Die Optimistinnen

Roman unserer Mütter
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Buchprofile - Rezension
Die erste Zeit einer türkischen Gastarbeiterin im Deutschland der 70er Jahre.
Das Buch schildert die ersten Jahre der jungen Türkin Nour, die für eine Arbeitsstelle in einer oberpfälzischen Porzellanfabrik angeworben worden ist. Jedem Kapitel nachgeordnet ist eine Reflexion und die Schilderung der kindlichen Lebenssituation der heute 48-jährigen Ich-Erzählerin, die Tochter von Nour. Die Mutter musste zuerst unter sehr beengten Verhältnissen in einem Wohnheim leben; von Deutschkursen nicht die Spur, so dass es im Betrieb immer wieder zu sprachlichen Missverständnissen kam. Auf dem Friedhof entdeckt sie das Grab von Margarete Steinmann, einer gewerkschaftlich aktiven Porzellanarbeiterin, die nur 22 Jahre alt wurde. Die Gastarbeiterinnen kämpfen um bessere Bedingungen, zum Teil mit Erfolg, und erhalten dabei mediale Aufmerksamkeit. Auch verdienen die Frauen bei gleicher Arbeit viel weniger als Männer. Deshalb riskieren sie einen Streik, dem sich erstaunlicherweise einige Facharbeiter anschließen, weil sie auf die Zuarbeit der Frauen angewiesen sind. Nour kommt so zur Gewerkschaftsbewegung und lernt ihren Mann kennen, der von ihrer türkischen Familie wohlwollend aufgenommen wird. - Die Autorin beschreibt die Gastarbeiterinnen aus vielen Ländern als lebenslustige junge Frauen, die trotzdem sparen wollen, um die daheimgebliebene Familie zu unterstützen. Trotzdem sind sie sich der Ungleichbehandlung bewusst und suchen nach Wegen, ihre Situation zu verbessern. Das Buch zeigt ein anderes Bild, als man gemeinhin von der ersten Gastarbeitergeneration hat, das Bild von aktiven modernen Frauen.
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Artikelbeschreibung

Eine neue Perspektive auf die Geschichte der Gastarbeiterinnen

Die 22-jährige Nour kommt in den siebziger Jahren nach Deutschland, um zu arbeiten. Sie ist eine der vielen Gastarbeiterinnen, sie ist jung, motiviert und optimistisch. Nour kommt aus Istanbul und lebt nun in einem Wohnheim in der Oberpfalz, mit Frauen aus Spanien, Italien, Griechenland, Jugoslawien, Marokko, Tunesien oder der Türkei. Während Nour Minirock trägt, tragen die oberpfälzischen Frauen im Dorf Kopftuch. Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind fragwürdig, die Entlohnung ist nicht gerecht. Als Nour vom Frauenstreik im Thüringen der zwanziger Jahre erfährt, ist sie inspiriert und stellt sich diesem Land: Gemeinsam mit all ihren Freundinnen wird sie für die Rechte der Arbeiter und vor allem der Arbeiterinnen kämpfen. 

Mit ihrem Debüt »Die Optimistinnen« feiert Gün Tank die vielen Frauen, die dieses Land mit aufbauten und veränderten, und die sich doch in der deutschen Geschichte kaum wiederfinden. Starke Frauen, mutige Frauen: unsere Mütter. Unsere Großmütter.

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