Der Fotograf von Mauthausen

24,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
Fotografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen belegen die Verbrechen der Nationalsozialisten.
Als US-amerikanische Soldaten die Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen befreiten, waren unter diesen auch viele Spanier. Sie hatten, wie Francisco Boix, gegen Franco gekämpft, waren nach Frankreich geflohen und von den deutschen Besatzern interniert worden. Boix war Fotograf gewesen und erlangte durch seine Assistenz im Fotolabor des Lagers Privilegien. Diese nutzte er, um Fotografien von Opfern zu sammeln und schließlich aus dem Lager zu schmuggeln. Doch diese Aktivitäten brachten ihn und seine Mitgefangenen in Lebensgefahr. Bei den Nürnberger Prozessen konnte Boix jedoch mithilfe dieser Fotos Täter identifizieren. Diese groß angelegte Graphic Novel erzählt die authentische Geschichte von Boix, sie schildert das Leben und Sterben im Arbeitslager und sie beleuchtet auch sehr detailliert die Konflikte unter den Häftlingen. Die Angst vor den brutalen Racheaktionen der Nazis liegt wie ein schrecklicher Schatten über allen Szenen. Von den NS-Verbrechen in Bildern zu erzählen, ist heikel; hier konnten sich die Illustratoren tatsächlich auf die Zeugenschaft der vorhandenen Fotos stützen. Die Dramaturgie der Geschichte, die Verschachtelung im Bildaufbau und markante Nahaufnahmen lassen die Leser/-innen atemlos das Schicksal von Boix und seinen republikanischen Genossen verfolgen. Zur Klärung der Hintergründe ist das "historische Dossier" im Anschluss wesentlich. Aufsätze zur speziellen Lagersituation, zur Existenz der vielen Fotografien und schließlich auch zur fatalen Lage der spanischen Republikaner (die nach 1945 ins "zweite" Exil gehen mussten), bieten viele wertvolle Informationen. Insofern werden hier Zeitdokumente aufbereitet, wobei die spezielle mediale Form besonders geeignet ist, unter Jugendlichen für historische Aufklärung zu sorgen.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung

Wie 7.000 seiner republikanischen Genossen wurde der katalanische Photograph Francisco Boix von den Nationalsozialisten ins Lager Mauthausen deportiert. Zu Beginn ist er nur daran interessiert, diesen wahrhaftigen Alptraum irgendwie zu überleben. Aber als er auf den SS-Hauptscharführer Paul Ricken trifft, einen perversen Nazi-Ästheten, der sich daran erfreut, das Grauen zu fotografieren, versteht der junge Mann, dass dies ein einzigartiges Zeugnis ist. Für den sogenannten Erkennungsdienst gelang es Boix Häftlinge, SS-Aufseher und den Lageralltag abzulichten. Allein beim Besuch Heinrich Himmlers im April 1941 entstanden 4.000 Aufnahmen. Während seiner fünfjährigen Lagerhaft konnte Boix zehntausende Photos aus dem Lager schmuggeln. Hilfe leisteten ihm Mithäftlinge und eine mutige Bewohnerin von Mauthausen, Anna Pointner, die die Bilder bis zum Kriegsende bei sich im Garten versteckte. Nach der Befreiung sagte Boix als einziger spanischer Zeuge bei den Nürnberger Prozessen aus. Seine Aufnahmen wurden zur Verurteilung der Täter sowohl bei den Dachauer Prozessen als auch in Nürnberg herangezogen.
Mehr von Rubio, Salva

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.