Tao

Roman
23,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Buchprofile - Rezension
Identitätssuche eines jungen Mannes.
Der Autor, Jahrgang 1986, fasst in dem mit autobiografischen Zügen versehenen Roman die Fremdheit und Suche nach Heimat in die charmante, lakonisch nüchtern beschriebene Geschichte von Tobi/Tao/Alex. Das Unterwegssein zu Identität und Fiktion, zur Heimat des Vaters in Hongkong, Schreibversuch einer Erzählung mit einem Protagonisten namens Alex (Alter Ego), dazwischen die Reflexionen auf die Zeit mit seiner Freundin Miriam, die ihn verlassen hat, und die Gespräche mit seinem Freund schieben sich in dem Buch zu dem Panorama eines jungen Menschen zusammen, der vielleicht aufgrund seiner asiatischen Wurzeln nicht so aussieht wie die anderen, der aber genauso wie alle seiner Generation nach Anerkennung und einem Platz im Leben trachtet. Er macht sich auf die Suche nach der Geschichte seines Vaters, der in Hongkong starb, sieht dort im Fernsehen die Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei und stellt sich vergeblich vor, die Polizei möge ihn für einen Aktivisten halten und verhaften. Sehnsucht, dass irgendwas Einschneidendes passiert, dass ein geheimes, wahres Ich aufgedeckt würde. Aber an diesem Ort des vermeintlichen Ursprungs sind nur Shoppingmalls, künstlich vermittelte Naturerlebnisse und Gerichte, bei denen er bloß hoffen darf, dass sie vegetarisch seien. Nüchtern und doch mit gewisser Anmut erzählt hier einer in seinem zweiten Roman aus der Mitte unserer Gesellschaft heraus. Vielleicht ein wenig zu sehr dem Spiel zwischen narrativen Welten aus Fiktion und Bericht hingegeben, immer aber unterhaltsam, aufrichtig und mit bewundernswerter Distanzwahrung zu Rührseligkeit wie Kunst-Attitüde. Allen Liebhaber/-innen literarisch guter Gegenwarts-Texte zu empfehlen.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung



Über Herkunft und Zugehörigkeit, Liebe und Verlust

Dass Tobi eigentlich Tao heißt, wissen die wenigsten. Nur Miriam nennt ihn, wenn sie zu zweit sind, bei seinem chinesischen Namen. Als sie ihn verlässt, reist Tao mit dem Auto quer durch Europa, um der Trauer über die Trennung zu entkommen. Doch die Erinnerung an die gemeinsamen Jahre verfolgt ihn, und auch der Tod des Vaters lässt ihn nicht los: Vor Jahren verschwand der in Hongkong - auf der Suche nach dem Geburtsort des eigenen Vaters. Nun ist es Tao, der sich auf die Spuren seiner Vorfahren begibt und zu schreiben beginnt, um die eigene Geschichte zu ordnen und die seiner Familie, die von China über Indonesien bis nach Deutschland reicht.

Yannic Han Biao Federer erzählt von einer Spurensuche entlang biographischer Brüche und historischer Verwerfungen, in der deutschen Provinz wie im zerrissenen Hongkong von heute. Sein Roman Tao stellt die Frage, wie gemeinsame Erinnerung erzählt werden kann, wem sie gehört -
und was sie verspricht.

Personeninformation


Yannic Han Biao Federer lebt und arbeitet als freier Autor in Köln. Er schreibt Romane und Erzählungen, Essays und Rezensionen, u. a. für Deutschlandfunk, WDR und SWR. Er ist Mitglied des PEN Berlin sowie des Jungen Kollegs in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt den Bayern 2-Wortspiele-Literaturpreis und den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen 2022.

Pressestimmen


»Tao ist ein vielfarbig schimmerndes Mosaik, dessen Steine und Steinchen sich im Lauf der Lektüre zu einem faszinierenden Bild formieren.« Martin Oehlen Frankfurter Rundschau 20220318
Mehr von Federer, Yannic Han Biao

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.