Identitti

Roman. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021 (Shortlist)
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Buchprofile - Rezension
Die „farbige“ Starprofessorin für postkoloniale Studien und Identität ist weiß. Der Skandal führt zu einer intensiven Identitätsdiskussion.
Saraswati ist die gefeierte Professorin für postkoloniale Studien an der Düsseldorfer Universität. Sie ist die Instanz für alle Debatten über Identität und bezeichnet sich selbst als Person of colour. Deshalb ist es ein Skandal, als bekannt wird, dass sie weiß ist. Es beginnt nicht nur eine Hetzjagd aller Medien auf sie. Wütende Demonstranten fordern ihre Entschuldigung und die Universität kündigt ihr. Gleichzeitig bricht jedoch besonders für ihre Studierende Nivedita, deren Vater Inder ist, die Welt zusammen, bildete Saraswati doch den Grundstein ihres Identitätsverständnisses. Sie verbringt einige Zeit in Saraswatis Wohnung und diskutiert mit ihr persönlichste Fragen. Wo beginnen Rassismus und Diskriminierung? Wer gehört zur Dominanzgesellschaft? Worüber begründen wir unsere Identität? Warum sollte man sich ein Geschlecht, aber keine Hautfarbe aussuchen können und damit Weißsein loswerden? Eine heiße Diskussion, in die sich auch Saraswatis Geliebte und ihr indischer Adoptivbruder einschalten, beginnt. - "Identitti" ist Blog und (selbst gewählter) Spitzname von Nivedita, aus deren Sicht der Roman erzählt wird. Auf eine rasante, befreiende Art behandelt er ein wichtiges, stets aktuelles Thema. Es bietet interessierten Leser/-innen nicht nur einen Anreiz zum Nachdenken, sondern wird sicher auch in den Medien diskutiert werden, ist Sanyal Mithu doch eine bekannte Kulturwissenschaftlerin. - Schon auf Grund des gut verarbeiteten, aktuellen Themas empfehlenswert.
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Die Offenbarung, dass es sich bei Professorin Saraswati, einer berühmten Expertin für Postkolonialismus und Identitätsfragen, um eine Weiße handelt, löst nicht nur in universitären Kreisen eine Welle der Empörung aus. Über der Dozentin und Aktivistin braut sich ein gewaltiger digitaler Shitstorm zusammen. Die indisch-deutsche Bloggerin Nivedita ist zutiefst enttäuscht von der Unehrlichkeit ihres Idols, und zwingt diese in einen Diskurs über die mannigfaltigen Facetten von Identität und Diversität. In ihrem ersten Roman greift die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal diese dringend notwendigen Debatten mit einer faszinierenden Mischung aus Seriosität und Selbstironie auf.

Susanne Steufmehl, Buchberaterin Belletristik und Sachbuch

Artikelbeschreibung


"Was für eine gnadenlos witzige Identitätssuche, die nichts und niemanden schont. Man ist nach der Lektüre nicht bloß schlauer - sondern auch garantiert besser gelaunt." (Alina Bronsky) - Auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2021

Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität - und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach "echter" Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er_sie ihn betrat.

Pressestimmen


"Dieser Roman wurde bislang literaturkritisch wirklich unterwürdigt. Er wurde immer wegen seiner Thematik hochgehalten, wurde immer gefeiert als 'genau zum richtigen Zeitpunkt'. Dieser Roman ist ja wirklich ein Crashkurs in Identitätspolitik ... Es ist aber gleichzeitig - und das ist das Schöne an diesem Debütroman - eine Screwball Comedy. ... Sanyal kann perfekt Dialoge, sie hat ein perfektes Gespür für Timing." Denis Scheck, SWR lesenswert Quartett, 08.07.21

"Die absolute Gegenwärtigkeit in diesem Buch ist brillant. Es kommen alle Mediengestalten der Jahre 2018 bis 2020 vor, Twitter ist eingebaut, die teilweise internationalen Reaktionen ... sind eingebaut und das ist alles handwerklich brillant gemacht. Es ist ein Vergnügen sich zu denken: Ist es das, was passieren würde?" Nele Pollatschek, SWR lesenswert Quartett, 08.07.21

"Das Buch entpuppt sich als instruktive wie wunderbare Lektüre, wenn es herzerfrischend frech, ehrlich, kritisch und doch empathisch all die P
ositionen und Stellungskriege um das, was man Postkolonialismus und Identitätspolitik nennt, auf's Korn nimmt. ... Sanyal ist nicht nur mutig und humorvoll, sondern außerdem noch mit einer gehörigen Portion Selbstironie begabt." Clemens Ruthner, Ö1 "Ex Libris", 09.05.21

"Mithu Sanyal treibt mit der Verwirrung aller Konzepte von Blackfacing, White Supremacy und Race ihren unendlichen Spaß. Sie fährt Achterbahn mit allen postkolonialen Theorien und Axiomen des Identitätsdiskurses und erfindet einen täuschend echten Shitstorm, gemixt aus realen und fiktiven Stimmen. Ihr Roman ist unverschämt - und unverschämt gut." Sigrid Löffler, Der Falter, 06.04.21

"Eine Mischung aus Campusroman, intellektuellem Kammerspiel, Blogosphärenplateau und Identitätspolitiksatire. Auf jeder Seite kann man mindestens drei mal laut lachen. Denn Sanyal hat ein unerhörtes Talent, sowohl die Freiheiten des auf die Spitze getriebenen Denkens als auch die Grenzen des Diskurses aufzuzeigen. ... Eine
s der originellsten Bücher dieses Frühjahrs." Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.21

"Furios, programmatisch, scharfzüngig, formenwandlerisch ... Man wünscht sich, dass Debatten über kulturelle Identität im Feuilleton öfter mal mit ähnlicher Lust und Selbstironie wie in "Identitti" geführt würden." Andreas Busche, Der Tagesspiegel, 01.03.21

"'Identitti': der Titel knallt. Und knallig, da so gewagt wie witzig zugleich, ist auch der Roman selbst. Denn in dem befördert die studierte Kulturwissenschaftlerin eine der gewichtigsten Debatten unserer Zeit in den Schleudergang." Claudia Kramatschek, Deutschlandfunk Kultur, 13.02.21

"Das Romandebüt greift mitten hinein in die aktuellen Diskurse über Identitätspolitik und Rassismus. ... Ein Coming-of-Age- und Campusroman, in dem Theorie-Collagen ins Märchen kippen, wobei die Handlung munter, unterhaltsam und sogar spannend ihrem schließlich versöhnlichen Ende entgegenstrebt." Ronald Düker, Die Zeit,
11.02.21
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