Louma

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Buchprofile - Rezension
Der plötzliche Tod einer vierfachen Mutter lässt Ehemann und Exmann zusammenwachsen.
Nach dem plötzlichen Unfalltod der vierfachen Mutter Lou steht ihr Ehemann Mo mit den Kindern allein da. Doch nur zwei der Kinder sind seine leiblichen. Der erfolgreiche Café-Besitzer Tristan, Vater der beiden älteren Kinder und Lous Exmann, will seine Kinder zu sich holen. Doch das fühlt sich nach dem schweren Verlust weder für Mo noch für die Kinder richtig an. Für drei Monate zieht Tristan also in das Haus der Familie ein und die beiden grundverschiedenen Männer übernehmen das Ruder gemeinsam. Dass zwei Väter kein Ersatz für eine Mutter sind und die Kinder meistens anders wollen als die Väter, wird schnell klar. Doch mit unbändiger Disziplin und jeder auf seine ureigene Weise kämpfen die beiden Väter um eine Perspektive für die trauernden Kinder und ganz nebenbei auch um die eigene Bewältigung des gemeinsamen Verlusts. Denn Lou war das Bindeglied der Familie, das Zentrum. Und wenn da jetzt nur noch ein Loch ist, kampieren die Kinder eben auf dem Friedhof, um der Mutter nah zu sein. - Christian Schnalke gelingt in simpler, schnörkelloser und eindringlicher Sprache eine Ode an das Leben - an die Kindheit, die Jugend und an das Leben nach dem Tod. Fast mutet der Roman wie ein Ratgeber zur Trauerbewältigung und Selbsthilfe an. Aber nur fast, denn dann ist er wieder herzerwärmend und heilsam und erzählt einfach eine wunderbare Familiengeschichte. Sehr empfohlen.
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Artikelbeschreibung


Louma tröstet Toni, als sie ihren ersten Liebeskummer hat. Louma nimmt Fabi in den Arm, obwohl er dafür schon ein bisschen zu alt ist. Louma weiß besser über Frittes Herzfehler Bescheid als jeder Kardiologe. Louma wartet vor der Tür zum verwil- derten Kräutergarten, wenn Nano von der Schule kommt. Dann ist Louma nicht mehr da.»Im Planetensystem der Familie war Louma die Sonne gewesen. Jetzt war die Sonne verschwunden. Ohne Louma waren sie den Fliehkräften schutzlos ausgeliefert, die Planeten schossen haltlos in die Dunkelheit hinaus ...«
Als Louma viel zu jung stirbt, hinterlässt sie vier Kinder von zwei Vätern. Die beiden Männer sind wie Feuer und Wasser, Tristan und Mo verbindet nur, dass sie mit derselben Frau verheiratet waren. Noch ehe Louma beerdigt ist, eskaliert die Situation, und die vier Kinder müssen mitansehen, wie sich ihre Väter prügeln. Beide meinen zu wissen, was das Beste für Toni, Fabi, Fritte und Nano ist, keiner von beiden würde dem anderen seine Kinder anvertrauen. Da hat Fritte eine Idee: Damit die Geschwister nicht auseinandergerissen werden, ziehen die ungleichen Väter einfach zusammen. Und während sie alle auf ihre Weise um Louma trauern, müssen sie zueinander finden. Kann aus der Zweck-WG eine richtige Familie werden?Das berührende, mit feinem Humor erzählte Porträt einer Frau, die über ihren Tod hinaus die Menschen, die sie lieben, verbindet. Ein Roman über Familienbande und den Mut, sich seinen Ängsten zu stellen.

Personeninformation


CHRISTIAN SCHNALKE, geboren 1965, Internatskind, Literaturstudent, erfolgreicher Autor für Broadway-Theater und Stand-up-Comedy. Schnalke lebte mit seiner Frau mehrere Jahre in Tokio, wo er sich angewöhnt hat, unterwegs zu schreiben: im Wald, in Cafés oder auch in der U-Bahn. Nach seiner Rückkehr entstanden preisgekrönte TV-Events wie »Die Patriarchin«, »Krupp«. »Eine deutsche Familie«, »Afrika, mon amour«, »Duell der Brüder. Die Geschichte von Adidas und Puma und Katharina Luther«. Zuletzt erschienen im Piper Verlag seine historischen Romane »Römisches Fieber« und »Die Fälscherin von Venedig«. Um sich auf »Louma« vorzubereiten, hat sich der Autor einem jahrelangen Selbstversuch unterzogen, indem er drei Söhne großgezogen hat.
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