Die Farbe des Granatapfels

Roman
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Buchprofile - Rezension
Ein österreichisches Mädchen verbringt die Ferien jedes Jahr bei ihrer Großmutter in Kroatien.
Schon als kleines Kind kommt Anna immer wieder in das kleine dalmatinische Dorf, aus dem ihre Mutter stammt. Dort erzählt ihr Oma Nada von bösen Geistern, die den Menschen das Leben aussaugen, von ihrer Jugend und dem Zweiten Weltkrieg. Das Kind, Tochter einer Dalmatinerin und eines Österreichers, ist hin- und hergerissen zwischen der Kultur des Vater- und der des Mutterlandes, das die Österreicher wegen der ehemaligen Besatzersprache hasst. So versucht auch Nada, ihre Enkelin als eine von "ihnen" zu sehen und ihr die "Mörderzunge" auszutreiben, wurde doch ihre Schwester von deutschen Soldaten getötet. In Annas Erinnerungen, die sie sich bei ihrem letzten Besuch der Großmutter wachruft, verschwimmen die Farben, Geräusche und Gerüche der Insellandschaften, der Häuser und Menschen in Split zu einem einzigen Ort der Sehnsucht, an dem die Zeit stehen geblieben ist und an dem es keine lauten Straßenbahnen, Bügelwäsche und Kindermädchen wie in Wien gibt. Mittels Retrospektive wird der Enkelin bewusst, wie sehr die Großmutter zunehmend um die heißgeliebte Enkelin kämpfen musste, die nur über den Sommer bei ihr blieb und damit ein geliehenes Kind war. Bis zum Schluss bleibt diese Liebe nur teilweise erwidert. Zu sehr stößt sie bei der Enkelin auf Unverständnis. - Ein einfühlsamer Roman über die Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen und Sprachen und über eine Liebe, die alle Hindernisse zu überwinden versucht. Zu empfehlen.
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Artikelbeschreibung


»»Die Farbe des Granatapfels« ist keine Gegenwartsliteratur, sondern Zukunftsliteratur. Ein Roman-Sprachwerk sondergleichen.« Josef WinklerEine große Geschichte von Liebe und Versöhnung, Krieg und Frieden, Ausgrenzung, Vereinnahmung und Entfremdung im Heranwachsen zwischen den Kulturen.Sommer für Sommer findet ein Mädchen sich fernab seiner österreichischen Heimat auf einer dalmatinischen Insel in der Obhut der Großmutter, nur einen Steinwurf vom Meer entfernt unter dem Blätterdach der Mandelbäume im Lärm der Zikaden. Es hat etwas Paradiesisches und ist zugleich doch auch das Andere, Fremde. Hier die archaische Inselwelt eines Fischerdorfs im Mutter- und Großmutterland, wo man Marschall Tito und seinen Partisanen huldigt und den Sieg über die Deutschen feiert, während die abermals über das Land kommen, diesmal willkommen - als zahlende Touristen. Dort das bürgerliche, behütete Leben in einer österreichischen Provinzhauptstadt (Vaterland), in der sich der nationalsozialistische Bod
ensatz lange hartnäckig hält und Jugoslawen hauptsächlich als Gastarbeiter in Erscheinung treten.In diesem Roman geht es um Identitätsfindung, Entfremdung, um das Heranwachsen zwischen zwei Kulturen und Kindheitsschauplätzen, nämlich der archaischen Inselwelt in Kroatien und der österreichischen Welt. Es geht auch um die geschlechtliche Identität, um die Widersprüchlichkeit der Erwartungen, Anforderungen und Zumutungen und um die Zugehörigkeit zu Muttersprache und Vatersprache und um die Großmuttersprache.

Personeninformation


Anna Baar wurde in Zagreb / Jugoslawien geboren und lebt in Klagenfurt und Wien. Ihre Romane, Kurzgeschichten, Erzählungen und Essays wurden vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2022 den Großen Österreichischen Staatspreis.

Pressestimmen


»ein Coming-of-Age-Roman, der von Sprachlosigkeit und Sprachermächtigung erzählt« (Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung, 11.11.2015) »eine Spracharbeiterin, akribische Beobachterin, die keine Scheu hat vor Pathos, Mutlosigkeit oder Scham« (Österreichischer Rundfunk, les.art, 14.03.2016) »Ein einfühlsamer Roman über die Zerissenheit zwischen zwei Kulturen« (Buchprofile/Medienprofile Jg. 61/2016, Heft 1) »kraftvoll bis gewaltig, soghaft und fesselnd lässt dieser Text die Lesenden nicht mehr los« (Virginia, März 2016) »Ein sehr empfehlenswerter Text« (Margarethe Weritsch, Zeitschrift für Integrative Gestaltpädagogik und Seelsorge, Oktober 2016) »(ein) überaus intelligente(r) Roman« (Christine Hoffer, Bücherschau, 2022)
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Bewertungen

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