Junischnee

Roman
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Buchprofile - Rezension
Der zweite Teil der autobiografischen Trilogie erzählt vom Schicksal von Evas Sohn Karl in der Sowjetunion.
Im Mai 1934 schleust Eva, Kommunistin und Angehörige des Wiener Demokratischen Schutzbundes, ihre Söhne Karli und Slavko zusammen mit anderen Kindern in die Sowjetunion. Nach einem Sommeraufenthalt auf der Krim kommen die Kinder in ein komfortables Moskauer Kinderheim. Doch nach einem Ferienaufenthalt 1939 ist dort nichts mehr wie zuvor. Der Hitler-Stalin-Pakt und der Anschluss Österreichs an Nazideutschland machen einen Strich durch Evas Rechnung: Die Eltern schaffen es nicht, ihre Söhne zu sich zu holen, und selbst dürfen sie nicht nach Moskau übersiedeln. Von Slavko verliert sich bald jede Spur. Karli erlebt Schmutz, Armut und militärischen Drill, reißt mit 15 Jahren aus und lebt als Straßenkind von Diebstahl und Einbrüchen. Er kommt in ein Umerziehungslager und nach einem erzwungenen Geständnis in Arbeitslager in Sibirien und im Ural. Dort lernt er Nina kennen. - Ljuba Arnautovic (Jg. 1954) schildert im zweiten Teil ihrer biografisch gefärbten Trilogie (nach dem um Eva kreisenden 1. Teil "Im Verborgenen", BP/mp 18/676) eindrücklich und protokollhaft nüchtern die Geschichte ihrer Familie im Kampf zwischen Faschismus und Stalinismus im geteilten Europa. - Ein berührendes Stück Zeitgeschichte, mitreißend erzählt. Gerne empfohlen.
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Artikelbeschreibung


Ljuba Arnautovic erzählt mit ihrer Familiengeschichte das Drama des 20. Jahrhunderts in Wien, Moskau und im Gulag. Ein poetischer Roman über Schicksal und politische Willkür. 1934 schickt Eva, die in Wien dem Republikanischen Schutzbund angehört, ihre Söhne Slavko und Karl fort, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Die "Schutzbundkinder" machen Ferien auf der Krim und kommen dann in ein luxuriöses Heim in Moskau. Bis Hitler den Pakt mit Stalin bricht. Slavkos Spuren verlieren sich, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als "Volksfeind" ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen - die Mutter der Autorin. Karl will nach Wien zurück, sobald es die Umstände erlauben, seine Frau zwingt er damit in die Fremde ... Ljuba Arnautovic erzählt anschaulich, poetisch und mitreißend, wie Menschenverachtung und politische Willkür im 20. Jahrhundert das Schicksal der Menschen bestimmten
- das Schicksal ihrer eigenen Familie.

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Pressestimmen


"Eine reifere Familienerzählung lässt sich kaum denken. Die Geschichte raubt einem den Atem." Norbert Mappes-Niediek, Frankfurter Rundschau, 13. 08.21 "Wenn man so nach hundert Seiten, etwa zur Mitte dieses schmalen Romans, vor die Tür tritt, um Luft zu holen, damit all das nicht so schnell vorübergeht, betritt man Straße und Park nur halbherzig. Man nimmt den Ton mit, den Ljuba Arnautovic in Junischnee anschlägt, ihre karge, oft nur knapp berichtende Sprache, ihre Sprünge durch die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." Lennart Laberenz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.08.21 "Schon der Anfang des Romans, eine Schilderung der Stadt Kursk, zieht den Leser in Bann. [...] Arnautovic erzählt einfühlsam und dokumentarisch genau [...].Wie kunstvoll dieser karge Erzählstil angelegt ist, zeigt sich an der gelungenen Balance zwischen kühlen und emotionalen Passagen, die dann umso stärker wirken - Erinnerungen, Hoffnungen und Ängste der Personen entwickeln ein leuc
htendes Eigenleben." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.21 "Das Buch vermeidet jede Verklärung, überzeugt durch seine verdichtete Sprache und macht den Lebensweg von Menschen sichtbar, die zu Spielbällen eines Katastrophenjahrhunderts wurden - und damit stellvertretend stehen für die Erfahrung von Millionen." Felix Münger, srf 52 Beste Bücher, 06.06.21 "Eine Geschichte, die mit Distanz und zugleich voller Empathie ein noch fast unbekanntes Kapitel der Geschichte erzählt." Cornelia Zetzsche, BR2, 25.04.21 "Respektvoll, schnörkellos und unsentimental erzählt Ljuba Arnautovic in ihrem meisterlichen Roman die Lebensgeschichten ihrer Eltern. (...) Es sind ebenso haarsträubende wie erschütternde Geschichten, die sie erzählt - Geschichten von Menschen, die sich in den mörderischen Irrungen und Wirrungen des Zwanzigsten Jahrhunderts schuldig gemacht haben. Und die doch vor allem auch Opfer gewesen sind." Günter Kaindlstorfer, Ö1 ex libris, 21.03.21 "Ein Füllhorn a
n extremen Geschichten und letztlich ein Antikriegsbuch, in dem die seelischen Verwüstungen im Europa des 20. Jahrhunderts veranschaulicht sind." Stefan Berkholz, BR Diwan, 07.03.21 "Mit extremer Verknappung und der Konzentration auf ein exemplarisches Schicksal gelingt es Arnautovic überzeugend, die zerstörerische Wirkung von Ideologie und Gewaltherrschaft aufzuzeigen." Paul Stoop, Deutschlandfunk Büchermarkt, 04.03.21 "Eine ausdrucksvolle, klar gesetzte Sprache von herber Schönheit. Arnautovic behauptet sich als gewandte, geschichtsbewusste Literatin, die Vergangenheit auf Papier zu bannen weiß." Senta Wagner, Der Standard, 27.02.21 "Wie die große Weltpolitik Charaktere formt, Schicksale durcheinanderwirbelt und Familiengeschichten über Generationen hinweg prägt, das erzählt Ljuba Arnautovic in einer klaren, poetischen Sprache, ohne Sentimentalität." Katharina Menhofer, Ö1, 15.02.21
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