Seekrank in München

Roman
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Bayern im Buch-Rezension
Die Erlebnisse eines jungen Isländers im München der 80er Jahre.
Eigentlich wollte Jung, ein Isländer Anfang 20, nach Deutschland kommen, um in Berlin als Künstler zu leben. Doch es ist die Zeit des Kalten Krieges, Berlin scheint ihm zu gefährlich und er landet in München. Doch Island - so beschreibt es zumindest der Autor - ist zu dieser Zeit mehr als hinterwäldlerisch und zurückgeblieben, und so ist der Aufenthalt in der bayerischen Metropole für Jung so etwas wie eine Reise auf einen anderen Stern: Der verschrobene junge Mann, der schon in Island gekleidet war wie sein eigener Großvater, fällt auf; und ihm selbst bereitet es große Schwierigkeiten, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden: Es konsterniert ihn, dass man hier Zigaretten an allen Ecken im Automaten kaufen kann, er weiß nicht, was Kondome sind, lernt zum ersten Mal Joghurt kennen und trinkt zum ersten Mal - und das mit großem Widerwillen - Bier. Kein Wunder, dass sein Einleben in die bajuwarische Welt sehr holperig verläuft. - Eine wunderschöne Geschichte mit viel Situationskomik. Leider ist der Erzählstil nicht so ironisch-humorvoll, wie es der Handlung entsprechen könnte - ein Tribut an die Übersetzung? Dennoch ein lesenswertes Buch u la Herbert Rosendorfer ("Briefe in die chinesische Vergangenheit"), das dem Leser die eigene Welt (der 80er Jahre) mal unter einem anderen Blickwinkel zeigt. Jeder Bücherei zu empfehlen. (Übers.: Karl-Ludwig Wetzig)
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Artikelbeschreibung



Von einer märchenhaften Insel im Norden kommt ein junger Mann, um in München Malerei zu studieren. Er kennt weder Lokale noch Bier, aber er weiß genau, was er werden möchte: Künstler.

Fast krank vor Schüchternheit muss sich der Student, ohne ein Wort Deutsch zu können, durchschlagen. Auch an der Kunstakademie bleibt er zunächst ein Außenseiter, denn mit den neuen Wilden kann er wenig anfangen. Und auch die Welt draußen ist viel kälter, als es auf Island je werden kann. Der Kalte Krieg ist auf seinem Höhepunkt, und so wacht er jeden Morgen mit der Sorge auf, dass der dritte Weltkrieg bereits begonnen hat. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass er eine überaus seltsame Gabe hat, die ihn nicht gerade appetitlich macht. Helgasons Held ist so wie sein Autor: schräg, voller Witz und wunderbar unangepasst.

Personeninformation



Hallgrímur Helgason, geboren 1959 in Reykjavík, besuchte nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Kunstgewerbe in Reykjavík für ein Jahr die Kunstakademie in München. Seinen Durchbruch feierte er 1996 mit dem Roman 101 Reykjavík, der kurze Zeit später verfilmt wurde. Es folgten die Bestseller Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen (2008) und Eine Frau bei 1000° (2011). Helgason ist einer der international erfolgreichsten Autoren Islands. Zuletzt sind von ihm bei Tropen erschienen: Seekrank in München (2015) und 60 Kilo Sonnenschein (2020).


Karl-Ludwig Wetzig, geboren 1956, war Lektor an der Universität Reykjavík und arbeitet heute als Autor und Übersetzer aus den nordischen Sprachen. Er hat u. a. Jón Kalman Stefánsson, Gunnar Gunnarsson und Hallgrimur Helgason ins Deutsche übertragen.

Pressestimmen


»Sein autobiografischer Coming-of-Age-Roman hat von allem etwas. Er hat sehr komische Momente [...]. Er hat auch tieftraurige Momente,« Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 13.07.2020 »Wir müssen Jung einfach lieben, der verpickelt, kotzend und schwitzend mit seinem Wintermantel durch die Straßen stolpert, über Duchamp grübelt und Halldór Laxness zitiert.« Anne Hahn, Weltexpress, 11.2.2016 »Ein oft reichlich skurriler Bildungsroman über den Versuch, festen Boden zu finden, wo der am meisten schwankt.« Johann Kneihs, ORF Ex Libris, 7.2.2016 »Eine schräge, fesselnde und sehr vergnügliche Reise in die Vergangenheit in Form eines ungewöhnlichen Katastrophen-Bildungsromans.« Ruth Dickhoven, WDR 5 Scala, 29.12.2015 »Dieses tragikomische Porträt des Autors als heimwehkranken jungen mannes unterhält aufs Beste und gibt tiefe Einblicke in die isländische Seele.« Heinz Storrer, Schweizer Familie, 17.12.2015 »Das Buch [wird] zu einem surrealen Vergnügen inmitten der blassen, kleinmütigen A
chtzigerjahre, die selten so genau in den Blick genommen wurden wie in diesem autobiografischen Schelmenroman von Hallgrímur Helgason.« Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 1.12.2015 »"Seekrank in München" ist die wunderbar aberwitzige Geschichte des Scheiterns an einer fremden Stadt, ein Buch gespickt mit abseitigem und bitterbösem Humor und inspiriert vom schlimmsten Jahr in Helgasons Leben.« Tobias Wenzel, Deutschlandradio Kultur "Fazit", 23.10.2015 »Dieser Roman liefert beste Unterhaltung, und er erzählt sogar, wo der Mensch wirklich frei ist: in einem ostdeutschen Gefängnis. Warum? Selber nachlesen.« Antje Weber, Süddeutsche Zeitung Extra, 5.11.2015 »Wahnwitzig, mit kuriosen Einfällen und Exkursionen in die Welt moderner Meister von Edvard Munch bis Marcel Duchamp, ist dieses Buch Selbstfindungstrip, Gesellschaftssatire und Kunstguide in einem.« TOP Magazin Ulm/Neu-Ulm, November 2015
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