Ein geträumtes Leben

Ein Gespräch mit Sieglinde Geisel
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Buchprofile - Rezension
Gespräche über das Mysterium und die Freiheit des Lesens.
Mit "Eine Geschichte des Lesens" hat Alberto Manguel einen in 35 Sprachen übersetzten Weltbestseller geschrieben. In den von der Journalistin Sieglinde Geisel geführten Gesprächen, erzählt Alberto Manguel nun von seiner Biografie, seinem Denken und seiner 40.000 Bände umfassenden Bibliothek, die bald einen festen Platz in Lissabon erhalten und öffentlich zugänglich sein soll: als Ort, der das Mysteriums des Lesens feiert, das Manguel seit seiner Kindheit begleitet. Erzogen von einer jüdischen Kinderfrau aus Deutschland, die mit ihm die Grimmschen Märchen genauso wie Goethe liest, beginnt er ein Bücherleben, das ihn von seinem Heimatland Argentinien über Israel nach Paris, London, New York und schließlich ins kanadische Montreal führt. Die Interviews machen deutlich, dass Manguel das Lesen nie nur als ein Aufnehmen von Informationen oder Geschichten begriffen hat, sondern als eine Lebensform. Der vielsprachige Autor erzählt von seiner Hingabe an Dante, ebenso von seiner Hinneigung zur Theologie, "die mit meinem Interesse für die phantastische Literatur zu tun hat", für die Manguel Spezialist ist. Genauso spricht er von seiner Abscheu vor jedem Rassismus und warnt gleichzeitig davor, Schranken zu etablieren, in der weiße Autoren nicht mehr über Themen dunkelhäutiger Menschen schreiben dürfen, wie es in der aktuellen Debatte immer wieder militant gefordert wird. Das widerspricht für Manguel der Freiheit, die das Lesen ausbildet und die auch Widersprüche aushält. Manguel ist in diesen Interviews geistreich und nahbar, obwohl Sieglinde Geisel die Gespräche aufgrund der Corona-Pandemie nur digital und nicht unmittelbar führen konnte. Es ist ein beschwingtes Buch entstanden, das dennoch immer in die Tiefe führt. In die Tiefe der Begegnung mit Büchern, die ihr Gegenüber herausfordern.
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Artikelbeschreibung

Man hat ihn »König der Leser« genannt, »Don Juan der Bibliotheken«, »Monsieur Lecture«. Mit vier Jahren »entdeckte« Alberto Manguel, dass er lesen konnte, als Sechzehnjähriger war er Vorleser des erblindenden Dichters Jorge Luis Borges, von 2016 bis 2018 Direktor der argentinischen Nationalbibliothek. Mit seinem Bestseller Geschichte des Lesens, in 35 Sprachen erschienen, wurde er weltberühmt. Als Sieglinde Geisel ihn fragt, wer er sei, antwortet Manguel: »Ich bin ein Leser.« Abgesehen davon sei seine Identität fluide: als gebürtiger Argentinier, der unter anderem in Israel, Tahiti und New York gelebt hat und heute die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt; als dreifacher Vater, der sich eines Tages in einen Mann verliebte; als Jude, aufgezogen von einer deutsch-tschechischen Nanny, die ihm die deutsche Kultur und Literatur nahebrachte. Wie in seinen Büchern schöpft Manguel auch im Gespräch auf charmante und inspirierende Weise aus seinem unermesslichen Wissen, erzählt vom Umzug seiner rund 40 000 Bände umfassenden Privatbibliothek, von seinem Schlaganfall, nach dem er wieder neu sprechen lernen musste, von seiner Liebe zu Dante und seinem Hobby, dem Puppenmachen. Und er verrät, wie es dazu kam, dass jedes seiner Kinder während der Frankfurter Buchmesse geboren wurde.

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Personeninformation

Alberto Manguel, 1948 in Buenos Aires geboren, verbrachte seine frühe Kindheit in Israel, wo sein Vater Botschafter war. Von seinem Kindermädchen Ellin lernte er Englisch, noch bevor er seine 'Muttersprache' Spanisch beherrschte. In einer Buchhandlung, in der er als Teenager jobbte, begegnete Manguel Jorge Luis Borges, dessen Freund und Vorleser er wurde. Sein Studium der Literaturwissenschaft in Paris brach Manguel nach nur einem Jahr ab und arbeitete von da an den unterschiedlichsten Orten als Lektor, Kritiker, Schriftsteller und Bibliothekar. Er veröffentlichte mehr als fünfzig Bücher: Essays und Sachbücher über das Lesen und die Literatur, Romane, Theaterstücke und Anthologien. Kürzlich zog er mit seinem Partner, dem Psychoanalytiker Craig Stevenson, nach Lissabon um, wo seine Privatbibliothek in einem Palast in der Altstadt eine neue Heimat findet und ein Studienzentrum für die Geschichte des Lesens entstehen soll.
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