Lichtungen

Roman | Shortlist Deutscher Buchpreis 2024. Nominiert für den Bayern 2-Publikumspreis 2024
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Buchprofile - Rezension
Die Geschichte einer besonderen Freundschaft, die vom kommunistischen Rumänien bis in die Gegenwart reicht.
Lev und Kato kennen sich seit ihrer Kindheit, sie sind zusammen zur Schule gegangen. Sie leben zur Zeit Ceausescus in einem rumänischen Dorf. Levs Vater verunglückte in den Bergen, als der Junge fünf Jahre alt ist, Katos Mutter ist kurz nach der Geburt gestorben. Als Lev schwer erkrankt und monatelang das Bett hüten muss, bittet die Lehrerin Kato, ihrem Mitschüler die Hausaufgaben zu bringen. Trotz anfänglicher Ablehnung beginnt der Junge, sich auf die Besuche des Mädchens zu freuen. Zwischen den beiden Heranwachsenden entsteht eine innige Freundschaft. Nach der Grenzöffnung 1989 will Kato endlich die Welt kennenlernen. Doch Lev gelingt es nicht, fortzugehen. - Iris Wolff webt auch in ihrem neuen Roman (zul. "So tun, als ob es regnet", BP/mp 22/1029) einen poetischen Sprachteppich. Sie schafft eine magische Atmosphäre, wenn sie von Übergängen schreibt, vom Kind zum Erwachsenen, von der Diktatur in die Freiheit. Sie erzählt die Geschichte von Lev und Kato in Rückwärtsbewegungen. Der Roman beginnt mit einer Postkarte aus Zürich, die Kato nach Rumänien schickt: „Wann kommst du?“ Kapitel für Kapitel führt die Erzählung die Lesenden zurück bis in die Kindheit der beiden Figuren. Die Zeitreise führt durch landschaftliche und seelische Räume. Ein leiser Roman zum Innehalten und zum Nachspüren. Sehr lesenswert!
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Kennen sie auch solche Menschen, die sich am liebsten nicht von ihrem angestammten Fleck wegbewegen - kein Bedarf für Urlaub und schon gar keine Weltreisen? Was passiert, wenn so jemand ausgerechnet eine Person liebt, die es heftig hinauszieht in die Welt?

Iris Wolff schreibt über ein ungewöhnliches Paar, dessen Beziehung zwischen Freundschaft und Liebe oszilliert und das sich seit ihrer Kindheit verschworen hat miteinander. Die Autorin entführt in die verschlafene Region Maramuresch im Norden Rumäniens, die gefühlt in der k. und k. Monarchie stehen geblieben ist und in einer westlichen Großstadt. Und sie hat sich eine besondere Erzählstrategie gewählt, und erzählt Kapitel für Kapitel rückwärts.

Gabriele Hafner, Redakteurin Münchner Kirchenradio, Sankt Michaelsbund

Artikelbeschreibung



Shortlist Deutscher Buchpreis 2024

Ausgezeichnet mit dem Uwe-Johnson-Preis

»Du hättest zurücksehen müssen, dachte er, allein um zu wissen, ob sie sich nach dir umgewandt hat.«

Zwischen Lev und Kato besteht seit ihren Kindertagen eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer. Voller Schönheit und Hingabe erzählt Iris Wolff in ihrem großen neuen Roman von zeitloser Freundschaft und davon, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen.

Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Kato zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet. Ein halbes Lebe
n später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: »Wann kommst du?« Kunstvoll und poetisch verwandelt Iris Wolff jenen Moment in Sprache, wenn ein Leben ans andere rührt, und zeichnet in ihrem großen europäischen Roman das Porträt einer berührenden Freundschaft, die sich als Reise in die Vergangenheit offenbart und deren Leuchten noch lange nachklingt.



Personeninformation



Iris Wolff, geboren in Hermannstadt, Siebenbürgen. Die Autorin wurde für ihr literarisches Schaffen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter mit dem Eichendorff-Literaturpreis, dem Marieluise-Fleißer-Preis sowie dem Marie-Luise-Kaschnitz-Preis und dem Solothurner Literaturpreis für ihr Gesamtwerk. Zuletzt erschien 2024 der Roman »Lichtungen«, der mit dem Uwe-Johnson-Preis und dem Spycher: Literaturpreis Leuk ausgezeichnet sowie für die Shortlist des Deutschen Buchpreises nominiert wurde. Die Autorin lebt in Freiburg im Breisgau.

Pressestimmen


»Ein flirrendes, verzauberndes Licht, wie es in die Tiefe und Ruhe eines dunklen Waldes einzufallen vermag, durchdringt den ganzen Roman von Iris Wolff und verleiht ihm seine besondere Schönheit und Würde.« Ursula Enke, Westpreußen, Sommer 2024 Ursula Enke Westpreußen 20240801
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