Von den Bergen bin ich ganz weg

Marie, Prinzessin von Preußen aus dem Hause Hohenzollern (1825-1889) entwickelte schon früh ihre Liebe zu den Bergen, da ihre Familie ihre Sommeraufenthalte im schlesischen Riesengebirge verbrachte. Im Oktober 1842 heiratete die 17-Jährige den damaligen Kronprinzen Maximilian und wurde 1848 nach der Abdankung Ludwigs I. an der Seite ihres Gemahls, nun Max II. Joseph (1811-1864), Königin von Bayern und Mutter des späteren Ludwig II. Da die Wittelsbacher in ihren Residenzen Hohenschwangau und dem Berchtesgadener Land die Sommrmonate zu verbringen pflegten, bot sich der jungen Königin reichlich Gelegenheit für ausgedehnte Wanderungen und Bergtouren in den Alpen, deren bergsteigerische Erschließung gerade begonnen hatte. Umso erstaunlicher ist es, dass sich unter diesen Pionieren auch eine Königin befand, die sich in selbst entworfener Kleidung mit Mut und Ausdauer ins Hochgebirge wagte und manche Erstbesteigung meisterte. Da Maries schriftlicher Nachlass im 2. Weltkrieg verloren ging, versucht der Autor anhand verschiedener sekundärer Quellen (Briefe, zeitgenössische Berichte, Autobiographien u.a.) ein möglichst authentisches Bild von diesen Unternehmungen Maries und ihrer Familie zu zeichnen und mit 23 Wandervorschlägen zu verknüpfen. In jedem Kapitel folgt auf den historischen Teil eine aktuelle Beschreibung der Tour mit den heutzutage in Wanderführern üblichen Angaben. Diese ungewöhnliche Kombination ist trotz der schwierigen Quellenlage durchaus lesenswert und kann einschlägige Bestände ergänzen.