Töchter Haitis

Übersetzt von Nathalie Lemmens, mit einem Nachwort von Kaiama L. Glover
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Buchprofile - Rezension
Vielschichtiger Roman um das Reifen einer jungen Frau und um die andauernde Tragik Haitis und seiner Bevölkerung.
1954 erschien der Erstling der in Port-au-Prince geborenen Autorin (1916-1973) und liegt hier in der deutschen Erstübersetzung vor. Erzählende Hauptperson ist Lotus, hellhäutige Mulattin, die aufwächst mit dem Makel, Tochter einer Prostituierten zu sein, dadurch trotz ihres gegenüber der schwarzen Bevölkerung gehobenen Standes immer am Rande der "guten Gesellschaft" stehend - und voller Vorwürfe der Mutter gegenüber, die ihr dieses Leben zumutet. Erst lange nach dem frühen Tod der Mutter erfährt Lotus, dass diese sich geopfert hatte, um für Lotus eine finanziell abgesicherte Zukunft zu erschaffen. Aus einem flatterhaften lebenslustigen Teenager wird eine zunehmend nachdenkliche junge Frau, die mit offenen Augen Leid und Elend insbesondere der Schwarzen Haitis erkennt, die Ungerechtigkeiten und das erbärmliche Leben der Armen, besonders auch der Frauen. Ihre schwer erkämpfte Liebe zu einem oppositionellen Anführer, der Konflikt, den Mann für sich allein zu gewinnen oder gemeinsam für ein besseres Leben aller zu streiten, die dramatischen Entwicklungen, die den Hass der Schwarzen gegen die Mulatten schüren, die sie auch am eigenen Leibe zu spüren bekommt - und der tragische Tod des Geliebten stellen Lotus immer wieder vor verzweifelte Entscheidungen. Schließlich findet sie Erfüllung und Seelenfrieden, indem sie Herz und Haus für die vielen verlorenen Kinder öffnet und ihnen so eine Zukunft schenkt. Mit vielen informativen Anmerkungen und einem Nachwort zu Geschichte, Politik und Entwicklung Haitis ein grandioser Roman für Lesende mit Anspruch.
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Artikelbeschreibung

Exklusive Entdeckung der haitianischen Klassikerin des 20. Jahrhunderts: «Weltliteratur.» Libération Port-au-Prince, Haiti, Anfang der 1940er Jahre. Die junge Lotus gehört der herrschenden «mulattischen» Gesellschaftsschicht an. Doch als Tochter einer Prostituierten ist sie stigmatisiert und hat für Männer nur Verachtung übrig. «Weil sie meine Mutter gestohlen haben, sind sie meine schlimmsten Feinde.» Sie führt ein Leben in Langeweile und zerstreut sich mit oberflächlichen Männerbekanntschaften. Unter ihnen ist nur einer, zu dem sie sich wirklich hingezogen fühlt: Georges Caprou, einer der Führer der Opposition gegen das herrschende Regime. Er öffnet Lotus die Augen für das Elend der Menschen in Haiti. Also gibt sie ihr ausschweifendes Leben auf, um den Ärmsten in ihrem Viertel zu helfen. Dabei wird sie von ihrem Nachbarn, dem alten Charles, unterstützt. Lotus und Caprou führen eine Beziehung mit Wechselbädern, die durch den revolutionären Kampf, dem sich Lotus angeschlossen hat, zusammengeschweißt wird. Die von ihnen entfachten Unruhen führen zum Sturz der Regierung. Doch auf die Begeisterung folgt die Ernüchterung: Sie haben die Büchse der Pandora geöffnet. Denn sobald sie von ihren Unterdrückern befreit sind, kehren die Menschen im Land zu ihren alten Dämonen zurück, der Rivalität zwischen Schwarzen und «Mulatten». Von der Polizei gejagt, verstecken sich Lotus und Caprou in den Bergen, wo sich die Ereignisse weiter zuspitzen ...
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