Verzeichnis einiger Verluste

Ausgezeichnet mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2018
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Buchprofile - Rezension
Ein skurriles literarisches Lesebuch über "Verschwundenes".
Versunkene Inseln, ausgestorbene Tiere, verfallene Bauwerke, verbrannte Bilder, verschwundene Texte - in zwölf Erzählungen gibt die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky "Verlorenem" eine neue, literarische Form. Dabei reist sie von der Antike bis in die Neuzeit und passt die Sprache dem jeweiligen Gegenstand an. So verwandelt sie ein versunkenes Südseeatoll in eine Abenteuererzählung, dem verbrannten Bild des Greifswalder Hafens von Caspar David Friedrich kommt sie mit einer Bildbeschreibung nahe. Hierfür streift die Ich-Erzählerin durch die Gegend um den Hafen und malt die Landschaft mit zahlreichen farbigen Adjektiven. Im Text zum abgerissenen Palast der Republik in der ehemaligen DDR schildert sie eine Ehe, in der betrogen und verheimlicht wird. Die einzelnen Kapitel sind mit dunkelgrauen, fast schwarzen Seiten voneinander abgetrennt. Der Gegenstand der Erzählung ist in Schwarz abgebildet und gerade noch erkennbar. Die Autorin nimmt historische Fakten, füllt die Leerstellen fabulierend und macht Lust auf eigene Recherchen zu den nicht mehr existenten Gegenständen. Bei Nachfrage auch schon ab kleineren Beständen.
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Artikelbeschreibung


Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind - mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. In ihrem neuen Buch widmet sich Judith Schalansky dem, was das Verlorene hinterlässt: verhallte Echos und verwischte Spuren, Gerüchte und Legenden, Auslassungszeichen und Phantomschmerzen. Ausgehend von verlorengegangenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft sie ein naturgemäß unvollständiges Verzeichnis des Verschollenen und Verschwundenen, das seine erzählerische Kraft dort entfaltet, wo die herkömmliche Überlieferung versagt. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift
und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt.
So handelt dieses Buch gleichermaßen vom Suchen wie vom Finden, vom Verlieren wie vom Gewinnen und zeigt, dass der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit womöglich marginal ist, solange es die Erinnerung gibt - und eine Literatur, die erfahrbar macht, wie nah Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinanderliegen.

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Personeninformation


Schalansky, JudithJudith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr Werk, darunter der international erfolgreiche Bestseller Atlas der abgelegenen Inseln sowie der Roman Der Hals der Giraffe, ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt und wurde vielfach ausgezeichnet. Sie ist Herausgeberin der Naturkunden und lebt als Gestalterin und freie Schriftstellerin in Berlin.

Pressestimmen


»Judith Schalanskys fabelhaftes Verzeichnis einiger Verluste kann aus dem Vollen schöpfen.« Judith von Sternburg Frankfurter Rundschau 20190301
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