Das letzte rote Jahr

Roman
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Buchprofile - Rezension
Das Jahr vor dem Ende der kommunistischen Ära in der Tschechoslowakei erleben drei Freundinnen und ihre Familien auf ganz unterschiedliche Weise.
Misa erzählt von den familiären Veränderungen im letzten Jahr der Tschechoslowakei, nachdem sie nach langer Zeit durch Zufall die damalige Freundin Rita in Wien wiedergefunden hat und die Vergangenheit wieder auflebt. Die Familien von Misa, Rita und Slavka lebten im gleichen Haus in Zilina. Die drei Mädchen freundeten sich an und erlebten eine glückliche Kindheit. Besonders die empfindsame Misa, die ein Faible für Literatur hat, hängt sehr an der Gemeinschaft, spürt aber sehr deutlich die trennenden Veränderungen, die durch den Beginn der Pubertät eintreten. Die Eltern der Mädchen sind ebenfalls befreundet und verbringen so manchen Abend bei einem Glas Wein zusammen. Die Gespräche, die die Erwachsenen dabei führen, geben den Freundinnen einen Einblick in deren unterschiedliche Eindrücke, Hoffnungen und Pläne in diesem letzten Jahr vor dem Ende der sozialistischen Regierung. Während Slavkas Vater bereits in Schweden lebt und die Familie auf Wiedervereinigung hofft, plant der Vater der regimebegeisterten Rita die Flucht nach Wien. Misas Eltern haben sich arrangiert. Der Vater ist des Öfteren auf Dienstreisen im Westen und bringt Geschenke mit. Der gezwungene Kontakt des Vaters zu einem Parteifunktionär bringt Vorteile, die die Familie kaum verbergen kann. Das Ende der Kindheit ist in diesem Roman verbunden mit dem Ende der sozialistischen Diktatur. Feinfühlig und ungezwungen lässt Misa die Leser/-innen an ihren Impressionen teilhaben. Absolut lesenswert.
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Artikelbeschreibung


Misa, Rita und Slavka sind Freundinnen, seit sie denken können. Sie alle wohnen in einem Haus in der Stadt Zilina: die Ich-Erzählerin Misa, 14 Jahre alt, zusammen mit ihrem älteren Bruder Alan und ihren Eltern, die gleichaltrige Rita in der Wohnung darüber, Slavka in der Wohnung darunter. Sie vertrauen sich Geheimnisse an, sprechen über ihre ersten Liebschaften. Dabei könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Rita ist überzeugte Pionierin, umso unerhörter erscheint es den Freundinnen, dass gerade Ritas Eltern hinter vorgehaltener Hand über eine Flucht nach Österreich sprechen. Rita ist empört, sie will nicht enden wie Slavka, deren Vater sich bereits vor zehn Jahren nach Schweden abgesetzt hat. Slavka interessiert sich wenig für Politik, dafür umso mehr für den neuen Geschichtslehrer, Genosse Baník, und für die Gymnastik, ihre große Leidenschaft. Misa ist die Sensibelste der drei, ihre erste und (vorerst) einzige Liebe gilt der Literatur, was so recht niemand nachvollziehen kann, a
m wenigsten ihr Vater. Misa bewundert ihre Freundinnen, Rita für ihre Willenskraft, Slavka für ihre Disziplin, sie hat das Gefühl, das Leben würde immer so weitergehen - das Gegenteil ist der Fall: Denn wir schreiben das Jahr 1989, und nichts wird mehr so sein, wie es einmal war. Drei Freundinnen und ihre Familien erleben das Jahr vor dem Untergang des sozialistischen Regimes in der Slowakei: Opportunismus oder Rebellion, Anpassung oder Auflehnung - die Mädchen an der Schwelle zum Erwachsensein, aber auch die Eltern, begegnen dem sinkenden Stern des Sozialismus jeder auf seine Weise.Einfühlsam, in einer klaren, eleganten Sprache erkundet Susanne Gregor die Außen- und Innenwelten der drei jungen Freundinnen, lässt große Umwälzungen anhand von kleinen Verschiebungen greifbar werden und führt den Leser an sicherer Hand durch die Jahreszeiten des Jahres 1989: Es ist »Das letzte rote Jahr«.

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Personeninformation


Susanne Gregor, 1981 in Zilina (Tschechoslowakei) geboren, zog 1990 mit ihrer Familie nach Oberösterreich. Nach dem Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg lehrte sie ein Jahr lang an der University of New Orleans. Seit 2005 wohnt Gregor in Wien, wo sie Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. 2009 gewann sie den Förderpreis des Hohenemser Literaturpreises und 2010 den ersten Preis der exil-literaturpreise. 2011 erschien ihr Debütroman, »Kein eigener Ort«, 2015 der zweite Roman,»Territorien«, 2018 folgte der Erzählband »Unter Wasser«.
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