Die Rückkehr der Diener

Das neue Bürgertum und sein Personal
22,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
In der bürgerlichen Mittelschicht ist die Inanspruchnahme von Service- und Hausdiensten durch ein in prekären Verhältnissen lebendes Personal heute gang und gäbe.
Zwar gehört das vielfältige Dienstpersonal adeliger und groß- industrieller Haushalte längst der Vergangenheit an, doch in den letzten Jahrzehnten hat sich besonders die bürgerliche Mittelschicht mit ihren Doppelverdienern viele Dienst- und Serviceleistungen zu Nutze gemacht, die oft von Menschen erbracht werden, die selbst in prekären sozialen Verhältnissen leben. Lieferdienste, sei es für Medien oder für Essen und Lebensmittel, sowie die häusliche Pflege alter Menschen sind weitere Bereiche für dienendes Personal. Der Autor blickt einleitend auf diese neue Servicewelt in der Musterstadt New York und analysiert dann eingehender die Arbeitsbedingungen und Lebenssituation der vielfältigen häuslichen Dienstleister bei uns, ehe er abschließend der Frage nachgeht, wie sich das Angebot bei fortschreitender Automatisierung auch des häuslichen Bereiches in der Zukunft wandeln wird. Die Betrachtungen sind nicht frei von Wiederholungen, können aber insgesamt den Blick schärfen, inwieweit wir für unsere Bequemlichkeiten im Alltag tatsächlich auf die vielfältigen Serviceangebote, heute oft nur einen Klick auf dem Handy entfernt, zurück greifen sollten. Schon für mittelgroße Sachbuchbestände gut geeignet.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung


Haushaltshilfe, Lieferdienst, Pizzaservice - wir alle beschäftigen Personal. Christoph Bartmann zeigt, dass die soziale Spaltung in unserem Alltag stattfindet
Hauspersonal? Diener? Bei uns doch nicht! Mit Verlaub, wir leben im 21. Jahrhundert. Gut, da gibt es die Polin, die die Wohnung putzt. Die Einkäufe trägt der Bote die Treppe hoch, und abends kommt der erstklassige Lieferdienst mit dem Essen. Anders sind Arbeit und Privatleben doch gar nicht zu schaffen. Dass unser Alltag von Computern abhängt, stimmt nur zur Hälfte. Für Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege suchen wir uns - am einfachsten im Internet - Personal. Und so entsteht parallel zur digitalisierten Welt eine neue Klasse schlecht bezahlter Helfer. Christoph Bartmann richtet seinen scharfen und provokanten Blick auf ein neofeudales Bürgertum, das mit sozialer Spaltung offenbar gut leben kann.

Pressestimmen


"(...) das gelehrt, geistreich und gut geschrieben ist - und vor allem: umwerfend komisch." Meike Feßmann, Tagesspiegel, 11.12.16

"Dies ist ein Buch, das in freundlichem Plauderton aus einer anderen Welt zu berichten scheint - und doch scharfe Kritik an Gedankenlosigkeit und Zynismus unserer Gesellschaft übt." Martin Tschechne, Deutschlandradio Kultur, 22.08.16

"'Die Rückkehr der Diener' verbindet Streifzüge durch unsere Lebenswelt mit moralischer Selbstbefragung, ohne freilich den Leser mit folgenlosen Appellen und wohlfeilen Empörungsfloskeln zu langweilen. Wie schon in dem 2012 erschienenen Buch 'Leben im Büro' (...) besticht Bartmann auch hier durch einen scharfen Blick für Ambivalenzen, Formulierungen, die sitzen, und jene freundliche Ironie, die meist angemessen ist, wenn es um so inkonsequente, illusionsversessene Wesen wie Menschen geht." Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 25.08.16

"Christoph Bartmanns Buch ist ein elegant geschriebenes Plädoyer dafür, d
iese Zukunft nicht einfach geschehen zu lassen, sondern sie bewusst zu gestalten." Holger Heimann, Deutschlandfunk Andruck, 22.08.16

"Bartmanns äußerst lesenswertes Buch bleibt nicht bei der Analyse stehen, sonder ist zugleich ein Plädoyer zum Umdenken - nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch in unserem Alltag..." Ulrich Rüdenauer, Badische Zeitung, 31.08.16

"In seinem gnadenlos eleganten, elegant gnadenlosen 300-Seiten-Essay beschreibt Bartmann die Wonnen einer 24/7-Serviceökonomie und Rundumbetreuung bei gleichzeitigem Zweifel, unter welchen Bedingungen diese am Laufen gehalten werden." Christian Buß, Spiegel Online, 13.10.16

"Unterschwellig vertritt dieses hochgescheite Buch vor allem eine These: Man kann sein Leben, partnerschaftlich und gut organisiert, schon noch selbst in die Hand nehmen (...)." Mirko Weber, Stuttgarter Zeitung, 28.10.16

"Das hervorragend geschriebene Sachbuch gleicht eher einem Roman als einer soziologischen Studie. Es ge
hört zu seinen Reizen, dass es soziologische, ökonomische, juristische, historische und statistische Aspekte in überzeugender Weise verknüpft. (...) Dieses Buch kann mehr als nur empfohlen werden. Es öffnet die Augen für Zustände, die uns umgeben und die wir gemeinhin übersehen." Thomas Rothschild, Die Presse, 29.10.16

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.