Brennende Felder

Roman | Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Buchpreis 2024
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Buchprofile - Rezension
Die Suche einer jüngeren Frau nach passender Partnerschaft und gesellschaftlicher Einbindung.
Luisa wächst in der Umgebung der oberösterreichischen Stadt Wels auf, hat ein gespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter, ihre zwei älteren Brüder sind ihr fremd. Mit 15 Jahren verliebt sie sich in ihren Vater, der sich später als Stiefvater erweist. Sobald sie volljährig ist, zieht sie in die Fremde. Sie heiratet in Dänemark, lässt sich scheiden, heiratet einen Amerikaner in Schweden, trennt sich auch von ihm, nennt rückblickend beide Männer Monster. Zu den beiden Kindern aus diesen Beziehungen verliert sie die Verbindung. Allein lebt sie in Hamburg, bis ihr Stiefvater Bob auftaucht und ein wildes Leben in seinem großen Haus in ihrem Heimatort beginnt. Später drängt sie sich Ferdinand auf, der Bob beim Einbruch gestellt und getötet hat. Eigentlich interessiert sie sich nicht für das Leben ihrer Partner, und so schickt Ferdinand sie wieder weg. Ihr bleibt nur die Hoffnung, als Schriftstellerin Selbstbestätigung zu finden. – Die Ichbezogenheit Luisas wird in vielen Selbstreflexionen deutlich. Ihre autistisch anmutenden Züge spiegeln sich erzähltechnisch in den Figuren Anton und Jakob. Die männlichen Figuren in diesem Roman haben gewisse Macken; weibliche außer Luisa gibt es kaum. Luisas schriftstellerische Ansätze wirken wie Fluchtversuche. Beruf und Sicherung des Lebensunterhaltes werden kaum thematisiert. Einige österreichisch-bayrische Sprachbesonderheiten verleihen dem Roman eine gewisse Atmosphäre. Kurze Landschafts- und Wetterschilderungen stimmen auf neue Lebenssituationen der Hauptperson ein. Die vielen kurzen Romankapitel bewahren geschickt ihren Spannungsbogen und halten so den Leser fest. Luisas Lebensprobleme sind gleichsam ihre brennenden Felder.
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Artikelbeschreibung



Hinter der ländlichen Idylle lauert der Abgrund

Spannend und wendungsreich erzählt Reinhard Kaiser-Mühlecker in »Brennende Felder« von einer Frau, deren Unruhe mit dem Leben zusammenstößt.

Als Luisa Fischer erfährt, dass ihr Vater Bob nicht ihr leiblicher ist, und sie feststellen muss, dass die Zuneigung, die sie für ihn empfindet, über Familienliebe hinausgeht, verlässt sie die Heimat und die Familie. Nach unruhigen Jahren in verschiedenen Städten lässt sie sich in Hamburg nieder. Dort steht plötzlich ihr Stiefvater vor der Tür, auch er hat sich gegen die Familie und für ein Leben mit ihr entschieden. Bald darauf ziehen die beiden zurück in die österreichische Heimat, wo Bob den Verstrickungen in die Vergangenheit nicht entkommen kann. Verstrickt ist auch der alte Bekannte aus Kindheitstagen Ferdinand, der alleine mit seinem Sohn Anton lebt und dem sich Luisa annähert. Doch immer wieder bricht sich Zweifel an der Aufrichtigkeit des jeweils anderen Bahn, beide
belauern sich - die Spannungen spitzen sich zu.
Lassen sich die Schatten und die Lasten der Vergangenheit ablegen? Und ist es möglich, sich selbst in jeder neuen Lebensphase neu zu erfinden? Wer sind wir, wenn wir uns von unserer Vorgeschichte lossagen? Luisas Antwort auf all diese Fragen ist der Entschluss, Schriftstellerin zu werden, und sie beginnt ihre eigene Geschichte zu erzählen.

»Einer der größten lebenden deutschsprachigen Autoren.« Christoph Schröder, Hessischer Rundfunk

»Reinhard Kaiser-Mühlecker verwandelt seine Lebenswelt in stille und zugleich großartige Literatur.« Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung

Personeninformation



Reinhard Kaiser-Mühlecker wurde 1982 in Kirchdorf an der Krems geboren und wuchs in Eberstalzell, Oberösterreich, auf. Er studierte in Wien und betreibt eine Landwirtschaft. »Ich sehe es als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, erfahrbar zu machen - einem, der sie nicht kennt.« Sein Debütroman »Der lange Gang über die Stationen« erschien 2008, anschließend die Romane »Magdalenaberg«, »Wiedersehen in Fiumicino«, »Roter Flieder«, »Schwarzer Flieder« sowie »Zeichnungen. Drei Erzählungen«. Der Roman »Fremde Seele, dunkler Wald« stand 2016 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erschien der Roman »Enteignung«. Für sein Werk wurde Reinhard Kaiser-Mühlecker mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der Roman »Wilderer« wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2022 ausgezeichnet und war für den Deutschen Buchpreis und den Österreichischen Buchpreis nominiert. Für seinen Roman »Brennende Felder« erhielt Reinhard Kaiser-Mühlecker den Österreichischen Buchpreis 2024.>

Literaturpreise:

Österreichischer Buchpreis 2024 für »Brennende Felder«
Bayerischer Buchpreis 2022 für »Wilderer«
Preis des Wirtschaftsclubs Stuttgart 2022 für »Wilderer«
Nominierung Prix du Meilleur livre étranger 2021 für »Roter Flieder«
Longlist Prix Médicis étranger 2021 für »Roter Flieder«
Literaturpreis der Österreichischen Industrie - Anton Wildgans 2020
Comburg-Stipendium 2015
Adalbert-Stifter-Stipendium 2014
Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2014
outstanding artist award 2013
Kunstpreis Berlin für Literatur 2013
Buch.Preis 2009
Stipendium des Literarischen Colloqiums Berlin 2009
Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf 2009
Österreichisches Staatsstipendium für Literatur 2008
Hermann-Lenz-Stipendium 2008
Stipendium des Herrenhauses Edenkoben 2007
Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung 2007
Werkstattstipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung 2006

Pressestimmen


[...] atemberaubend. Martina Läubli NZZ am Sonntag 20241124
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