David Hockney

Zur Ausstellung im Hamburger Bucerius Kunst Forum 2020 liegt der gleichermaßen als Katalog und Einführung in Hockneys bildnerisches Schaffen gedachte Band vor. Er ist - obgleich beschränkt auf Arbeiten, die Tate Britain versammelt -, ein repräsentativer, alle Epochen umfassender Blick auf das Oeuvre des britischen Künstlers. War in der Tate selbst zuletzt 2017 eine große Hockney Ausstellung zu sehen, dürfte die hier repräsentierte Auswahl an Qualität und Vielfalt dem nicht nachstehen. Dies gilt auch für die vorzüglichen Artikel der Hockney-Experten: Uwe M. Schneedes Eingehen auf das Frühwerk, Helen Littles Überblick und Bezug zur Tate Gallery, Gregory Salters Blick auf die Malerei Hockneys der 1960er Jahre als Beitrag einer Queer History und Lukas Schepers in Jahrzehnte gegliederte, erzählerisch gefasst Biografie Hockneys. Auch wenn die Hamburger Ausstellung auf einige Weltberühmtheiten wie den "Bigger Splash" verzichten muss, kann im Kapitel Physique Pictorial Hockneys Faszination und malerische Formung des Elements Wasser in vielfältiger Weise studiert werden. Ebenso wie die Einflussnahme seiner Homosexualität auf Sujets und Beziehungsdarstellung deutlich wird, unternehmen andere Abteilungen des Katalogs (und der Ausstellung) die Erkundung der Perspektive und des menschlichen Portraits. Druckqualität und Texte lassen nichts zu wünschen übrig, was das Buch zu einem Standardwerk über den Maler werden lässt. Und dies ungeachtet einer etwas dünnen Auswahlbibliografie und der Anzahl von 95 vertretenen Werken aus an die 1000, die der inzwischen 83-jährige Star der britischen Malerei geschaffen hat.