Bora

Eine Geschichte vom Wind
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Buchprofile - Rezension
Eine Liebesgeschichte, so plötzlich aufgetaucht und unberechenbar wie die kalte Bora, ein Fallwind an der kroatischen Adriaküste.
Die 39-jährige Mara verbringt seit vielen Jahren den Sommer auf einer winzigen kroatischen Insel in der nördlichen Adria, abseits der Touristenströme. Die heißen Tage, die einheimischen Pflanzen und die Bewohner sind ihr vertraut. Doch dieses Jahr ist etwas anders. Das Wetter spielt verrückt; die kalte Bora und der schwüle Jugo unterbrechen immer wieder die Sommerhitze. Mara, noch wund von der letzten gescheiterten Beziehung, befindet sich in einer Schreibkrise. Als sie am Fähranleger Andrej begegnet, hat er eine irritierende Wirkung auf sie, vor der sie die Flucht ergreift. Sie verkriecht sich zuhause, kocht nächtelang. Nur langsam lässt sie sich auf den Fotografen aus Hoboken ein, dessen Familie zu den vielen jugoslawischen Auswanderern gehört, welche die Insel während des Kommunismus in Richtung New Jersey verlassen hatten. Beim Emigrant's Day lernt Mara Andrejs Mutter kennen und ist fasziniert von ihrer persönlichen Geschichte, der sie stundenlang lauscht. Andrej begegnet diesem Interesse mit Misstrauen, auch er öffnet sich Mara gegenüber nur stückweise. - Mit viel Einfühlungsvermögen erzählt Ruth Cerha eine Liebesgeschichte zwischen zwei Einzelgängern, die beide an einem Punkt im Leben angekommen sind, an dem sie nicht mehr so weitermachen können wie bisher, ohne dass sich ihr Leben leer anfühlt. Sowohl aus Maras als auch Andrejs Sicht schildert Cerha die vorsichtige Annäherung und die Suche nach einer emotionalen Heimat. Die starken Bilder lassen die Insel mit ihren Gerüchen nach Salz, heißem Stein und Kräutern so lebendig werden, das man glaubt, selbst dagewesen zu sein. Ein wunderbares Buch!
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Artikelbeschreibung

Es weht die Bora auf der kleinen kroatischen Insel, der kalte böige Fallwind, der die Boote über das Meer treibt wie Nussschalen und Unruhe in das sonnensatte Inselleben bringt. Die Schriftstellerin Mara kennt das Wechselspiel der Winde, die trockene, salzige Bora und ihren Gegenpart, den schwülen, von Süden kommenden Jugo. Schon seit Jahren verbringt sie den Sommer auf der Insel, liebt den Geruch von Oleander und wildem Rosmarin und den Inseldialekt der Fischer, die im Hafen die schillernden Goldbrassen anpreisen. Doch dieser Sommer ist anders. Eine langjährige Beziehung ist in die Brüche gegangen und das Schreiben will ihr nicht mehr gelingen. Eines Morgens kommt Andrej auf die Insel - ein Fotograf, der nicht mehr fotografieren will. Er stammt aus einer der vielen Auswandererfamilien, die aus dem kommunistischen Jugoslawien nach Amerika flohen und Jahr für Jahr in den Sommermonaten in ihre alte Heimat zurückkehren. Mara und Andrej beginnen sich zu umkreisen, so als folgten sie dem Rhythmus der Winde, zart und zerrend, rau und rastlos. Als Mara beginnt, tief in die Geschichte von Andrejs Familie vorzudringen, die von Entwurzelung und der Vermischung von Kulturen erzählt und untrennbar mit der Geschichte der Insel verknüpft ist, wird eine Entscheidung unumgänglich.In hochaufgelösten Bildern erzählt Ruth Cerha von der Begegnung zweier Suchender, für die sich unerwartet die Möglichkeit einer großen Liebe auftut. Bora. Eine Geschichte vom Wind ist ein Roman von ungezähmter Schönheit, der mit viel Feingefühl um das Wagnis wirklicher Nähe und die Bedeutung einer inneren Heimat kreist.

Personeninformation

Ruth Cerha, geboren 1963 in Wien, studierte Psychologie und arbeitete als Musikerin und Komponistin mit verschiedenen Bands, bevor sie 2004 begann, Prosa zu schreiben. Nach dem Erzählband 'Der Gesang der Räder in den Schienen' (2007) und ihren Romanen 'Kopf aus den Wolken' (2010) und 'Zehntelbrüder' (2012) erschien 2015 ihr nächster Roman, 'Bora. Eine Geschichte vom Wind', in der Frankfurter Verlagsanstalt für den sie das Staatsstipendium für Literatur erhielt.
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