Über den Dächern von Jerusalem

Berührendes Jugendbuch ab 14 Jahren über Freundschaften und familiäre Herausforderungen im Kontext des Israel-Palästina-Konflikts. Nominiert für den 53. Buxtehuder Bullen
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Buchprofile - Rezension
Zwei arabisch-israelische Begegnungen - Jahrzehnte auseinander und doch verbunden.
1947/48: Die 15-jährige Tessa flieht von Deutschland nach Palästina, weil dort ihr Vater überlebt hat. Doch statt einer liebevollen Begegnung erwartet sie ein jüdischer Verschwörerzirkel, der Anschläge in Jerusalem plant. Tessa ist viel allein und lernt auf dem Dach den Nachbarsjungen Mo kennen, der seinen Vater bei dem Attentat auf das King-David-Hotel verloren hat. Sie treffen sich wieder, als beide bei einem anderen Anschlag den Verletzten helfen. Sie verlieren sich aus den Augen, weil Mos Onkel das Haus der Familie einfach an eine jüdische Familie verkauft. 2023 ist die Rekrutin Anat im Westjordanland stationiert. Sie schiebt Wache an der Mauer bei Hebron; einer der Steinwerfer ist Karim. Später wird sie bei einer Patrouille von ihrer Einheit zurückgelassen. Sie versteckt sich, wird aber zufällig von Karim entdeckt. Beide haben maßlos Angst voreinander, nähern sich dann zwangsläufig an. Anat zweifelt sehr, als Karim ihr verspricht, er hole jemanden, der sie nach Israel zurückbringen könne. Tatsächlich kommt der israelische Freund seines Bruders, der in Ramallah lebt. Anats Familie möchte sich bedanken und holt den inzwischen inhaftierten jungen Mann aus dem Gefängnis zu sich in die Wohnung. Dort sieht Karim ein Gemälde vom Felsendom, das er von einer Fotografie seiner Großeltern kennt. - Die Autorin zeigt, dass es im israelisch-palästinischen Konflikt nicht nur Schwarz und Weiß gibt. Im ersten Teil lässt sie die Lesenden am Widerstand gegen die Briten und an den schwierigen Anfängen des Staates Israel teilhaben. Der zweite Teil schildert eine Gegenwart, in der Israel sich durch Zäune und Mauern von arabisch besiedelten Gebieten abgrenzt, aber auch wie palästinensische Jugendliche ihre Unzufriedenheit durch Gewaltakte zeigen und das israelische Militär sehr heftig reagiert. Trotz aller Gegensätze und wechselseitiger Angriffe zeigt sie, dass zumindest Einzelpersonen versöhnlich miteinander umgehen können.
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Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Extrablatt empfiehlt:

Karim ist Palästinenser, lebt in einem Flüchtlingscamp. Anat ist Jüdin und beginnt ihren Wehrdienst im Westjordanland. Beide begegnen sich und kommen ins Gespräch. Doch dann wechselt die Perspektive, man befindet sich im Jahr 1947/48 und lernt Tessa kennen, die nach der Shoah in das spätere Israel kommt und auf Ruhe und Frieden hofft. Sie trifft Mo, erlebt die Gründung des Staates Israel. Geschickt verbindet die Autorin die Zeiteben und zeigt Erfahrungen der Generationen, die bis heute die Menschen prägen. Ein Buch, das von einem komplexen Konflikt erzählt, ohne kitschig oder stereotypisch zu sein.

Artikelbeschreibung



75 Jahre Israel: Zwei Geschichten und vier Schicksale, die eng miteinander verwoben sind

1947/48: Die 15-jährige Jüdin Tessa kommt als Halbwaise nach Jerusalem und begegnet dort Mo, einem arabischen Jungen, der seinen Vater bei einem Terroranschlag verloren hat. Zwischen den beiden entsteht eine zaghafte Freundschaft, doch in den Wirren der Staatsgründung verlieren sie sich aus den Augen.

2023: Die 18-jährige Anat hat gerade ihren Wehrdienst angetreten und trifft nach einer Übung im Westjordanland auf den jungen Palästinenser Karim. Anfangs sind beide wie gelähmt vor Angst. Doch dann beginnen sie miteinander zu sprechen und stellen fest, dass sie mehr verbindet, als sie gedacht hätten.

In ihrem Romandebüt verknüpft die renommierte Journalistin Anja Reumschüssel vier Lebenswege auf zwei Zeitebenen. Sie erzählt die Geschichte des Nahostkonflikts von den Anfängen des Staates Israel bis in die Gegenwart. Dabei kombiniert sie geschickt historische Fakten mi
t den persönlichen Schicksalen der Figuren. Ohne Partei zu ergreifen oder belehrend zu wirken, vermittelt Reumschüssel die Hintergründe und die Komplexität eines scheinbar unlösbaren Konflikts auf verständliche Weise.

Eine beeindruckende Geschichte, die die Spirale der Gewalt und deren Auswirkungen für Jugendliche und Erwachsene veranschaulicht und erklärt.

Personeninformation



Anja Reumschüssel, geboren 1983, arbeitet als Autorin und Reporterin in Deutschland und weltweit. Sie hat Publizistik, Soziologie und Theologie studiert, die renommierte Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg absolviert und längere Zeit in Israel gelebt und recherchiert. Als freie Journalistin schreibt und produziert sie Videos, unter anderem für den STERN, GEO Wissen, ze.tt und Spiegel Online. Für ihr Jugendsachbuch über "Extremismus" wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Nach weiteren ebenfalls hochgelobten Sachbüchern für Jugendliche erscheint mit "Über den Dächern von Jerusalem" ihr erster Roman.

Pressestimmen


"Ein Buch, das Jugendlichen gerade in der aktuellen politischen Lage sehr zu empfehlen ist." Elternforum - Katholische Elternschaft Deutschlands 20240801
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