Artikelbeschreibung
Brachte die preußische Einkommensteuer von 1891 mit ihrem Spitzensteuersatz von 4 % das Paradies der Steuerzahler? Keineswegs! Hinzu kamen Zuschläge der Kommunen bis zu 400 % und eine ergänzende Vermögensteuer. Überhaupt galt der heute vernachlässigte Grundsatz, dass Vermögenseinkünfte stärker zu besteuern seien als Arbeitseinkünfte. Finanzminister Miquel fand in der nach ihm benannten Steuerreform 1891/93 ein überzeugendes Gleichgewicht zwischen Gering- und Besserverdienern, zwischen Stadt und Land und zwischen Ost und West. Die vorliegende Arbeit geht der Entstehung und Durchführung dieses Reformwerks nach.
Die Einkommensteuer ist heute weltweit die bedeutendste und ertragreichste direkte Steuer. Sie entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert, zunächst in England, dann auch auf dem Kontinent, vornehmlich in Preußen. Das preußische Einkommensteuergesetz von 1891 schloß eine Entwicklung ab, die mit dem Klassensteuergesetz von 1820 begann. Es war Teil der Miquelschen Steuerreform von 1891/93. Weitere Reformgesetze von 1893 waren das Ergänzungssteuergesetz, das die Einkommensteuer durch eine Vermögensteuer "ergänzte", und das Kommunalabgabegesetz, das die beträchtlichen Einkommensteuer-Zuschläge der Kommunen begrenzte. Die Reform trägt den Namen von Finanzminister Miquel, dessen persönlichem Einsatz die Gesetze zu verdanken sind. Das preußische Einkommensteuergesetz von 1891 galt als das fortschrittlichste - zumindest in Deutschland. Seine Grundstrukturen gingen seit 1920 in die Steuergesetzgebung des Reiches und des Bundes ein.
Pressestimmen
"Das vorliegende und [...] geradezu spannend geschriebene Werk liefert [...] detailliertes Quellen- und Datenmaterial. Es ist daher eine besonders empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich mit dem Gedanken einer möglichen Reform der Gemeindefinanzierung in Deutschland beschäftigen." In: Eildienst, 9/2011
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