Artikelbeschreibung
Der Teufel geht um!Auch in Graz ging an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert der Teufel um. Zumindest behaupteten das nicht wenige Zeitgenossen, vom »einfachen Volk« über die katholische Geistlichkeit bis hin zu höchsten Hofkreisen um Erzherzog Ferdinand von Innerösterreich (den nachmaligen Kaiser Ferdinand II.). Die wahrgenommene Bedrohung durch das »leibhaftige« Böse erreichte 1599/1600 ihren Höhepunkt, zugleich mit dem Beginn der großangelegten Vertreibung von Protestanten aus der Steiermark: Im Laufe weniger Monate traten nun drei »Besessene« auf den Plan, Katharina Herbstin, Maria Eichhornin und Heinrich von Mesyn. Die Besessenheitserscheinungen waren höchst unterschiedlich, sie reichten von heftigen Krampfanfällen, die sich mit Phasen völliger Regungs- und Sprachlosigkeit abwechselten, bis zu plötzlich auftretenden Ausfallen von Hör- und/oder Sehsinn. Über die spektakulär gestalteten Teufelsaustreibungen fertigte einer der beteiligten Exorzisten ausführliche Notizen an. Sei
n zum Druck vorgesehener »Abschlussbericht« aber verschwand im Archiv und wird nun, mehr als 400 Jahre danach, zusammen mit eingehenden Kommentaren und Interpretationen, erstmalig der Öffentlichkeit vorgelegt.
Personeninformation
geb. 1956, studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Innsbruck und Salzburg. 2000 Habilitation an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Ernennung zum ao. Univ.-Prof. 2009 habilitierte er sich mit einer Studie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät für das Fach Rechtsgeschichte.
geb. 1975 in Leoben, studierte an der Universität Graz Soziologie und Geschichte. 2008 Habilitation an der Universität Graz, seit 2020 Assoziierter Professor am Department für Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud Privatuniversität in Linz.
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