Das wahre Leben

Gedichte
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Buchprofile - Rezension
Still, lakonisch, eindrucksvoll - späte Gedichte eines großen Lyrikers.
Adam Zagajewski (1945-2021) darf als einer der größten Lyriker Polens im 20. Jh. gelten. Er ist - zum Glück - auch einer von recht wenigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus Osteuropa, von dem eine größere Auswahl auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Dieser Band ist die von Renate Schmidgall (geb. 1955) hervorragend besorgte Übersetzung des 2019 im Original erschienenen letzten Gedichtbands Zagajewski. Auf nur knapp über 50 Seiten entspannt sich in ruhiger, beruhigender Sprache das ganze wilde, kriegserschütternde Leben des Lyrikers. Zagajewski wurde erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Lwiw geboren, bis zum Zweiten Weltkrieg eine der wichtigen Städte im Osten Polens, seitdem eine wichtige Stadt im Westen der Ukraine. Er hat also den Krieg selbst nicht erlebt - dessen Auswirkungen aber, die Umsiedlung nach Westen, der Sozialismus, schließlich der Fall des Eisernen Vorhangs haben ihn stark geprägt. Zagajewskis Lyrik wirkt oft, als wäre sie von japanischen Gedichten geprägt. Naturbilder, zarte Impressionen, Sprache, die viele Interpretationen zulässt. Oft scheinen erst auf den zweiten Blick ein bitterer Humor, Sehnsucht, Dunkelheit durch. Das ganze zerrissene Jahrhundert findet sich hier in präzisen Sprachbildern festgehalten: Es gibt nur das Mitleid / immer zu spät. - Lyrik ist nicht massentauglich, aber diesem Band seien viele Leserinnen und Leser gewünscht. Sein Ankauf sei möglichst vielen Büchereien ans Herz gelegt.
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Artikelbeschreibung


"Zagajewski beeindruckt mit einer lyrischen Stimme, die sehr intim, fast schon sanft ist." New York TimesIn seinem letzten Gedichtband blickt der große polnische Dichter Adam Zagajewski mit beeindruckender Klarheit und der typischen ironischen Melancholie auf die Vergangenheit. "Seine Gedichte setzen das Understatement ein wie einen Talisman", schreibt die "New York Times Book Review". In "Das wahre Leben" vereinen sich noch einmal die großen Themen von Zagajewskis unverzichtbarem Werk: das Bewahren der Geschichte, die ewige Kunst, die Magie des Reisens und die Erinnerungen an ein früheres Selbst. "Ich bin fünfzehn, / nachsichtig betrachte ich / die Erwachsenen. Ich weiß, ich mache gewiss / nicht die gleichen Fehler wie sie."

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Personeninformation


Adam Zagajewski, 1945 in Lemberg geboren und 2021 in Krakau gestorben, studierte Psychologie und Philosophie in Krakau. Er lehrte regelmäßig an der University of Chicago. Adam Zagajewski ist Autor zahlreicher Lyrik- und Essaybände sowie mehrerer Romane und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Eichendorff-Literaturpreis (2014), dem Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste (2015), dem Leopold Lucas-Preis (2016), dem Jean-Améry-Preis für Essayistik (2016), dem Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur (2017) und dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (2019). Seit 2015 war Adam Zagajewski Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Bei Hanser erschienen zuletzt Verteidigung der Leidenschaft (Essays, 2008), Unsichtbare Hand (Gedichte, 2012), Die kleine Ewigkeit der Kunst (Tagebuch ohne Datum, 2014), Asymmetrie (Gedichte, 2017) und Poesie für Anfänger (Essays, 2021).
Renate Schmidgall, 1955 geboren, studierte Slavistik und Germanistik an der Universität Heidelberg. Seit 1996 arbeitet sie freiberuflich als literarische Übersetzerin. Für ihre Übersetzungen zeitgenössischer polnischer Prosa und Lyrik (unter anderem Pawel Huelle, Stefan Chwin, Andrzej Stasiuk, Hanna Krall, Piotr Sommer) erhielt sie u.a. 2001 den Jane-Scatcherd-Preis der Ledig-Rowohlt-Stiftung, 2009 den Karl-Dedecius-Preis und 2017 den Johann-Heinrich-Voß-Preis.
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