Die Weinmacher

Der Rebschnitt noch bei Frost, das Pflegen des Weinbergs und des Weinstocks in Frühling und Sommer, die Lese und die Arbeit im Keller - das sind die vier (jahreszeitlichen) Gliederungspunkte des sehr bilderreich aufgemachten Buches. Die Autorin lässt die Feinheiten zu den nötigen Arbeiten von 29 Winzern quer durch die Weinbauregion am Main erklären. Der Fotograf illustriert deren Aussagen zu einzelnen Arbeitsvorgängen und den von ihnen bebauten Hängen mit Bildern, die das wesentliche Detail in den Vordergrund rücken, sei es eine auffällige Landschaftsformation, seien es besondere Handgriffe wie das Anheften der jungen Triebe oder die Benutzung des Refraktometers (Gerät zum Bestimmen des Zuckergehalts der Trauben). Die Fotos haben einen hohen Verlockungscharakter - das Buch anzuschauen, aber auch einen Schoppen zu trinken. Gemeinsam ist den vorgestellten Weinbaubetrieben die Überzeugung, dass der Boden, das Terroir, der entscheidende Faktor für den Charakter eines Weines ist, und dass Franken und die Silvanerrebe eine optimale Symbiose ist, gerade weil die Mainregion durch drei (vier) höchstunterschiedliche Gesteine bestimmt wird (kristallines Gestein um Alzenau, Buntsandstein im Mainviereck, Muschelkalk um Würzburg und östlich des Mains der Keuper des Steigerwalds. - Bemerkenswert an diesem Buchkonzept ist der Blickwinkel von den Arbeitsabläufen her. Auch wenn das Buch nur regional und selektiv Weinbaubetriebe vorstellt, ist es eine Empfehlung für Büchereien auch außerhalb von Franken, weil es die immense Handarbeit bei der Weinherstellung augenfällig macht.