Der chinesische (Alb)Traum

Wie aus Chinas Aufstieg die größte geopolitische Herausforderung für den Westen wurde
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Buchprofile - Rezension
Wesentliche Aspekte chinesischer Außen- und Wirtschaftspolitik der letzten Jahre.
Des einen Traum wird leicht zum Albtraum der anderen. Diese titelgebende Erkenntnis gewinnt der langjährige Ostasienkorrespondent Philipp Mattheis, wenn er die Hauptlinien der Vormachtpolitik Chinas analysiert. Seien es das Großprojekt "Neue Seidenstraße", das Schmieden der Organisation der BRICS-Staaten, neokoloniale Muskelspiele um Räume und Rohstoffe oder die Nutzung der Digitalisierung zur Schaffung einer formierten Gesellschaft. Der Autor befürchtet, dass der Westen weniger seine liberalen Werte dagegen spielt, als selbst immer mehr zu einem autoritär agierenden Spiegelbild zu werden. Am Ende steht der Apell, diesem Nachvollzug zu widerstehen. Das Buch schildert wesentliche Aspekte chinesischer Außen- und Wirtschaftspolitik in knapp zwanzig aufeinander aufbauenden Artikeln. Deren Inhalte liegen sprachlich wie intellektuell auf dem Niveau bekannter überregionaler Tageszeitungen. Was der Verständlichkeit für den Leser sehr zugute kommt, allerdings für den politisch interessierten Leser kaum substanziell Neues bietet. – Ein solides Werk, sauber recherchiert, bringt es eine faire Zusammenfassung seines Kernthemas. Es hat Potential, ähnliche Überblickswerke über China aus den 2010er-Jahren in mittleren bis großen Beständen zu ersetzen.
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Artikelbeschreibung


Der Kampf der Supermächte

Spätestens 2030 soll China an den USA vorbeiziehen und die größte Volkswirtschaft der Welt sein. Entlang der Neuen Seidenstraße baut China überall dort seine Macht aus, wo der Westen sich zurückgezogen hat. Während die USA zwar in vielen Bereichen noch einen großen Technologie-Vorsprung haben, stehen die größten Produktionskapazitäten der Welt mittlerweile in China. Während Washington die Kontrolle über den Rohstoff des 20. Jahrhunderts, das Erdöl, hat, herrscht China über seltene Erden, die für die Energiegewinnung des 21. Jahrhunderts notwendig sind. Sogar dem Konzept des "American Dream" hat Peking mit dem "chinesischen Traum" etwas entgegensetzt: ein geordnetes Leben in materiellen Wohlstand - allerdings ohne Meinungsfreiheit und politische Teilhabe.

Der Journalist und langjährige China-Korrespondenten Philipp Mattheis führt uns zu den Konfliktlinien zwischen den beiden Supermächten: Nach Taiwan, Südkorea, Singapur bis in den Kongo, wo
sich ein heißer Krieg entzünden könnte. Und in die Welt der Satelliten, Halbleiter und Datenströme, wo längst ein kalter Krieg im Gange ist. "Der chinesische Albtraum" stellt die Frage, ob dieser Wettstreit des 21. Jahrhunderts auch friedlich gelöst werden kann, und was die Rivalität zwischen USA und China für kleinere Länder, nicht zuletzt für Deutschland bedeutet. Denn nur wenige Staaten profitieren so enorm vom Aufstieg Chinas wie Deutschland und seine Autoindustrie. Wie sollte Deutschland sich in diesem Konflikt zwischen Ost und West positionieren?

Personeninformation


Philipp Mattheis, geboren 1979, hat Philosophie studiert und die Deutsche Journalistenschule besucht. Seit 2011 arbeitet er als Auslandskorrespondent für verschiedene deutsche Medien, darunter den Stern, Capital, die WirtschaftsWoche und den STANDARD. Von 2011 bis 2016 und 2019 bis 2021 lebte er in Shanghai, von 2016 bis 2019 berichtete er aus Istanbul über die Türkei und den Nahen Osten. Er ist Autor mehrerer Bücher. Zuletzt erschien »Die dreckige Seidenstraße« im Mai 2023 im Goldmann Verlag. Online findet man ihn unter: philipp-mattheis.com
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