Rache der Verlierer

Die Erfindung des Rechtsterrors in Deutschland | Historische Parallelen zwischen der Weimarer Republik und heute
24,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
Die Anfänge des Rechtsterrorismus und seine mörderische Spur.
Der Historiker Florian Huber zeigt anhand der von Chaos, Unsicherheit und Gewalt überschatteten Ereignisse am Endes des Ersten Weltkriegs und in den Anfangsjahren der Weimarer Republik, wie von nationalistischem Gedankengut durchdrungene Männer, die sich - durch die Niederlage im Krieg ihrer einzigen Qualifikation, dem Beruf als Soldat, beraubt - als absolute Verlierer in der jungen Republik sahen, alles daransetzten, den demokratischen Staat und seine Amtsträger zu vernichten. Damit macht der Autor deutlich, dass nationalistische Umtriebe nicht erst mit dem Nationalsozialismus begannen, sondern dass ab Ende 1918 ein ausgeklügeltes Netzwerk aus Gleichgesinnten existierte, das von den Sicherheitsbehörden nicht erkannt bzw. stillschweigend ignoriert wurde. Weiter verweist er darauf, dass dieses abstruse Denkkonstrukt auch nach nicht 1945 verschwand. In seinen detaillierten Ausführungen konzentriert sich Huber auf die wichtigsten Drahtzieher und deren Helfer, die sich in Freikorps (Ehrhardt, Kapp) und der geheimen "Organisation Consul" zusammenschlossen und als "letzte Deutsche" den demokratischen Staat beseitigen wollten. Präzise analysiert Huber die Gedankenwelt der Terroristen und verfolgt akribisch deren Planung und Vorgehensweise bei der Beseitigung hochrangiger Politiker (1921 Matthias Erzberger, 1922 Walther Rathenau), die sie für die Kriegsniederlage und den Versailler Vertrag verantwortlich machten. Die enorme Zahl politisch motivierter Morde erschütterte das Vertrauen der Bevölkerung in die Republik und ließ den Ruf nach autoritärer Führung lauter werden. - Historisch interessierten Leser/-innen sehr zu empfehlen!
Weiterlesen

Artikelbeschreibung



Kehrt die Geschichte zurück?


Die Geschichte des rechten Terrors in Deutschland begann nicht mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten, sondern mit einer Verschwörung gegen die deutsche Demokratie und einer blutigen Mordserie vor genau 100 Jahren. Die Täter in der frühen Weimarer Republik hatten schon die gleichen Motive, Ressentiments und Ziele wie die Rechtsterroristen von heute. Ihre tödliche Entschlossenheit beruhte auf Milieus und Gefühlswelten, auf Strukturen und Netzwerken, die überall wieder möglich und nie ganz verschwunden sind.

Florian Huber spürt diesen Parallelen in einer spannenden Erzählung nach, die in der spektakulären Ermordung des deutschen Außenministers Walther Rathenau gipfelt. Er zeigt, wo sich Geschichte wiederholt - oder genauso weitergeht.

Produktsicherheit

Hersteller: Piper Verlag GmbH
Kontakt: info@piper.de

Personeninformation



Florian Huber, geboren 1967, promovierte als Historiker zur Besatzungspolitik der Briten in Deutschland. Er ist der Autor von historischen Büchern wie Meine DDR. Leben im anderen Deutschland und Schabowskis Irrtum. Das Drama des 9. November. Als Filmemacher hat er preisgekrönte Dokumentarfilme zu zeitgeschichtlichen Stoffen produziert, darunter der Mauerfall, das mysteriöse Ende des Dichters Antoine de Saint-Exupéry sowie die Olympischen Spiele von 1936. Im Berlin Verlag erschienen Hinter den Türen warten die Gespenster. Das deutsche Familiendrama der Nachkriegszeit und sein Bestseller Kind, versprich mir, dass du dich erschießt. Der Untergang der kleinen Leute 1945, der in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der Times unter die besten historischen Bücher des Jahres 2019 gewählt wurde.

Pressestimmen


»Es regt zu weiteren Analysen geschichtlicher Prozesse an, zu kaum untersuchten Wechselwirkungen zwischen Tätern und offizieller Politik, zwischen individuellen Motiven und den Interessen jener, denen diese letztlich dienten.« Manfred Weißbecker Neues Deutschland 20201019
Mehr von Huber, Florian

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.