Über dem Himmel unter der Erde

Gedichte. Edition Lyrik Kabinett
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Buchprofile - Rezension
Gedichtsammlung eines zeitgenössischen slowenischen Dichters.
"Ich stecke im Leben fest/ deshalb schreibe ich". Mit diesem lapidaren Bekenntnis zum Schreiben als einem Akt der Befreiung endet eines der Gedichte des slowenischen Dichters Ales Steger. Nicht alle Verse in diesem Gedichtband sind (scheinbar) so eingängig und leicht verständlich. Im Gegenteil, der Autor verlangt von den Lesern eine große Aufmerksamkeit, um den Gehalt der Gedichte zu verstehen. Man ist gezwungen, die Gedichte immer und immer wieder zu lesen, aber dann eröffnen sich langsam immer weitere Räume der Interpretation. "Es geht Steger um das Aufscheinen des Überraschenden, einer Wendung, einer Einsicht, eines Bildes". Hervorzuheben ist an diesem Band auch das klug in die Lyrik von Steger einführende Nachwort seines deutschen Übersetzers Matthias Göritz, in dem auch ausführlich auf die Schwierigkeiten von Gedichtübertragungen in eine andere Sprache eingegangen wird. (Übers.: Matthias Göritz)
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Artikelbeschreibung


"Liebe ist / eine kleine Katze / die Wasser trinkt / aus einer Schale mit / Sprung." So einfach kann ein Gedicht sein, so konzentriert, so rhythmisch, so schön. Der Slowene Ales Steger ist einer der bekanntesten Dichter seiner Generation: Sein neuer Band fasziniert durch Fülle und Lakonie, durch Witz und Formbewusstsein, durch leuchtende Farben und Präzision. Der genaue Blick prägt auch diese Gedichte, in der klangvollen Übersetzung von Matthias Göritz. "Alles ist vergangen, / und die Löschung des Endes / in der Sprache, Poesie." So klug kann ein Gedicht sein, so klar und so geheimnisvoll.

Personeninformation


Ales Steger lebt in Ljubljana. Er veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände, Romane und Essays, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. mit dem Best Translated Book of the Year Award in den USA 2011, dem Internationalen Horst-Bienek-Preis 2016, dem Alfred-Kolleritsch-Preis 2021 und dem Spycher Literaturpreis Leuk 2022. Ins Slowenische übersetzte er u.a. Bücher von Ingeborg Bachmann, Peter Huchel, Walter Benjamin, Pablo Neruda und César Vallejo. Bei Hanser erschien der Gedichtband Über dem Himmel unter der Erde (2019).
Matthias Göritz ist Dichter, Übersetzer und Romanautor. Er lehrt an der Washington University in St. Louis und übersetzte u. a. Werke von John Ashbery, Rae Armantrout, Mary Jo Bang, Max Porter, Boris Pahor, Tomaz Salamun und Ales Steger. Göritz wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hamburger Literaturpreis, dem Mara-Cassens-Preis, dem Robert-Gernhardt-Preis, dem William Gass Award und zuletzt mit dem International Pretnar Award 2022. Seine Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Pressestimmen


"Endlich frischt einer die Lyrik geistig auf und schreibt Gedichte, in denen das Unausweichliche und die Gnade ihren Platz einnehmen und atmen dürfen ..." Marica Bodrozic, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.04.19 "Ales Stegers Gedichte versöhnen Paradoxe zu poetischer Einheit und uns mit der Welt." Anne-Kathrin Godec, Luxemburger Tageblatt, 23.09.19 "Mit Lust an der Sprache der Welt zugewandt: Der slowenische Schriftsteller Ales Steger ist einer der wichtigsten lyrischen Stimmen Europas." Dirk Hohnsträter, WDR 3 Mosaik, 02.07.19 "Der Dichter stellt ein Wort, das wir zu kennen meinen, in einen Kontext, in dem es in einer anderen Farbe leuchtet und uns einen Sachverhalt, ein Ereignis, einen Weltausschnitt neu sehen lässt. Solche oft durch ein einziges Wort bewirkte Augenöffnungen verdanken wir den Gedichten von Ales Steger." Wolfgang Schneider, SWR2 lesenswert, 14.07.19 "Die Gedichte des 1973 Geborenen erweisen sich einmal mehr als Wunderkammern ... Das Ich dieser Gedichte schre
ibt, weil es im Leben feststeckt, und in den Worten, die dem Mund entströmen, findet es so etwas wie Freiheit." Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 21.07.19 "Die slowenische Gegenwartslyrik bietet grossartige Entdeckungen ... Ales Steger versteht sich nicht zuletzt glänzend auf Kürze ... Man könnte seinen Gedichten Atem und Luft attestieren, Helle und Leere." Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung, 22.07.19
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Bewertungen

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