Artikelbeschreibung
Diese Erzählung ist von Gertrud Kolmars Biographie nicht zu trennen. Eine ältere Erzieherin, verlassen und im nationalsozialistischen Deutschland verfolgt, erinnert sich an Susanna, ein Mädchen auf dem Land, die sie vor Jahren betreuen sollte. Susannas vermeintliche Gemütskrankheit erweist sich in der lebendigen Erinnerung mehr und mehr als eine Verrückung der starren Erziehungsprinzipien der Ich-Erzählerin. Sie greifen ins Leere und werden von Dialogen, von Handlungen zwischen Traum und Wachen abgelöst. Und auf der Schwelle von Realität und Imagination, religiöser Tradition und entzaubertem Alltag wird das Judentum zu einem Schlüsselthema - Susanna und die Erzieherin sind Jüdinnen -, und es kommt zu einer rätselhaften Liebesbegegnung zwischen Susanna und Rubin, der, verwirrt und verstört, den kleinen Ort verläßt. Susanna folgt ihm.
Personeninformation
Gertrud Kolmar wurde 1894 als Gertrud Käthe Chodziesner in Berlin geboren und 1943 in Auschwitz ermordet. Ihr Cousin war Walter Benjamin. 1917 erschien Kolmars erster Lyrikband, ihre Manuskripte brachte sie später vor den Nationalsozialisten in der Schweiz in Sicherheit. Gertrud Kolmar gilt als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.
Mehr zum Thema
Bewertungen
Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.