Tage mit Milena

Roman
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Buchprofile - Rezension
Eine zufällige Begegnung wird zur Reise in die eigene Vergangenheit.
Die Papierwarenhändlerin Annika lebt bürgerlich in Lübeck und ist ökologisch orientiert. Sie verkauft einer jungen Frau Sekundenkleber. Als ein Verkehrstau entsteht, ahnt sie, dass die Kundin zur Letzten Genration gehört und sich festgeklebt hat. Sie setzt sich zu ihr, als ein Autofahrer sie massiv bedroht. Annika hat das Bedürfnis, Luzie von weiterem Engagement abzuhalten; doch die junge Frau ist sehr distanziert. Annika fährt ihr nach Hamburg nach und gerät mit ihr in Demonstrationen zur Blockade der Köhlbrandbrücke. Beide werden verhaftet. Danach führt Annika Luzie in die Hafenstraße, in der sie seinerzeit als Hausbesetzerin lebte. Sie treffen einen alten Mitstreiter, durch den Annika einen Hinweis zu Matteo bekommt, der in seiner Heimat Venedig leben soll. Mit ihm und der Tochter ihres Pfarrers war Annika dort untergetaucht; bei den letzten gewalttätigen Auseinandersetzungen war die Diabetikerin Milena ums Leben gekommen. Annika gibt sich bis heute die Schuld daran. Überstürzt setzen sich die beiden in den Zug nach Italien. Währenddessen erzählt Annika nach und nach ihre Geschichte. In Mestre bei der ziemlich hoffnungslosen Suche bricht Luzie zusammen. Sie gelangen zu einer kostenlosen Ambulanz. Sie wird von Matteo geleitet. Zeit die Vergangenheit aufzuarbeiten. Und entdecken zu müssen, dass auch Luzie todkrank ist. - Genüsslich schildert die Autorin den gepflegten Alltag von Annika, ehe es zu den ungewöhnlichen Aktionen kommt. Der Bruch ist für Lesende heftig, da so unerwartet. Aus der etablierten Kauffrau wird plötzlich eine schillernde Figur mit einer Vergangenheit. Die Parallelen zwischen Milena und Luzie werden überdeutlich. Eine Kernfrage im Roman ist, wann und warum radikalisiert sich eine junge Frau.
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Artikelbeschreibung


Annika führt ein ruhiges Leben und denkt schon lange nicht mehr an die traumatischen Ereignisse, die vor mehr als 30 Jahren ihre Welt aus den Angeln hoben. Bis die siebzehnjährige Klimaaktivistin Luzie ihren Alltag durcheinanderbringt und die Erinnerung an den Menschen wachrüttelt, dessen Namen sich Annika kaum auszusprechen traut: Milena. In der Hamburger Hausbesetzerszene der Achtziger waren Annika, Milena und Matti unzertrennlich. Sie hielten sich für unbesiegbar, so wie Luzie es tut. Um diese vor einem folgenschweren Fehler zu bewahren, nimmt Annika wieder Kontakt zu Matti auf. Sie reist zu ihm nach Italien - und erfährt, dass alles, was sie über damals zu wissen glaubte, eine Lüge ist.

Personeninformation


Katrin Bursegs Faible für Geschichte und Geschichten ließ sie Kunstgeschichte, Literatur und Romanistik studieren. Sie arbeitete als Journalistin, begann dann, Romane zu schreiben und erreichte mit »Unter dem Schnee« ein großes Publikum. In Norddeutschland aufgewachsen und in Hamburg zu Hause, hat sie sich schon früh für die Ozeane und den Klimawandel interessiert. Die damit einhergehenden Folgen für die Küstenregionen und die dort lebenden Menschen haben sie zu ihrem Bestseller »Adas Fest« inspiriert. Auch die Idee zu »Tage mit Milena« rührt von diesem Thema her.

Pressestimmen


»... mitreißendes Melodram über Liebe und Schuldgefühle, Irrtum und Gerechtigkeit.« Dorothea Breit, WDR 3, Lesestoff
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Sehr aktuell
Annika und ihr Mann Hendrick führen ein beschauliches Leben in der Hansestadt Lübeck. Sie betreiben eine sich seit Generationen im Familienbesitz befindendes Schreibwarengeschäft. Dieses wird eines Montagmorgens von Luzie betrete um Sekundenkleber zu kaufen. Welchen sie prompt verwendet um sich ein paar Straßen weiter in bester Manier der letzten Generation auf dem Asphalt festzukleben. Annika kommt hinzu und weckt Erinnerungen an ihre Zeit in Hamburg mit der titelgebenden Milena.
Was wie ein beschaulicher Frauenroman mit Gestaltung von Grußkarten, Verabredungen zum Chor und nachhaltiger Blumenzucht beginnt, nimmt rasch fahrt auf. Einen Stern muss ich jedoch in Abzug bringen, da mir Annikas Verhalten nach 30 Jahren Bürgerlichkeit von jetzt auf gleich nicht einleuchtet. Weshalb folgt sie blind einer 18 jährigen?

Ich bewundere Katrin Burseg für ihren eindringlichen Schreibstil und der Wahl eines so aktuellen Themas.