernommen werden nur 15. Das löst einen ungeheuren Wettbewerb aus. Es gilt also aufzufallen, sich anzustrengen, zu networken. Fürst arbeitet federführend mit einigen wenigen zusammen; sie wollen einen Wettbewerb für eine staatliche Befriedung in einer südosteuropäischen Grenzregion ausrufen. Es geht um einen Grenzfluss, in dem eine Insel mit einem Leuchtturm zum Zankapfel wurde und nach wie vor ist. Der Fluss mäandert und die Grenzlinie wandert somit ebenso; Konflikt ist vorprogrammiert. Sie nennen ihr Projekt "Leuchtturm" – nomen est omen. Anfangs findet die Idee den Beifall der Vorgesetzten, Fürst macht sich berechtigte Hoffnungen auf der Siegerstraße zu sein – bis die Regeln plötzlich und willkürlich geändert werden. – Diplomatie scheint seit einigen Jahren wieder das Interesse der deutschsprachigen Literatur gefunden zu haben. Florian Dietmair und vor allem Robert Menasse sind dafür bemerkenswerte Beispiele. Die Grazer Autorin, selbst studierte Historikerin, arbeitete für internationale Organisationen und dürfte also wissen, wie es zugeht, zugehen kann in der Molochbürokratie der EU. Die von Fürst in der Ichform erzählte Geschichte mit starken parodistischen Zügen bietet neben interessanter Unterhaltung auch Nachdenkliches. – Ein gefälliger Roman und trotz des etwas ungewöhnlichen Sujets gut lesbar und auch unterhaltend.
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Artikelbeschreibung


"Tatendrang" ist der Roman einer jungen Generation, die das vereinte Europa zu ihrer Spielwiese machen will und dabei selbst zum Spielball fragwürdiger Polit-Strategien wird.Nach dem Studium hat Hanna Fürst einen der begehrten Praktikumsplätze in der Europäischen Außenzentrale ergattert und ist fest entschlossen, diese Chance zu nutzen. Ihre "Arbeitsgruppe Zukunft", zu der auch die NGO-Aktivist_innen Lej und Jakov gehören, bekommt die Aufgabe, die friedliche Annäherung von zwei verfeindeten Nachbarstaaten am Rande Europas zu befördern. Doch Hanna verliert sich im rasanten Arbeitstempo und in der Grauzone zwischen Intrigen und Netzwerken. Sie erliegt der Faszination der charismatischen Lej, die als Einzige einen echten Plan zu haben scheint. Als Hanna, Lej und Jakov sich dagegen wehren, von einem Krieg eingeholt zu werden, der älter ist als sie, machen sie sich nicht nur die Zentrale, sondern auch die beiden Nationalstaaten zum Feind ...

Personeninformation


Theresia Töglhofer, geboren 1985 in Graz. Studium der Geschichte und der Internationalen Beziehungen in Graz und Paris, dann Stationen in Belgrad, Brüssel, Wien, Osijek und Berlin. Analystin für die Außen- und Erweiterungspolitik der EU. Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u. a. 2015 Jury-Preis für Prosa beim 23. Open Mike, 2017 Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses, 2019 Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung und 2023 Shortlist des Wortmeldungen-Förderpreises. Theresia Töglhofer lebt in Berlin und in der Oststeiermark. "Tatendrang" ist ihr erster Roman.

Pressestimmen


"'Tatendrang' erzählt Europa von den billigen Plätzen aus: von den Rändern und aus der Perspektive der Not Very Important Persons. Humorvoll, rasant, und mit einem Lupenblick, der mehr entlarvt als nur politische Plastiksprache." Angela Lehner

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