Freundschaft und Vergeltung

Roman | | »Die 100 besten Bücher des Jahres« DIE ZEIT
25,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
Spätpubertierende stellen ihr englisches Internat und das Privatleben der Lehrer:innen auf den Kopf.
Chris soll 1965/66 auch dank der großzügigen Spende seines Vaters die Abschlussklasse eines wirtschaftlich ruinierten englischen Traditionsinternats absolvieren. Doch er hat, auch weil ihm die Affäre seines Vaters mit einer Lehrerin im Detail bekannt ist, "testosterongetrieben" nur die Nähe zu dieser im Kopf. In seine Aktivitäten schaltet der kreative, künstlerisch begabte 18-Jährige auch seine ihm intellektuell unterlegenen Zimmerkumpanen ein, darunter der Ich-Erzähler Anthony. Der dreiteilige Roman beschreibt das Internatsgeschehen von August bis nach Neujahr, die im 2. Halbjahr 1965 erscheinenden Hits der Beatles, Rolling Stones etc. und die gesellschaftlichen Veränderungen dieser Jahre sind der Hintergrund für die Versuche, innerhalb des Internats die gewohnten Traditionen aufrechtzuerhalten. Daran scheitern erst die Direktorin, dann Chris Vater, der Weihnachtsgeschenke vorbeibringt. Beide verschwinden spurlos. Als dann auch Chris und die Lehrerin nicht mehr aufzufinden sind, wird die Polizei ergebnislos eingeschaltet. Anthony greift die Suche nach den vier Personen als Pensionär 2015 wieder auf, fahndet manisch mit verschiedensten Mitteln nach den Vermissten und setzt dabei seine Ehe aufs Spiel. - Ein flott und spannend geschriebener Kolportageroman in teils derber (männlicher Spätpubertät entsprechender) Sprache. Dass der fahndende Rentner das Verführerinnentopos einer gutaussehenden Lehrerin auch ins 21. Jh. zieht, verdeutlich die Verbohrtheit der Romanfigur, stellt aber auch Anfragen an die Phantasiekraft des Autors. Vielleicht ein Grund, warum der hochproduktive Helmut Krausser inzwischen im fünften Verlag publiziert.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung



Als über den Jahreswechsel 1965 vier Menschen an einem altehrwürdigen englischen College spurlos verschwinden, stehen nicht nur die anwesenden Lehrer und Schüler vor einem Rätsel - auch die polizeilichen Ermittlungen laufen ins Leere. Allein Anthony Brewer, ehemals Zögling des Knabeninternats und mittlerweile pensionierter Rechtsanwalt, lässt das damals Geschehene nicht los. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Cold Case aufzuwärmen und das Raven-Hall-Mystery mit den Mitteln der Gegenwart zu lösen. Ein meisterhaft komponierter Roman mit originellen Twists und nachbebender Spannung.




»Krausser gehört eingeladen, besprochen und mit Preisen bedacht, vor allem aber gehört er gelesen. Denn so viele Genies, dass man es sich leisten könnte, einen Helmut Krausser weiter zu ignorieren, gibt es in Deutschland nun wirklich nicht.« Daniel Kehlmann/DIE ZEIT

Personeninformation



Helmut Krausser, geboren 1964 in Esslingen, schreibt Romane, Erzählungen, Lyrik, Tagebücher, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher und komponiert Musik. Von ihm erschienen u.a. »Fette Welt« (1992), »Melodien oder Nachträge zum quecksilbernen Zeitalter« (1993), »Thanatos« (1996), »Der große Bagarozy« (1997), »UC (Ultrachronos« (2003), »Eros« (2006), »Die kleinen Gärten des Maestro Puccini« (2008), »Einsamkeit und Sex und Mitleid« (2009), »Die letzten schönen Tage« (2011), »Nicht ganz schlechte Menschen« (2012), »Gebrauchsanweisung für den FC Bayern München« (2015), »Alles ist gut« (2015), »Geschehnisse während der Weltmeisterschaft« (2018) und zuletzt der Lyrikband »Glutnester« (2021) sowie die Romane »Trennungen. Verbrennungen« (2019), »Für die Ewigkeit. Die Flucht von Cis und Jorge Jega« (2020) und »Wann das mit Jeanne begann« (2022). Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt und seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin.

Pressestimmen


»Krausser ist mit seinem mittlerweile neunzehnten Roman mal wieder ein plauderndes und wunderbar verschrobenes Buch gelungen.« Florian Eichel Die ZEIT 20241130
Mehr von Krausser, Helmut

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.