Alle wissen hier alles

Roman | Ein großer feministischer Gesellschaftsroman über Weiblichkeit, Gewalt und veraltete Rollenbilder
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Buchprofile - Rezension
Roman über eine Frau und junge Mutter, deren Leben ins Wanken gerät.
Martina lebt mit ihrer Tochter Annalena allein im geerbten Haus der Großmutter und hält den Kindsvater, der seine Rolle nur allzu gern und gut auszufüllen wüsste, soweit es geht auf Abstand. Ihren Lebensunterhalt verdient sich Martina durch diverse Putzstellen und beiläufig erfährt man, dass die Ich-Erzählerin als 12-jähriges Mädchen missbraucht wurde und sie nur die Sorge um das Kind im Kindergartenalter den Alltag bestehen lässt. Als sie bei Kasia, der Mutter einer Kindergartenfreundin, Danuta, blaue Flecken bemerkt, überredet sie sie kurzerhand, bei ihr mit der Tochter einzuziehen, um sie vor dem gewalttätigen Ehemann zu schützen. Die zwei Mütter und zwei Mädchen werden nun ein gutes Wohngemeinschaftsteam und Martina hat einen weiteren Fluchtpunkt der Fürsorge, der sie vor dem Blick auf sich selbst bewahrt. Zunehmend werden die Frauen im Dorf misstrauisch beäugt, gemieden und schließlich drangsaliert. In Verbindung mit den beiden Vätern, die in Sorge und mit Druck deren Leben zunehmend verunsichern, gerät das Wohnquartett in Bedrängnis und das Zusammensein droht in surrealem Chaos auseinanderzubrechen. – Vieles der Erzählung bleibt unklar, da das Geschehen einzig aus der personalen Perspektive Martinas berichtet wird. So bleibt fraglich, ob Kasia wirklich misshandelt wurde und wer letztlich wessen Opfer ist. Der Roman zeichnet letztlich das Psychogramm einer verletzten Frau, die es nicht mehr schafft, auf sich selbst aufzupassen. Eine zunehmend irritierende, zugleich aber flüssig und leicht lesbare Geschichte.
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Artikelbeschreibung



»Glück ist gar nicht das, was ich anstrebe«
Martina Voß kennt sich aus mit den nicht so schlimmen Kleinigkeiten, die einer Frau zustoßen können. Deshalb nimmt sie ohne lange nachzudenken Kasia und ihre Tochter auf. Platz hat sie in ihrem großen Haus, nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat.

Außerdem ist Sommer, und die Welt verliert ihre Ecken und Kanten, wenn die beiden Frauen Apfelsaft mit Wodka trinken. Aber lange kann das nicht gutgehen. Denn im Dorf wissen immer alle alles.

Zielstrebig und intelligent, ohnmächtig und töricht: Als unzuverlässige Erzählerin bietet diese Heldin keine einfachen Wahrheiten an. Ein Roman der leisen, fast unbewussten Revolte und eine verunsicherte Heldin, die uns unrettbar in ihre Welt mitnimmt.

»Krügel schreibt mit Gefühl, schwarzem Humor und Wucht.« Emotion

Für Leser:innen von Julia Schoch und Claudia Schumacher

Personeninformation



Mareike Krügel, 1977 in Kiel geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. in der Villa Decius in Krakau, und ist Mitglied im PEN Deutschland. Im Jahr 2003 bekam sie den Förderpreis der Stadt Hamburg und wurde 2006 mit dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet. Mareike Krügel hat fünf Romane veröffentlicht, zuletzt »Schwester«, außerdem im Sommer 2022 die »Gebrauchsanweisung für Schleswig-Holstein«. Mareike Krügel lebt zusammen mit dem Schriftsteller Jan Christophersen und den gemeinsamen Kindern an der Schleswig-Holsteinischen Küste.

Pressestimmen


»Mareikes Krügels Roman ist gut gemacht. Der wackelige Boden, auf dem man mit dieser unzuverlässigen Erzählerin steht, sorgt für ein packendes Leseerlebnis.« Katja Schönherr (CH) SRF 2 - Kultur kompakt 20240912
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