Wohin du auch gehst

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Buchprofile - Rezension
Geschlecht, Rasse und Religion – ein starker Debütroman über weibliche Biografien auf zwei Kontinenten.
"Kanga motema! Halte durch!" In der westafrikanischen Sprache Lingali wird den Mädchen und Frauen beigebracht, sich ohne Widerrede den Vätern und Ehemännern zu fügen. So wird es auch von Mira und Bijoux erwartet, den beiden Protagonistinnen im Debütroman von Christina Fonthes. Religiöse Autoritäten oder (künftige) Schwiegermütter fordern jungen Frauen ebenfalls bedingungslosen Gehorsam ab. Ein Leben jenseits der vermeintlichen Normen gilt nämlich auch in den kongolesischen Diaspora-Communities – ob in Belgien, Frankreich oder England – als "unafrikanisch". Und so hält es die sechzehnjährige Mira, die sich Anfang der 1980er Jahre in Kinshasa in einen mittellosen Musiker verliebt, aus, dass ihr Kind von ihrer verheirateten Schwester erzogen wird und sie das Land und die Familie verlassen muss. Ein Skandal könnte nämlich den Wahlkampf von Miras Vater, der als Profiteur des Mobutu-Regimes als Gouverneur kandidiert, gefährden. Sie hält auch die soziale Verachtung aus, die ihr in Paris nach dem Tod ihres an AIDS erkrankten Ehemannes Antoine entgegenschlägt. Und doch reproduziert auch sie, obwohl selbst eine Outsiderin, die sich mittlerweile in London als Reinigungskraft durchschlägt, die traditionellen Rollenerwartungen an ihre Tochter Bijoux, die Mira in den 1990er Jahren zu sich nach England holt. Eine lesbische Beziehung von Bijoux wird mit Hilfe eines evangelikalen Pastors rigoros unterbunden. Bijoux wird zu einer arrangierten Ehe mit dem Landsmann Fabrice gezwungen; ein Baby soll möglichst bald kommen. Doch Bijoux widersetzt sich – und steht mutig zu ihrer neuen Freundin Chancey. – Wie sich globales Kolonialerbe, kulturelle Prägung, soziale Herkunft, Geschlechterrollen und Sexualität auf die Lebenswege von Frauen zweier Generationen auf zwei Kontinenten auswirken, erzählt die in Kinshasa geborene Autorin in ihrem ersten Roman eindrucksvoll und souverän.
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Artikelbeschreibung


Bijoux wird nach Unruhen in Kinshasa als Teenager zu ihrer Tante Mira nach London geschickt. Hier verliebt sie sich zum ersten Mal - in eine Frau. Vor ihrer religiösen Tante muss sie das verbergen, doch sie ahnt nicht, dass auch diese ein Geheimnis vor ihr hat: den wahren Grund dafür, dass sie vor vielen Jahren von Afrika nach Europa kam, in ein Land, in dem sie sich immer noch nicht zu Hause fühlt. Bijoux weiß: So wie Tante Mira will sie nicht enden. Und trifft eine Entscheidung.

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Personeninformation


Christina Fonthes, geboren 1987 in Kinshasa, Kongo, lebt heute in London als Autorin und als Gründerin von Rewrite, einer Schreibakademie für PoC-Autorinnen. 2021 gewann sie den von Bernardine Evaristo ins Leben gerufenen Royal Society of Literature Sky Arts Writers Award. 'Wohin du auch gehst' ist Christina Fonthes' erster Roman.

Pressestimmen


»Ein ungemein starkes Romandebu¨t.« Tobias Döring / Frankfurter Allgemeine Zeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung
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