Das Schloss der Schriftsteller

Nürnberg '46
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Buchprofile - Rezension
Prominente Berichterstatter blicken bei den Nürnberger Prozessen in den Abgrund der deutschen Geschichte.
"Bis heute waren wohl nie mehr so viele prominente Schriftsteller aus aller Welt unter einem Dach versammelt wie zu dieser ‚Stunde null auf Schloss Faber-Castell, als Weltliteratur auf Weltgeschichte traf." So beschreibt der Autor dieses bemerkenswerten Buches die einmalige Situation, als während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse (1945 -1949) zahlreiche internationale Berichterstatter im "Press Camp" im beschlagnahmten Faber-Castell-Schloss in Stein bei Nürnberg arbeiteten und lebten. Hier trafen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, hier wurden individuelle Sichtweisen auf die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus, seine Gräueltaten und Ausrottungspolitik, insbesondere aber auch auf die Verstrickung der deutschen Bevölkerung in die Maßnahmen des Regimes offenkundig. Um die Prozessverhandlungen für die Nachwelt festzuhalten, wurden von den Siegermächten zum großen Teil bekannte Persönlichkeiten entsandt, u.a. Erika Mann, Martha Gellhorn, Erich Kästner, Wolfgang Hildesheimer, Willy Brandt - alle Gegner des NS-Regimes bzw. Holocaust-Überlebende oder Emigranten. Alle hatten ihre ganz persönliche Geschichte, die sie während ihrer Tätigkeit nicht einfach ablegen konnten und die es für die meisten unmöglich machte, das im Gerichtssaal miterlebte Grauen in die richtigen Worte zu fassen. Durch die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Charaktere, die Neumahr gut nachvollziehbar gestaltet, gelingt ihm ein differenziertes Gesamtbild, das die Menschenverachtung der NS-Diktatur und ihrer Vollstrecker deutlich macht, aber eben auch die schwierige, oft widersprüchliche Position der Alliierten über das Vorgehen mit dem besiegten Deutschland. - Fesselnde Lektüre für geschichtlich Interessierte.
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Artikelbeschreibung


ALS WELTLITERATUR AUF WELTGESCHICHTE TRAF - DAS GIPFELTREFFEN AUF SCHLOSS FABER-CASTELL

Wohl nie waren so viele berühmte Schriftsteller und Reporterinnen aus aller Welt unter einem Dach versammelt wie in Nürnberg 1946. John Dos Passos und Erika Mann, Erich Kästner und Martha Gellhorn, Willy Brandt und Markus Wolf: Sie kamen, um zu berichten - von den Gräueln des Krieges und des Holocaust, die dort vor Gericht verhandelt wurden. Sie wohnten und schrieben auf Schloss Faber-Castell, diskutierten, tanzten, verzweifelten, tranken. Uwe Neumahr erzählt ihre Geschichte in seinem aufregenden und bewegenden Buch.

Nürnberg 1946: Es war eine einzigartige Versammlung von weltberühmten Schriftstellern, Journalistinnen, Reportern und solchen, die später einmal die Berühmtheit erlangten. Erich Kästner war dort und Erika Mann, John Dos Passos und Martha Gellhorn. Augusto Roa Bastos kam aus Paraguay, Xiao Qian aus China. Im Gerichtssaal blickten sie den Verbrechern ins Angesicht, d
ie sich für den Krieg und den Holocaust verantworten mussten. Im Press Camp auf dem Schloss Faber-Castell versuchten sie, das Unfassbare in Worte zu fassen, damit die Welt davon erfahren konnte. Dabei trafen im Mikrokosmos des Faber-Schlosses Exil-Rückkehrer auf Überlebende des Holocaust, Kommunisten auf Vertreter westlicher Medienkonzerne, Frontberichterstatter auf extravagante Starreporter. Man schlief auf Feldbetten und begegnete sich in der Bar, im Salon, im Spielzimmer und im Kino, die die Alliierten in der globalen Herberge eingerichtet hatten. Und während die Schlossbewohner in den Abgrund der Geschichte sahen, während sie über Schuld, Sühne und Gerechtigkeit nachdachten, veränderten sich nicht nur sie, sondern auch die Art, wie sie schrieben.

Eine einzigartige Versammlung von Schriftstellern, Journalistinnen und Reportern Erika Mann, Erich Kästner, Willy Brandt, John Dos Passos, Martha Gellhorn und viele andere Nürnberg 1946 - die Welt blickt in den Ab
grund Uwe Neumahr sichtet bislang unveröffentlichte Quellen Für Leser:innen von Uwe Wittstock "Februar 33"
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