Kultur und Wissen
07.05.2025

„Bibliotheken sind kirchliche Orte“

Sie zählen zu den unterschätzten Stützpfeilern unserer Demokratie: die Büchereien. Generalvikar Christoph Klingan erklärt, warum. 
    

Begegnung, Inspiration, Wissen, Unterhaltung – viele moderne Büchereien begeistern mit einer Vielzahl von Pluspunkten. Begegnung, Inspiration, Wissen, Unterhaltung – viele moderne Büchereien begeistern mit einer Vielzahl von Pluspunkten. Foto: © Andreas Jacob

In einer aktuellen Videobotschaft erklärt der Münchner Generalvikar Christoph Klingan die Bedeutung der Büchereien. „Das Christentum wird gern als Buchreligion bezeichnet. Für kritische Ohren klingt das zunächst etwas trocken und abstrakt“, leitet der Geistliche ein. „Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Der Inhalt von Büchern ist lebendiges Wissen, konkrete Erfahrungen und kreative Gedanken, zusammengefasst und geschrieben von Menschen für Menschen.“

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Zusammenkommen und sich austauschen

Ganz konkret werde dies für Christen „beim wichtigsten Buch, der Bibel“, die Gott und die Gestalt Jesu Christi erfahrbar mache. So sei es naheliegend, sagt der Generalvikar, „dass Bibliotheken seit jeher eng verbunden sind mit der Kirche – denken wir nur an die großen Klosterbibliotheken und an die kirchlichen Büchereien in unseren Gemeinden, wo Menschen Bücher zum Lesen abholen können.“ Über den kirchlichen Bezug hinaus seien Bibliotheken aber auch ganz grundsätzlich soziale Orte, an denen Menschen zusammenkommen und sich austauschen, „jung und alt, von Kindern bis Hochbetagten. Deshalb sind Bibliotheken sind für uns auch kirchliche Orte.“

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Ehrenamtliches Engagement

Doch Klingan weiß natürlich, dass die Existenz und der Betrieb so vieler Büchereien und Bibliotheken kein Selbstläufer sind. Sie hängen ab vom Engagement unzähliger, meist ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch von der professionellen Betreuung und Begleitung durch den Sankt Michaelsbund, der als ältester bayerischer Büchereiverband landesweit mehr als 1.000 Büchereien unterstützt. In Anlehnung an das aktuelle Buch „Kult“ des Münchner Erzbischofs Kardinal Reinhard Marx schließt Christoph Klingan mit dem Statement: „Unsere Büchereien sind auch Kult, und das ist gut so.“

Innehalten-Videotipp
Joachim Burghardt
Artikel von Joachim Burghardt
Redakteur
Immer auf der Suche nach spannenden, kontroversen und kuriosen Themen rund um Glauben und Wissen.