Marseille 1940

Die große Flucht der Literatur. Nominiert für den Bayern 2-Publikumspreis 2024
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Buchprofile - Rezension
Das Drama der deutschen Exilanten in Südfrankreich 1940.
Hitler hat Frankreich im Blitzkrieg besiegt, die Vichy-Regierung ist nur ein Spielball in der Hand der Nazis. Millionen Menschen fliehen ins unbesetzte Südfrankreich, darunter auch viele bekannte deutsche Publizisten, Literaten und Künstler, exemplarisch genannt Anna Seghers, Hannah Arendt, Franz Werfel, Lion Feuchtwanger, Heinrich und Golo Mann oder Walter Benjamin. Alle hoffen, dort Visa in die USA oder andere sichere Länder zu bekommen. Ein Schlüssel dazu ist der mutige junge Amerikaner Valery Fry, der in Marseille eine Hilfsorganisation aufgebaut hat, die Visa besorgen kann und die besonders gefährdete Personen außer Landes bringen will, z.T. auf abenteuerlichen Wegen über die Pyrenäen. - Wer vielleicht schon einmal in Sanary-sur-Mer vor der Gedenktafel mit all den Namen der hier nahe Marseille gestrandeten deutschen Intelligenz stand und mehr über deren Schicksale wissen will, der erfährt in diesem sehr gut recherchierten und fast romanhaften Sachbuch (dem Folgetitel des Bestsellers "Februar 33. Der Winter der Literatur" des gleichen Autors), wie hart und lebensgefährlich das Leben der Exilanten - und ihrer mutigen Frauen! - in den Jahren 1940 und 1941 und auch noch später in Südfrankreich gewesen ist, viele von ihnen mussten lange unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern leben, und so manche überlebten nicht. Im Spätsommer 1941 muss Valery Fry Frankreich verlassen, damit ist ein Kapitel der Mitmenschlichkeit geschlossen. - Ein ergreifendes Buch, dem man nur viele Leser:Innen wünschen kann und das in keiner Bücherei fehlen darf!
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1940. Hitlers Wehrmacht überrollt Frankreich, und viele dorthin emigrierte deutsche Intellektuelle und Künstler:innen geraten ins Visier der Gestapo. Im unbesetzten südfranzösischen Marseille bemüht sich die amerikanische Hilfsorganisation ERC (Emergency Rescue Committee), den gestrandeten, prominenten Flüchtlingen ein Visum für die USA zu besorgen. Dazu müssen nicht nur auf komplizierte Weise Papiere und Unterlagen beschafft, sondern zumeist auch die schwierige Passage über die Pyrenäen ins nachbarliche Spanien bewältigt werden. Uwe Wittstock rekonstruiert die dramatischen, lebensgefährlichen Ereignisse anhand von Briefen, Tagebüchern, Romanen und anderen Schriften der Geflüchteten. Er zeichnet mit viel Liebe zum Detail, sehr ergreifend und ebenso spannend ein realistisches Bild der chronologischen Abläufe.

Susanne Steufmehl, Buchberaterin Belletristik und Sachbuch

Artikelbeschreibung


AUF DER FLUCHT VOR HITLER: ALS DIE SCHRIFTSTELLER EUROPA VERLIEßEN

Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach Heinrich Mann und Franz Werfel, nach Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger und unzähligen anderen, die seit 1933 in Frankreich Asyl gefunden haben. Derweil kommt der Amerikaner Varian Fry nach Marseille, um so viele von ihnen wie möglich zu retten. Uwe Wittstock erzählt die aufwühlende Geschichte ihrer Flucht unter tödlichen Gefahren.

Es ist das dramatischste Jahr der deutschen Literaturgeschichte: Die deutschen Truppen fallen in Frankreich ein. In Nizza lauscht Heinrich Mann bei Bombenalarm den Nachrichten von Radio London. Anna Seghers flieht mit ihren Kindern zu Fuß aus Paris. Und Lion Feuchtwanger sitzt in einem französischen Internierungslager gefangen, während die SS-Einheiten näherrücken. Sie alle geraten schließlich nach Marseille, um von dort einen Weg in die Freiheit zu suchen. Hier übergibt Walter Benjamin seinen l
etzten Essay an Hannah Arendt, bevor er zur Flucht über die Pyrenäen aufbricht. Hier kreuzen sich die Wege zahlreicher deutscher und österreichischer Schriftsteller, Intellektueller, Künstler. Und hier riskieren Varian Fry und seine Mitstreiter Leib und Leben, um die Verfolgten außer Landes zu schmuggeln. Vielen gelingt die Flucht, andere schaffen es nicht mehr, manche geben auf und nehmen sich aus Angst das Leben. Szenisch dicht und feinfühlig erzählt Uwe Wittstock von unfassbarem Mut und größter Verzweiflung, von trotziger Hoffnung und Mitmenschlichkeit in düsterer Zeit.

"Lieber Feuchtwanger, wir brauchen Mut heute. Wie viel Prozent Hoffnung geben Sie uns?" "Wie viel Hoffnung? Fünf Prozent."

Über die Flucht von Heinrich Mann, Anna Seghers, Franz Werfel, Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger, Walter Benjamin und vielen anderen Eine szenisch dichte Chronik von Mut, Verzweiflung und Mitmenschlichkeit Marseille 1940: Wo sich die Wege zahlreicher Schriftste
ller und Intellektueller kreuzten

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Personeninformation


Uwe Wittstock ist Schriftsteller und Journalist und war bis 2018 Redakteur des Focus. Zuvor hat er als Literaturredakteur für die FAZ, als Lektor bei S. Fischer und als stellvertretender Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für die Welt gearbeitet. Er wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet. Bei C.H.Beck ist sein Bestseller "Februar 33. Der Winter der Literatur" (6. Auflage 2021) erschienen, der in neun Sprachen übersetzt wurde.
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