Intimitäten

Roman
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Buchprofile - Rezension
Eine Frau im Spannungsfeld beruflicher und privater Intimitäten.
Die kalifornische Autorin Katie Kitamura (Jg. 1979, zul. „Trennung“, BP/mp 17/686) hat mit der minimalistischen Sprache und psychologisch genauer Sezierung von Trennung, Trauer, Unbehaustheit und weiblicher Beobachtung der Beziehungen und Gefühle Thema und Tonfall ihres Schreibens gefunden. In diesem Buch ist die namenlose Ich-Erzählerin, nachdem ihr Vater verstarb, als Dolmetscherin am Internationalen Strafgerichtshof aus den USA nach Den Haag gezogen, begegnet dem attraktiven, aber in einer fragwürdigen Ehe steckenden Adriaan und setzt sich auch im Strafprozess des afrikanischen Angeklagten als dessen Dolmetscherin unterschiedlichen „Intimitäten“ aus. Das spurlose Verschwinden Adriaans, die Ambiguität ihrer Tätigkeit und der Welt um sie herum, das Spektrum von Einschüchterung bis Begehren, Kitamura beschreibt dies alles mit subtiler Zurückhaltung, den genauen Blick ihrer Erzählerin stets zwischen allzu großer wie vermiedener Intimität in der Schwebe haltend. Eine Schwebe, die weniger um die literarische Form als vielmehr um die gnadenlose psychologische Durchleuchtung ihrer Figuren eingehalten ist. Die Spannung des Buches entsteht somit nicht über eine Form oder die Handlung, sondern einzig in der (weiblichen) Psychologie. Das mag vielen Leser/-innen nicht genügen für die 219 Seiten des Buches. Eine Empfehlung für Lesekreise, die sich der geschätzten Autorin und ihrem Thema widmen mögen, sei dennoch ausgesprochen. Dieses Buch sollte, der Leitidee von „Intimität“ folgend, nicht allein gelesen werden.
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Ina Winkler empfiehlt:

Ein großartiger Roman, der in klarer, kühl sezierender und subtiler Sprache von der Bedeutung von Sprache als solcher und von der menschlichen Sehnsucht nach Identität und Zugehörigkeit erzählt. Die Protagonistin ist eine namenlose Dolmetscherin, die erst vor kurzem von New York in die Niederlande gezogen ist und dort am Internationalen Gerichtshof in Den Haag arbeitet. Fremd in der Stadt und in ihrem Leben verliebt sie sich in einen Mann, der zur Klärung seiner Familienverhältnisse ins Ausland reist – und dann einfach nichts mehr von sich hören lässt…. Ein inspirierendes Lesevergnügen, das Lust macht, noch weitere Bücher von der Autorin zu entdecken!

Ina Winkler, Buchhändlerin

Artikelbeschreibung


Die elektrisierende Geschichte einer Frau, die gefangen ist zwischen vielen Wahrheiten. - "Ein so mitreißender wie verstörender Roman." Hilka Sinning, ARD ttt

Was braucht ein Ort, um zu einem Zuhause zu werden? Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Gerichtshof in Den Haag als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint die Stadt zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen Kriegsverbrecher dolmetschen muss und zweifelt: Was ist kalkulierte Lüge, was Wahrheit? Glauben nur noch die Naiven an Gerechtigkeit? Wer kann über wen richten? Katie Kitamuras subtiler Roman ist ein anregendes intellektuelles Vergnügen mit hypnotischer Sogwirkung.

Personeninformation


Katie Kitamura, 1979 in Kalifornien geboren, ist eine amerikanische Schriftstellerin, Journalistin und Literaturkritikerin. Sie schreibt für zahlreiche Zeitungen, darunter The New York Times, Wired und The Guardian. Katie Kitamura lebt in New York. Bei Hanser erschienen ihre Romane Trennung (2017) und Intimitäten (2022).

Pressestimmen


"Kitamuras Sprache ist sehr klar. Eine dichte Erzählstimme, die von der erstaunlichen Spannung zwischen fast kühler Präzision und Feinfühligkeit getragen ist, führt durch den Roman." Carola Ebeling, taz, 14.01.23

"Ein großartiger Roman über Unsicherheit ... hochreflexiv und zugleich spannend." Katharina Borchardt, Zeit Online, 04.01.23

"Ihre brillanten Einsichten könnten von Siri Hustvedt stammen. ... Ihre dichte und gleichzeitig lockere Prosa, von Kathrin Razum hervorragend ins Deutsche gebracht, verhandelt große Themen auf kleinstem Raum" Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 15.10.22

"Sehr reduziert, aber einfühlsam erzählt Kitamura vom Wunsch einer Frau, endlich ankommen zu wollen." Daniela Stohn, Brigitte, 12.10.22

"Kitamuras 'Intimitäten' greift Themen unserer Zeit auf. Die Frage nach globaler Gerechtigkeit, die Sehnsucht nach Eindeutigkeit, das Streben nach Verwurzelung in Zeiten weltweiter Mobilität. Ein Roman so verstörend wie mitreißend." Hilka
Sinning, ARD ttt, 18.09.22

"Hier werden menschliche Grundfragen auf eine literarische Weise verhandelt, die ganz unspektakulär wirkt und doch aufregend neu ist. Und die von Kathrin Razum wieder in ein makelloses Deutsch gebracht wurde. Das alles macht diesen Roman zu einem wirklich großen, großartigen Buch." Andreas Wirthensohn, WDR3 Lesestoff, 12.09.22

"Jede Geste und jede noch so kleine Körperbewegung hat in dieser Erzählung Bedeutung. Die Autorin ist eine Meisterin darin, atmosphärische Zwischentöne und Störungen wie ein Seismograph aufzuzeichnen, in einer zurückgenommenen und zugleich präzisen Sprache." Franziska Wolffheim, Tagesspiegel, 21.08.22

"Kitamura führt uns vielerlei Spielarten von Intimität vor. Den innigen Blick, das ungewollte Durchschauen und, ganz fantastisch beschrieben, die Nähe, die entsteht, wenn die Dolmetscherin flüsternd übersetzt, was nur das Ohr des Angeklagten erreicht. ... Paradox: Die Kühle dieses Romans kann Funken schlagen. Er
ist schon jetzt ein Favorit im Bücherherbst." Claudia Ingenhoven, MDR Kultur, 20.08.22
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