Artikelbeschreibung
»Der Waschraum, der Galgen, der Ofen, die Sonne über dem Lager. Diese Bilder lassen bei Boris Pahors Erzähler das Reich der Vergangenheit wiederauferstehen. In der Schärfe seiner Wahrnehmung, in seiner untrüglichen Psychologie, in seiner nie nachlassenden Fähigkeit, das Erlebte ins Blitzlicht einer Metapher zu tauchen, rückt der slowenische Schriftsteller an die Seite der großen Erzähler des 20. Jahrhunderts.« Wieland Freund, »Die Welt«
Wie das Unfassbare Darstellen? Es bedarf der literarischen Kunst eines Erzählers, der sich ganz in die Tiefe des Erlebten versinken läßt, zugleich aber die Distanz des Entronnenen mitbedenkt. »Nekropolis« erzählt beides zugleich: die Irrfahrt eines slowenischen Widerstandskämpfers durch die deutschen Konzentrationslager und die Erinnerungsversuche des Überlebenden, der in den frühen sechziger Jahren die Lagergedenkstätten auf Reisen besucht: von Dachau und Natzweiler bis Bergen-Belsen.
Personeninformation
Boris Pahor (1913-2022) gehört zu den eminentesten Stimmen der slowenischen Literatur. Geboren in Triest, damals zu Österreich-Ungarn gehörend, wurde er Teil der slowenischen Widerstandsbewegung gegen das faschistische Italien. Im Januar 1944 wurde er verhaftet und nach Deutschland deportiert. Er überlebte die KZs Dachau, Natzweiler-Struthof, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Nach seiner Befreiung arbeitete er ab 1947 als Publizist, Lehrer und Schriftsteller. Pahor starb am 30. Mai 2022 im Alter von 108 Jahren in Triest.
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