Gerta. Das deutsche Mädchen

Roman
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Buchprofile - Rezension
Schicksal einer deutsch-tschechischen Frau im Krieg und unter Sowjetherrschaft.
Gerta Schnirch wächst im mährischen Brünn auf und könnte eine ganz normale Jugend erleben, wenn das deutsche Protektorat nicht zu einer Teilung der Gesellschaft führen würde, die sich auch durch ihre eigene Familie zieht: Vater und Bruder sind überzeugte Nazis, Gerta hängt jedoch an der tschechischen Mutter, die viel zu früh stirbt. Bei den ersten Luftangriffen ist sie auf sich allein gestellt, wird vom Vater missbraucht und schwanger und schließlich mit Ende des Krieges aus der Stadt vertrieben. Zusammen mit anderen deutschen Frauen und Kindern erlebt sie den "Brünner Todesmarsch" und wird als Zwangsarbeiterin in einem Dorf eingesetzt, wo sie sich langsam von den Kriegsgräueln erholt. Zurück in Brünn endet die Stigmatisierung als "Deutsche Täterin" jedoch nicht. Gerta erlebt Ausgrenzung und Ungerechtigkeit, ihre Tochter wird in der Schule schikaniert und der Liebhaber aus Jugendtagen - einziger Lichtblick in Gertas tristem Leben - verschwindet über Nacht, weil er den tschechisch-russischen Kriegsverbrechen auf der Spur ist. Erst am Ende ihres Lebens kann Gerta von ihrer Leidensgeschichte erzählen, doch für eine Aussöhnung ist es da bereits zu spät. - Katerina Tuckovás Roman wurde 2010 mit dem Magnesia Litera-Preis ausgezeichnet und aus Anlass des Gastlandauftritts Tschechiens bei der Leipziger Buchmesse ins Deutsche übersetzt. Er beleuchtet die dunkle Seite der deutsch-tschechischen Vergangenheit und das Schicksal jener Frauen, deren Selbstbestimmung zeitlebens durch Krieg und Vertreibung verhindert wurde. Die drastische Schilderung von Kriegsverbrechen ist mitunter schwer zu ertragen. Aber auch die biografischen Folgen der Zerrissenheit zwischen deutscher und tschechischer Identität erschüttern. Ein wichtiges Buch zur Aufarbeitung der Geschichte, das leicht lesbar, aber auch schwer verdaulich ist. (Übers.: Iris Milde)
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Artikelbeschreibung


Das Mädchen Gerta wächst in der zweisprachigen Familie Schnirch im mährischen Brünn auf. Die Mutter ist Tschechin, der Vater ist Deutscher und wie der Bruder ein Anhänger Hitlers. Mit der Errichtung des deutschen Protektorats 1938 zerfällt die Familie wie die Gesellschaft in einen tschechischen und einen deutschen Teil. Die Mutter stirbt und Gerta wird vom eigenen Vater schwanger. Wie tausende Deutsche wird die junge Frau nach dem Krieg zum Staatsfeind erklärt, ausgebürgert, und in der Nacht vom 30. zum 31. Mai 1945 im sogenannten "Brünner Todesmarsch" vertrieben. Gerta und ihre Tochter überleben mit anderen deutschen Frauen bei der Zwangsarbeit auf dem Land. Jahre später kehren sie in die fremde Heimatstadt zurück und leben, als Deutsche stigmatisiert, am Rande der kommunistischen Gesellschaft in der Tschechoslowakei.In einem atemberaubenden Roman erzählt Tucková das Schicksal dieser Frauen und spricht schmerzhafte Fragen von Schuld, Rache und Vergebung zwischen Tschechen und Deu
tschen an. Sie verdichtet offizielle Quellen und Zeitzeugenaussagen zu einer packenden literarischen Fiktion.Katerina Tucková erzählt an einem Einzelschicksal die Geschichte der Deutschen und Tschechen von der unabhängigen tschechischen Republik über zwei Diktaturen bis in die postkommunistische Zeit. Sie verdichtet offizielle Quellen und Zeitzeugenaussagen zu einer packenden literarischen Fiktion und stellt die Frage nach der historischen Schuld und ob Vergebung und gegenseitiges Verständnis möglich sind.Der emotional packende Bestseller endlich in deutscher Übersetzung!

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Personeninformation


Tucková, KaterinaKaterina Tucková wurde 1980 in Brno geboren und lebt heute in Prag. Sie studierte Kunstgeschichte und tschechische Philologie an der Masaryk-Universität in Brno und promovierte 2014 am Institut für Kunstgeschichte der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag. Neben der Arbeit als Kuratorin entwickelte sie sich zu einer der einflussreichsten tschechischen Autorinnen. Für den Roman "Gerta. Das deutsche Mädchen" erhielt sie 2010 den wichtigsten Literaturpreis des Landes, den Magnesia Litera.Ihr Roman "Das Vermächtnis der Göttinnen" (DVA 2015) wurde in Tschechien zum Bestseller, erhielt vier Literaturpreise und wurde in dreizehn Sprachen übersetzt.2017 erhielt Katerina Tucková für ihren außerordentlichen Beitrag zur Reflexion der modernen Geschichte den "Preis für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte" des Prager "Instituts für das Studium totalitärer Regime".www.katerina-tuckova.cz
Milde, IrisIris Milde wurde 1984 in Pirna geboren. Sie studierte Übersetzen für Tschechisch und Polnisch sowie Journalistik in Leipzig, Breslau, Oslo und Prag. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Tschechien lebt und arbeitet sie als Übersetzerin und Radiojournalistin in Dresden.www.irismilde.de

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