Wildwuchs

Erzählungen aus Wolhynien
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Buchprofile - Rezension
Eine realistische und vor allem schonungslose Beschreibung jüdischen Lebens im Russland der Zeit um 1900.
Chaim Bialik wurde zwar schon 1873 in Wolhynien in der heutigen Ukraine geboren, ist aber mit seinen Liedtexten und seinem literarischen Erbe auch im heutigen Israel immer noch gegenwärtig. Wer die Erzählungen in Wildwuchs liest, wird zurückversetzt in eine Zeit des Landjudentums im damaligen Zarenreich. Neben der authentischen Beschreibung vom Leben, den Bräuchen am Schabbat, den Festen und Feiern im jüdischen Jahreskreis beschreibt Bialik aber auch den latent bis offen auftretenden Antisemitismus seiner Zeit. Neben Diskriminierungen, Vertreibungen und vereinzelten Übergriffen kommt es immer wieder zu Pogromen. Dem in einer exzessiven Gewalt ausartendem Pogrom von 1903 in Kischinew widmet er "In der Stadt des Tötens" einen erschütternden, gedichtähnlichen Text. Welche Bedeutung Bialik für die Gegenwart hat, zeigt, dass der israelische Regierungschef in seiner ersten Rede nach dem Terrorakt vom 7.Oktober 2024 dieses Gedicht in Auszügen zitierte. – Einem sehr eindrucksvollen Nachwort, das man, um dieses Buch wirklich verstehen zu können, eigentlich als Vorwort lesen müsste, folgen noch eine Bemerkung der Übersetzerin, eine ausführliche Biografie Bialiks und ein Glossar zur Erklärung der vielen jiddischen Begriffe. Empfehlenswert!
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Artikelbeschreibung


Komisch, tragisch, poetisch: Bialiks Erzählungen aus einer untergegangenen Welt

Chaim Nachman Bialik gehört zu den bedeutendsten modernen Autoren des Hebräischen, aber seine meisterhaften Erzählungen wurden bisher noch nie ins Deutsche übertragen. Der Band versammelt drei Geschichten vom jüdischen Leben in Wolhynien, das Bialik mit der gleichen Zärtlichkeit beschreibt, die Siegfried Lenz seinem Suleyken entgegenbrachte. Doch die Erzählungen bieten viel mehr als Blicke in eine versunkene Welt, sie handeln in unvergesslichen tragischen und urkomischen Szenen von Feindschaft und verbotener Liebe, Stolz und Scham eines Heranwachsenden, von der Macht der Tradition und dem Traum vom verlorenen Paradies.

Das dörfliche Leben der jüdischen Holzhändlerfamilie ist für die Kinder ein festgefügter Kosmos, doch für die Obrigkeit illegal, und so bahnt sich langsam die Katastrophe an ... Zwei Nachbarskinder, Noah und Marinka, können sich jahrelang nur durch Löcher im Zaun verst
ändigen. Am Ende siegt die Liebe über den Hass der Eltern, aber nur scheinbar ... Ein Junge entzieht sich durch Nichtstun dem strengen Vater und erträumt sich eine ganz eigene Welt, in der Dorf, Felder und Wälder zum gelobten Land werden ... Wie Kafka gelingt es Bialik, Unsicherheiten, Ängste, innere und äußere Konflikte in unvergesslichen, geradezu parabelhaften Geschichten zu bannen. Der Band enthält außerdem Bialiks berühmtes Langgedicht ?In der Stadt des Tötens? über die russischen Pogrome in Kischinew: ein hebräisches Klagelied in mittelalterlicher Tradition, das in seinem modernen Duktus auf Paul Celan vorausweist.

Die Übersetzung aus dem Hebräischen wurde gefördert von Litprom e.V. in Kooperation mit dem Goethe-Institut.

?Bialik befreite die hebräische Sprache aus ihren Banden und versetzte ihr einen kräftigen Klaps. Und schon galoppierte sie los.? Ayelet Gundar-Goshen Der Pionier der hebräischen Literatur erstmals in deutscher Sprache Drei Me
istererzählungen aus dem versunkenen Wolhynien Mit dem berühmten Gedicht ?In der Stadt des Tötens? Kongenial aus dem Hebräischen ins Deutsche übertragen von Ruth Achlama

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Personeninformation


Chaim Nachman Bialik wurde 1873 in Wolhynien in der heutigen Ukraine geboren, wanderte 1924 nach Palästina aus und starb 1934 in Wien. Der jüdische Dichter, Autor und Journalist ist ein Pionier des Hebräischen als profaner Literatursprache und wird in Israel als Nationaldichter verehrt.

Ruth Achlama ist eine der wichtigsten Übersetzerinnen hebräischer Literatur und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Paul-Celan- Preis (1995), dem Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis (2015) und dem Bundesverdienstkreuz am Bande (2019). Sie lebt mit ihrer Familie in Tel Aviv.
Chaim Nachman Bialik wurde 1873 in Wolhynien in der heutigen Ukraine geboren, wanderte 1924 nach Palästina aus und starb 1934 in Wien. Der jüdische Dichter, Autor und Journalist ist ein Pionier des Hebräischen als profaner Literatursprache und wird in Israel als Nationaldichter verehrt.

Ruth Achlama ist eine der wichtigsten Übersetzerinnen hebräischer Literatur und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Paul-Celan- Preis (1995), dem Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis (2015) und dem Bundesverdienstkreuz am Bande (2019). Sie lebt mit ihrer Familie in Tel Aviv.

Pressestimmen


?Kompetente Begleittexte führen in Leben, Werk und gegenwärtige Präsenz Bialiks ein?
WELT am Sonntag, Jakob Hessing

?Atemnehmend virulent heute.?
Buchkultur, Alexander Kluy

?Der üppige Reichtum der Natur ist ... eine Quelle des Glücks."
Ö1 Ex libris, Gudrun Braunsberger

?Es [geht] um schmerzhafte Wahrheiten und unerträgliche Sehnsüchte, die jeder Mensch kennt und deshalb auch heute noch, 90 Jahre nach Bialiks Tod, unbedingt dessen Prosa lesen sollte.?
DIE ZEIT, Zelda Biller

??Wildwuchs? [ist] eine, wenn nicht die literarische Entdeckung der Saison.?
Falter Bücher-Frühling, Klaus Nüchtern

?Das ist brillant erzählt. Bialik gilt als einer der Väter der hebräischen Literatursprache?
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Christiane Pöhlmann

?Ruth Achlama hat das Wagnis unternommen, nicht nur dieses berühmte Klagelied in modifizierter neuer Form zu präsentieren, sondern auch Bialik
s Erzählungen erstmals in Deutsche zu übersetzen.?
Wina, Anita Pollack

?Lesegenuss, auch unabhängig vom historischen und kulturellen Hintergrund.?
Berliner Morgenpost, Uwe Sauerwein

?Eine literarische Entdeckung?
3sat kulturzeit, Ariane Binder

?Scharfsinnige Beobachtungen eine Sprachrevolutionärs ... Das Buch zeigt Bialik als hochpolitischen Menschen. Seine Beschreibungen ... bis heute erschütternd.?
3sat kulturzeit, Karin Beck-Loibl

?Großartig, dass der Verlag C.H.Beck drei Erzählungen und ein Gedicht ausgegraben hat. ... Ein Klassiker.?
3sat kulturzeit, Andreas Isenschmidt

?Eine unschätzbare Entdeckung, ein bedeutender Fund für alle Freunde und Liebhaber jüdischer Literatur?
Butzbacher Zeitung

?Lesegenuss, auch unabhängig vom historischen Hintergrund.?
Rhein-Neckar-Zeitung, Uwe Sauerwein
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